Red Bull von starker Aston-Martin-Pace nicht überrascht
Red Bull ist mit dem Trainingsauftakt in Bahrain einigermaßen zufrieden, auch wenn es am Mittag Probleme gab - Wird Aston Martin zur echten Gefahr?
(Motorsport-Total.com) - Kann sich Red Bull beim Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain am Wochenende nur selbst schlagen? Zwar hatte Fernando Alonso im Aston Martin am Freitag die Bestzeit geholt (Formel 1 2023 live im Ticker) und war auch auf den Longruns auf Augenhöhe mit den Bullen, doch dass der Rennstall einen so großen Sprung gemacht hat, müssen sie am Wochenende erst einmal beweisen, wenn es zählt.
Auf die vermeintlichen anderen Favoriten wie Ferrari und Mercedes hatte Red Bull hingegen schon einen ordentlichen Vorsprung. Am Freitag lagen drei Zehntelsekunden zwischen Red Bull und Charles Leclerc als erstem Verfolger.
Dementsprechend zuversichtlich geht Weltmeister Max Verstappen in das erste Rennen der neuen Saison. "Wenn ich mich im Auto wohl fühle und so pushen kann, wie ich möchte, dann sind wir natürlich sehr schnell", lautet sein Urteil nach dem Training.
Allerdings lief am Trainingsfreitag noch nicht alles glatt für den Niederländer. Vor allem im ersten Training sei es "wirklich schlimm" gewesen, wie er sagt. "Ich habe keine Balance bekommen. Das war seltsam, denn bei den Testfahrten war nicht immer alles fantastisch, was wir probiert haben, aber es war zumindest nicht so weit weg", rätselt Verstappen.
Probleme im ersten Training
Auch Motorsportkonsulent Helmut Marko grübelte nach dem ersten Training bei 'Sky': "Wir haben bei Max eine Veränderung im Fahrverhalten, die wir uns derzeit eigentlich nicht erklären können. Wir müssen herausfinden, was da los ist und warum das Auto so überhaupt nicht reagiert, im Gegensatz zu dem, was beim Test passiert ist."
Stutzig machte das Team auch, dass das Problem nur bei Verstappen auftrat, obwohl beide Autos eigentlich gleich abgestimmt waren. Im Laufe des Tages wurde es aus Sicht des Weltmeisters aber besser, auch wenn er auch mit dem Beginn des zweiten Trainings noch nicht so zufrieden war.
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"Aber die Runde im letzten Run war nicht so schlecht, auch wenn wir nicht wirklich eine gute Referenz bis dahin hatten", sagt er. "Das Auto hat sich auch besser angefühlt. Bei den ganzen Änderungen war ich über die Pace auf dem Longrun überrascht. Das Auto ist auf dem Longrun nicht so schlecht. Ich muss einfach meinen Rhythmus wieder finden."
Verstappens Bilanz: "Es war ein schwieriger Start in den Tag, aber wir sind zurück in die richtige Richtung gegangen. Es sieht deutlich besser aus, denke ich."
Perez mit "guter Idee" für Samstag
Auch Teamkollege Sergio Perez, der am Freitag nur zwei Tausendstelsekunden langsamer war als Verstappen, berichtet von einem schwierigen Start in den Tag und sagt, dass einzig das zweite Training aufgrund der Bedingungen repräsentativ war.
Der Mexikaner hatte mit ein paar Software-Problemen zu kämpfen und sagt, dass er auf seinem Longrun ziemlich viel mit dem Lenkrad herumgespielt habe. "Aber das werden wir lösen", ist er überzeugt.
Woran Red Bull seiner Meinung nach auch noch arbeiten muss, ist die Pace über eine Runde, bei der man um 0,169 Sekunden das Nachsehen gegenüber Alonso hatte. "Das sollte uns aber auch auf dem Longrun in eine bessere Form bringen", so Perez. "Wir haben das Auto heute erkundet und haben eine gute Idee, in welche Richtung wir morgen gehen sollten."
Aston Martin echte Gefahr?
Apropos Alonso: Der schien mit dem starken Aston Martin ein echter Gegner zu sein. Ist er es auch am gesamten Wochenende? "Wir wussten schon von den Testfahrten, dass sie sehr stark sein würden. Überrascht bin ich nicht", sagt Perez. "Das bestätigt einfach, wie stark sie sind."
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Und auch für Max Verstappen kommt die Pace nicht aus dem heiteren Himmel: "Sie sind schnell. Aber man konnte schon bei den Testfahrten sehen, dass sie sehr konkurrenzfähig sind", sagt er. "Sie hatten einen tollen Tag. Und wir haben noch Arbeit vor uns. Wir wissen, dass wir ein sehr konkurrenzfähiges Auto haben, jetzt müssen wir nur alle Puzzleteile zusammensetzen."
Dann sollte Red Bull an den kommenden beiden Tagen der Favorit sein, auch wenn Perez die Konkurrenz starkredet: "An der Spitze ist alles enger geworden mit den Astons, den Ferraris", behauptet er. "Es wird darauf ankommen, wer morgen die beste Runde zusammenbekommt und am Sonntag die beste Rennpace hat."