• 19. November 2022 · 16:21 Uhr

Toto Wolff: War schön, dass es mal nicht um mich ging!

Mercedes-Teamchef Toto Wolff verfolgte den Erfolg seiner Mannschaft in Brasilien notgedrungen aus der Ferne und ist sogar im Nachhinein froh darüber

(Motorsport-Total.com) - Vor einer Woche erlebte Mercedes in Brasilien sein bisher erfolgreichstes Wochenende in dieser Formel-1-Saison: Sieg im Sprint und Doppelsieg im Rennen. Nur einer fehlte: Teamchef Toto Wolff war ausgerechnet diesmal nicht vor Ort.

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Natürlich verfolgte der Österreicher das Geschehen aus der Ferne und verrät rückblickend: "Ich habe einige interessante Emotionen durchlebt, denn ich musste wegen eines Meetings in den Nahen Osten reisen." Trotzdem war Wolff irgendwie dabei.

"Ich hatte eine komplette Gegensprechanlage aufgebaut, als wäre ich an der Boxenmauer. Ich hatte alle Kanäle, mit denen ich sprechen konnte, sogar mit den Fahrern."

Endlich das Team im Rampenlicht

"Als das Rennen dann zu Ende war, sagte Susie (Wolff, Ehefrau; Anm. d. R.) zu mir: 'Ich wette, du bereust es, nicht dabei gewesen zu sein.' Aber es war eigentlich das Gegenteil. Ich war so stolz auf das Team", betont Wolff. Denn endlich ging es mal nicht um ihn.

"Ich stehe die ganze Zeit im Rampenlicht der Medien und erhalte die Anerkennung", sagt er weiter. "Dass ich nicht dabei war, bedeutete, dass sie diesmal dem Team gehörten. Es waren Shov (Andrew Shovlin), unser Chefingenieur an der Strecke, und Bradley (Lord, Kommunikationschef) und James Vowles (Chefstratege)."


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"Ich war so stolz darauf, dass es um das Team und die Leute, die es repräsentieren, ging und nicht immer um mich. Da waren all diese Gefühle, die ich nicht erwartet hatte."

Auf die Frage, wie er den Sieg in Brasilien unter jenen 115 Siegen einstuft, die er mit Mercedes errungen hat, gibt der Teamchef zu: "Wissen Sie, ich vergesse frühere Siege so schnell. Ich weiß nicht, ob dieser Mechanismus schlecht ist, aber es fällt mir schwer, mich zu freuen, weil ich immer nach vorne schaue."

Sieg aus zweierlei Hinsicht wichtig

"Aber dieser Sieg... Das war wichtig, weil es unsere Entwicklungsrichtung bestätigt hat. Und das ist gut für das Vertrauen und für die Ingenieure, um zu sehen, dass es in die Richtung geht, die wir haben wollen. Auf der anderen Seite hätte ich auch nicht gewollt, das jeder sagt: 'Mercedes hat 2022 kein Rennen gewonnen.'"

"Ich dachte nicht, dass es wichtig wäre, aber jetzt, da es geschafft ist, denke ich, dass es positiv für uns ist", räumt Wolff ein und erklärt, dass bei den Fortschritten im Laufe der Saison vor allem das Thema Gewicht eine entscheidende Rolle spielte.

"Das Gewicht war ein Problem, ein immer wiederkehrendes Problem in dieser Saison. Offensichtlich trimmt man es und verliert Gewicht, aber dann fügt man Teile hinzu, um Rückschläge und Probleme zu beheben, die wir hatten", erklärt er.

"Insgesamt waren wir in den letzten Rennen ziemlich stabil. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, aber sollten für nächstes Jahr sicherlich noch etwas Rundenzeit finden."

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