Sainz: Ferrari in guter Position, P2 vor Mercedes zu halten
Carlos Sainz wird von Platz vier ins letzte Formel-1-Rennen 2022 starten und visiert ein Podium an, ist aber auch bereit, Teamkollege Charles Leclerc zu helfen
(Motorsport-Total.com) - Platz vier für Carlos Sainz im letzten Qualifying der Formel-1-Saison 2022: Der Ferrari-Pilot musste sich neben dem Red-Bull-Duo auch Teamkollege Charles Leclerc geschlagen geben. Am Ende trennten die beiden 0,150 Sekunden.
"Ich bin mit dem Qualifying recht zufrieden. Ich war die ganze Zeit über schnell unterwegs", resümiert der Spanier, der eine persönliche Bestzeit von 1:24.242 Minuten fuhr.
Da wäre womöglich noch mehr gegangen. "Schade, dass ich im letzten Versuch in Q3 hinter Lando und Alpine auf deren langsamen Outlaps feststeckte. So waren die Reifen am Ende nicht im perfekten Fenster und ich hatte auf der gesamten Runde zu kämpfen", erklärt Sainz. "Insgesamt war es aber eine starke Quali."
Kann Ferrari Red Bull herausfordern?
Auf die Polezeit von Weltmeister Max Verstappen fehlten allerdings 0,418 Sekunden, auf Sergio Perez an zweiter Stelle knapp zwei Zehntel. Kann Ferrari morgen trotzdem mit ihnen kämpfen. "Ich denke, Red Bull ist in Reichweite", meint Sainz.
"Aber gleichzeitig sind sie schneller und haben das schnellere Auto an diesem Wochenende. Wir werden alles geben, um sie im Rennen zu schlagen. Aber wenn sie im Qualifying drei Zehntel schneller sind, sind sie im Rennen normalerweise eine halbe Sekunde voraus. Es gibt also immer eine gewisse Lücke im Rennen."
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Zwar sei Ferrari am Samstag etwas näher herangekommen, "aber sie haben immer noch die Überhand", analysiert Sainz. "Wir sind gestern und heute Longruns gefahren, um die Reifen zu verstehen und eine Balance zu finden. Es ist nicht einfach. Red Bull war gestern im Longrun deutlich schneller."
"Ich denke, wir konnten heute etwas zulegen, aber ob es reichen wird, um sie zu schlagen, da bin ich mir nicht sicher. Wir werden natürlich versuchen, im Rennen Druck zu machen, aber unser Fokus liegt vor allem auf Mercedes", betont der Ferrari-Pilot.
Platz zwei der Konstrukteure absichern
Denn im Kampf mit den Silberpfeilen geht es für Ferrari um den zweiten Platz bei den Konstrukteuren. Vor dem letzten Saisonrennen ist das Team 19 Punkte im Vorteil. Sainz ist zuversichtlich, "dass wir den Vorsprung morgen halten können".
"Das Wichtige war heute, dass wir vor Mercedes sind und eine gute Chance haben, sie auch im Rennen zu schlagen. Sie sahen das ganze Wochenende über schnell aus."
Allerdings weiß Sainz auch: "Sie sind im Rennen normalerweise schneller als im Qualifying. Also erwarte ich, dass sie morgen mit uns kämpfen werden. Ich war ehrlich gesagt überrascht, sie im Qualifying so weit hinten zu sehen." Lewis Hamilton und George Russell qualifizierten sich nur für die dritte Reihe.
"Sie werden morgen sicher schwer zu schlagen sein", glaubt Sainz, "aber ich denke, wir sind in einer guten Position, um Platz zwei in der Weltmeisterschaft abzusichern." Er persönlich würde diese Formel-1-Saison gerne mit einem Podium abschließen.
Schützenhilfe für Teamkollege Leclerc
Gleichzeitig erklärt sich der Spanier aber auch bereit, Teamkollege Leclerc im Kampf um den Vizetitel zu helfen, wenn nötig. "Sollte er meine Hilfe brauchen, werde ich ihm helfen", antwortet er auf die Frage nach einer möglichen Teamorder.
"In erster Linie konzentriere ich mich auf mein eigenes Rennen und versuche, die Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden. Wenn mich das Team fragt, ob ich ihn vorbeilasse oder ihm im Kampf gegen Checo helfe, werde ich das tun. Dabei müssen wir natürlich Mercedes im Auge behalten und situativ entscheiden."
Leclerc und Perez gehen punktgleich in das Saisonfinale. Derjenige, der das Rennen am Sonntag vor dem anderen beendet, wird WM-Zweiter und Vizeweltmeister.