Vom letzten auf den sechsten Platz: Vettel kämpft sich großartig zurück
Nach einem Dreher kurz nach dem Start schien für Sebastian Vettel beim Formel-1-Rennen in Suzuka alles gelaufen zu sein, doch dann kam eine starke Aufholjagd
(Motorsport-Total.com) - Zweites Top-10-Ergebnis in Folge für Sebastian Vettel in der Formel 1. Nachdem der Aston-Martin-Pilot vor einer Woche in Singapur auf Rang acht gefahren war, kam er am Sonntag beim Grand Prix von Japan in Suzuka auf Positon sechs ins Ziel. Damit verbesserte sich Vettel in der WM-Wertung auf Rang elf und wurde von den Fans auch zum Fahrer des Tages gewählt.
Danach hatte es unmittelbar nach dem Start des Regenrennens allerdings nicht ausgesehen. In Kurve 1 hatte sich Vettel ins Kiesbett gedreht und die erste Runde auf der letzten Position beendet. Vorausgegangen war eine Berührung mit Alpine-Pilot Fernando Alonso, der nach Aussage von Vettel aber unschuldig war.
"Ich bin bin nach links gefahren, denn er ist schlecht gestartet und ich gut. Dann haben meine Räder durchgedreht und ich hatte Aquaplaning. Ich habe das Auto leicht verloren, ihn berührt, das Auto dann komplett verloren und war Letzter", schildert Vettel den Zwischenfall.
Früher Reifenwechsel zahlt sich aus
Alonso selbst war sich nicht im Klaren darüber, mit wem er da aneinander geraten war. "Ich habe eine Berührung gespürt, wusste aber nicht, wer es war. Niemand hat etwas gesehen", berichtet der Spanier. "Zum Glück war das Auto okay."
F1-Analyse: Was ist da schiefgelaufen in Suzuka?
Wir analysieren: Warum Verstappen doch schon in Suzuka F1-Weltmeister geworden ist, er es aber nicht wusste. Und: So lief die Sache mit dem Bergungsauto und Gasly ab! Weitere Formel-1-Videos
Nach dem Dreher profitierte Vettel zunächst davon, dass das Rennen nach diversen weiteren Ziwschenfällen und aufgrund der schlechten Sicht nach zwei Runden mit der roten Flagge unterbrochen wurde.
Als dann nach gut zwei Stunden Unterbrechung der Neustart erfolgte, gehörte Vettel zu den ersten Fahrern, die von Vollregenreifen auf Intermediates wechselten. Als das Safety-Car nach Runde 5 in die Boxengasse abbog, fuhr Vettel wie auch Williams-Pilot Nicholas Latifi gleich hinterher und wechselte die Reifen. Eine Strategie, die am Ende beiden Punkte bescheren sollte.
Von Alonso auf der Ziellinie fast noch abgefangen
"Wir haben vorher darüber gesprochen", sagt Vettel. "Das Team hat sich etwas überlegt, aber die Entscheidung kam dann von mir, weil ich die Bedingungen einschätzen konnte. Das hat ziemlich gut funktioniert." Die Intermediates waren auf Anhieb die schnelleren Reifen, und nachdem alle anderen Fahrer auch gewechselt hatten, war Vettel wieder unter den Top 10.
Fotostrecke: Formel 1 2022 in Suzuka: Das Wichtigste zum Sonntag
Die wichtigsten Fakten zum Formel-1-Sonntag in Suzuka: Wer schnell war, wer nicht und wer überrascht hat - alle Infos dazu in dieser Fotostrecke! Fotostrecke
Ganz am Ende des Rennens, das nach Ablauf der Event-Dauer von drei Stunden vorzeitg abgewunken wurde, kam es dann zu einem Wiedersehen mit Alonso, der zwischenzeitlich auf frische Intermediates gewechselt war und damit rasch aufholte. Beim Beschleunigen aus der Schikane fuhr Alonso neben Vettel, der noch elf Tausendstelsekunden Vorsprung ins Ziel rettete.
"Er war ziemlich aggressiv", sagt Vettel. Und darüber hinaus sei die Zieldurchfahrt für ihn recht verwirrend gewesen. "Der Funk war ausgefallen. Ich habe dann auf die Boxentafel geschaut, und dann hat die Rennleitung ihre Meinung geändert, wie lange das Rennen noch laufen soll", so Vettel. "Das wusste ich nicht. Aber es hat gereicht."
Und zwar für mehr, als mit dem Aston Martin AMR22 unter normalen Umständen möglich wäre. "Wir fahren mit dem Auto in Regionen, wo es vielleicht nicht hingehört", meint Vettel. "Wir sind sogar zwischen die Alpine gefahren, die viel schneller sind als wir. Ich habe das Wochenende wirklich genossen und liebe alles an diesem Ort", so der Deutsche über das wohl letzte Formel-1-Rennen auf seiner Lieblingsstrecke Suzuka.