Nach Startkollision mit Magnussen: Ricciardo mit Gridstrafe in Abu Dhabi
Am Freitag noch sensationell auf der Poleposition und am Sonntag nach nur einer Runde schon draußen: Magnussen enttäuscht von Crash mit Ricciardo in Brasilien
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Daniel Ricciardo wird für das Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi um drei Startplätze zurückgestuft, nachdem er in Brasilien mit Kevin Magnussen kollidierte. In der ersten Runde des Großen Preises von Sao Paulo in Brasilien kam Ricciardo dem Haas-Piloten in der engen Rechtskurve acht zu nahe, als er ein halbherziges Manöver auf der Innenbahn versuchte.
Ricciardo versuchte noch zurückzuziehen, schätzte die Situation aber falsch ein und konnte es nicht vermeiden, Magnussens Heck auf der rechten Seite zu treffen, was den Dänen ins Schleudern brachte. Magnussens Auto rollte daraufhin zurück in den Weg von Ricciardo, wodurch der Australier in die Leitplanken manövriert wurde und beide Fahrer auf der Stelle ausschieden.
Die FIA-Kommissare untersuchten den Vorfall nach dem Rennen und kamen zu dem Schluss, dass Ricciardo "die volle Schuld" an der Kollision trug, die ihrer Meinung nach nicht die milde Behandlung typischer Vorfälle in der ersten Runde verdiente.
Ricciardo: Dachte, ich wäre weit genug hinten
Daher wird Ricciardo beim Saisonfinale in Abu Dhabi am kommenden Wochenende eine Strafe von drei Plätzen in der Startaufstellung hinnehmen müssen. Ricciardo erhält außerdem zwei Strafpunkte auf seiner Lizenz, womit sich sein Gesamtstand auf acht erhöht, aber das ist eine eher theoretische Strafe, da der Australier im nächsten Jahr nicht in der Startaufstellung der Formel 1 sein wird.
"Ich habe versucht, nach einer Wiederholung zu suchen, aber die Onboard-Videos funktionierten nicht, sodass ich nichts sehen konnte", sagt Ricciardo nach dem Rennen. "Ich hatte das Gefühl, dass in Kurve acht alles klar war, ich hatte das Gefühl, dass ich genug zurückgesteckt hatte. Und dann, ja, ich weiß nicht, ich bin einfach an den Scheitelpunkt gefahren."
"Ich hatte nicht wirklich erwartet, dass ich ihn berühren würde, und das hat ihn umgedreht, und dann habe ich natürlich versucht, den zweiten Teil zu vermeiden, aber das war's dann. Das ist so eine Sache in der ersten Runde, aber ja, ich weiß nicht, ob er versucht hat, die Kurve aufzumachen und sich auf den Ausgang zu konzentrieren. Am Ende hat es uns beiden gekostet", so der Australier.
Magnussen enttäuscht: Von der Pole zum DNF
Magnussen hat nicht viel zum Unfall zu sagen, da seine Trauer über die verpasste Chance für Haas überwiegt: "Unser Auto hatte das gesamte Wochenende eine großartige Pace, aber es ist wie es ist. Daniel hat es ja auch nicht mit Absicht gemacht, daher sehen wir einfach nach vorne."
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Kurioserweise verbrachte der Däne das komplette Rennen neben der Strecke im Infield, da er es versäumte sich mit dem Medical Car zurück an die Box bringen zu lassen. Nach seiner überraschenden Poleposition am Freitag endete sein Sonntag nach nur einer halben Runde daher eher kläglich.
So begründen die FIA-Kommissare ihre Entscheidung
Die Stewards bewerteten den Vorfall wie folgt: "Ricciardo berührte Magnussen in der ersten Runde in Kurve acht, woraufhin sich Magnussen drehte und beide Autos kollidierten. McLaren erklärte, dass Magnussen aus ihrer Sicht am Ausgang von Kurve acht langsamer war als die anderen Autos vor ihm, was es schwierig machte, die Annäherungsgeschwindigkeit zu beurteilen, als die beiden Autos zusammenstießen."
"Ricciardo erklärte, dass er seiner Meinung nach ausreichend verlangsamt hatte, um nicht mit Magnussen zu kollidieren, und dass er dies leicht falsch eingeschätzt hatte", so weiter im Urteil der Rennkommissare.
"Die Stewards erkannten an, dass der Vorfall nicht rücksichtslos war. Sie stellten jedoch fest, dass es sich um einen Zwischenfall zwischen zwei Autos handelte, der nicht von mehreren anderen Autos beeinflusst wurde und daher kein 'First Lap Incident' ist."
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"Die Stewards stellten fest, dass Magnussen in dieser Kurve normal gefahren ist und keine unberechenbaren Bewegungen gemacht hat. Die Stewards geben daher Ricciardo die volle Schuld an dem Vorfall und stufen ihn für das nächste Rennen um drei Startplätze zurück."
Ricciardos Teamkollege Lando Norris schied ebenfalls aus, allerdings mit einem Motorproblem, was bedeutet, dass McLarens Mittelfeldrivale Alpine den vierten Platz in der Konstrukteurswertung so gut wie sicher hat.