Wie Mick Schumacher seinen Dreher im Qualifying erklärt
Haas-Fahrer Mick Schumacher erklärt seinen Dreher im Formel-1-Qualifying in Austin, der ihn das mögliche Weiterkommen in die zweite Teilsession gekostet hat
(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Schluss im ersten Segment des Formel-1-Qualifyings in Austin: Mick Schumacher hat noch eine finale Chance auf das Weiterkommen, aber er nutzt sie nicht - ein Dreher in Kurve 1 ruiniert seine letzte Runde kurz nach ihrem Beginn. Damit steht fest: Haas-Fahrer Schumacher kommt nicht über Q1 hinaus und belegt nur den 19. Platz im Zeittraining zum USA-Grand-Prix 2022.
Den Dreher schiebt Schumacher auf die besonderen Umstände in Austin: "Es war sehr windig dort oben, die Strecke ist wellig. Da bist du mit diesen Autos ziemlich am Limit. Was in Kurve 1 passiert ist, war unglücklich", so erklärt der deutsche Rennfahrer.
Im Gespräch mit 'Sky' ergänzt Schumacher: "Natürlich will man die erste Kurve heil überstehen und dann versuchen, das Beste daraus zu machen. Denn wir hatten auf jeden Fall ein Q2-Auto, wenn nicht sogar ein Q3-Auto." Dass man das nicht habe unter Beweis stellen können, das sei "sehr frustrierend und einfach schade", so Schumacher weiter.
Auch Magnussen unterläuft in Kurve 1 ein Fehler
Auch seinem Haas-Teamkollegen Kevin Magnussen wurde die gleiche Stelle des Circuit of The Americas in Austin zum Verhängnis. "Abgesehen von Kurve 1 lief es eigentlich gut", meint der Däne. "Dort habe ich drei Zehntel verloren, als ich die Bodenwelle in der Mitte erwischt habe."
"Das ganze Wochenende über haben wir es gut hingekriegt und das Auto ist dort nicht so sehr gehüpft, aber aus irgendwelchen Gründen ist das Auto [im Qualifying] unheimlich gesprungen. Da ist mir das Heck weggegangen und die drei Zehntel waren futsch. Das ist ein bisschen unglücklich gelaufen."
In Zahlen ausgedrückt: Magnussen kam in Q1 auf 1:36.949 Minuten und verpasste um knappe 0,017 Sekunden das Weiterkommen in Q2. Schumacher wiederum blieb bei 1:37.111 Minuten und büßte rund eineinhalb Zehntel auf seinen Teamkollegen ein. Dieser erhöhte im Qualifying-Duell der Haas-Fahrer auf 14:5 gegen Schumacher.
Teamchef Steiner glaubt: Da war mehr drin für Haas
Und Teamchef Günther Steiner wirkt wenig angetan vom Ergebnis seiner Mannschaft: "Das Auto hat nicht die erwartete Leistung entfaltet. Es schien, als läge Q2 in Reichweite für uns, aber wir haben es nicht geschafft, weil beide Fahrer ihre jeweils zweite Runde nicht hingekriegt haben."
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"Im Mittelfeld geht es so eng zu. Du stehst entweder in Q3 oder fliegst raus in Q1. Uns ist Letzteres passiert."
Technikpanne kostet Schumacher Trainingszeit
Bei Schumacher könnte auch eine Technikpanne aus dem dritten Freien Training zum Abschneiden im Qualifying beigetragen haben: Er hatte am Vormittag in Austin über eine halbe Stunde verloren, nachdem eine Wasserpumpe in seinem VF-22 ausgefallen war. "Er konnte zwar noch fahren, aber ideal war es nicht", sagt Steiner.
Immerhin sei es Magnussen im Haas-Schwesterauto gelungen, wertvolle Daten für das Team zu sammeln. "Und Kevins Longrun sah ordentlich aus", meint Steiner. "Hoffentlich können wir am Sonntag im Mittelfeld mitmischen. Von P15 und P18 sollten wir noch etwas ausrichten können."
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Magnussen denkt ähnlich: "Am Sonntag ist ein neuer Tag. Austin ist ein Kurs, auf dem man kämpfen und überholen kann. Wenn wir also die Pace haben, dann können wir noch zurückschlagen."
Warum Schumacher noch an Punkte denkt
Schumacher wiederum ärgert sich über das verpasste Weiterkommen im Qualifying. "Die Pace schien zu passen. Wir wissen nicht, was möglich gewesen wäre, aber mein Bauchgefühl sagt mir, es hätte gut werden können", so der Deutsche.
Er setze seine Hoffnung jetzt in die Daten des Teamkollegen, um noch "etwas Potenzial" für das Rennen an die Hand zu kriegen, "um nach vorne zu fahren und Punkte zu holen", sagt Schumacher weiter. Zuversichtlich stimme ihn vor allem: "Das Auto scheint hier gut zu liegen."