Carlos Sainz hadert: Habe nie in einen Rhythmus gefunden
Carlos Sainz ist unzufrieden mit seinem Singapur-Rennen, weil er die beiden Führenden nie unter Druck setzen konnte - Selbstvertrauen im Nassen hat gefehlt
(Motorsport-Total.com) - Während Charles Leclerc und Sergio Perez an der Spitze um den Sieg in Singapur kämpften, konnte Carlos Sainz die Pace seines Teamkollegen nicht mitgehen. Der Spanier fuhr größtenteils ein einsames Rennen und durfte sich zwar über einen Podestplatz freuen, dennoch war er mit seinem Sonntag alles andere als zufrieden: "Ich hatte einfach nicht die Pace", gibt er zu.
Sainz sagt, dass er im Nassen nie wirklich in einen Rhythmus gefunden habe. "Ich hatte auf den Reifen ziemliche Probleme und hatte einige Momente, in denen die Vorderachse blockiert hat", so der Spanier. "Und jeder Moment kostet dich Selbstvertrauen."
Der Ferrari-Pilot weiß aber, dass Selbstvertrauen im Nassen auf einem Stadtkurs der Schlüssel für ein gutes Rennen ist. "Wenn du einige Momente erlebst, dann kommt der Schneeball-Effekt und du lässt ein bisschen mehr Platz und verlierst dann natürlich zusätzlich Pace. Beim nächsten Mal landest du sonst vielleicht in der Mauer und siehst wie ein Idiot aus."
Doch Sainz sagt, dass er am Selbstvertrauen arbeiten möchte und zusammen mit seinen Ingenieuren analysieren wird, was er hätte besser machen können. "Denn eigentlich sind solche Bedingungen meine Stärke als Fahrer", sagt Sainz und ist überzeugt: "Das wird eine einmalige Sache bleiben."
Die Pace von Sainz war aber in der Tat auffallen schlecht: In den ersten sieben Runden hatte er schon sieben Sekunden auf Teamkollege Leclerc verloren, und nach jeder Unterbrechung wuchs der Abstand ebenso schnell an - auf teilweise mehr als 20 Sekunden.
"Damit kann ich nicht zufrieden sein, denn ich hätte 'Checo' zusammen mit Charles liebend gerne unter Druck gesetzt. Dann hätten wir ein bisschen mit ihm spielen können, aber ich hatte einfach nicht die Pace", so Sainz.
Rennanalyse: Warum Perez den Sieg behalten darf
Singapur: Wir erklären das FIA-Urteil rund um die gebrochene Safety-Car-Regel und analysieren die wichtigsten Szenen des Rennens. Weitere Formel-1-Videos
Erst in den letzten zehn bis 15 Runden hätte er das Vertrauen in die Slicks gefunden. "Dann war ich schnell, aber dann war es viel zu spät", sagt er.
Denn: "Irgendwann musste ich mich dann mit Platz drei begnügen, weil es keinen Sinn hatte, größere Risiken einzugehen, wenn zehn Sekunden vor und hinter dir niemand ist", sagt er. "Dann musst du Platz drei für das Team nach Hause bringen, anstatt etwas zu viel zu pushen. Und das Gute ist, dass ich keinen Fehler gemacht habe."