Ralf Schumacher: Ausreden von Ferrari "zu dünn" und "zu blass"
Das Slapstick-Qualifying von Ferrari beim Grand Prix von Sao Paulo 2022 ist auch am Tag danach Gegenstand von Spott und Häme
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat auch beim vorletzten Saisonrennen der Formel 1 2022 noch einmal die Kritik einiger Experten auf sich gezogen. Anlass dafür war der unorganisierte Auftritt des Teams im Qualifying zum Grand Prix von Sao Paulo in Brasilien, den etwa Ralf Schumacher als "schwierig" bezeichnet.
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Ralf Schumacher glaubt, dass sich bei Ferrari personell etwas ändern muss Zoom Download
"Ferrari", sagt der 'Sky'-Experte, "hat es dieses Jahr immer wieder geschafft, in den Situationen, wo sie Fehler haben machen können, diese auch zu machen. Und da, wo sie was gut machen hätten können, haben sie auch Fehler gemacht."
In Sao Paulo wurde Ferraris Qualifying auf Social Media als "Slapstick" verhöhnt. Bereits in Q1 lagen die falschen Reifen parat, als von Intermediates auf Slicks gewechselt wurde, weshalb der Boxenstopp eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Das blieb jedoch noch ohne Folgen.
In Q3 war Charles Leclerc dann der einzige Fahrer, der auf Intermediates auf die Strecke geschickt wurde, und selbst als Leclerc dämmerte, dass das ein Fehler war, reagierte der Kommandostand zu spät, um zumindest rasch zu wechseln und den Schaden zu begrenzen.
Im Nachhinein sickerte durch, dass Ferrari in Q3 offenbar auf der sicheren Seite sein wollte, weil Regen unmittelbar bevorstand, um man deshalb Leclerc auf Intermediates und Carlos Sainz auf Slicks setzte, um zumindest mit einem Auto "safe" zu sein.
Aber: "Diese Ausrede, dass man beide Autos irgendwo hinstellt, die ist mir ein bisschen zu dünn, zu blass", kritisiert Schumacher und unterstreicht: "Andere haben es ja auch geschafft."
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Ferrari werde, sagt er, "einiges ändern müssen. Wenn es so bleibt, sehe ich da wenig Hoffnung, weil das Potenzial war dieses Jahr da, um die WM zu fahren. Das Auto war schnell, aber sie haben es immer wieder geschafft, das Wenigste draus zu machen."
Schumacher vertritt die Auffassung, dass das auch personelle Änderungen nach sich ziehen sollte: "In der Führung muss dringend was passieren, ansonsten wird das schwierig. Es muss sich was ändern."