Charles Leclerc: "Der Rest ist mir egal ..."
Ob Charles Leclerc am Sonntag den Titel von Max Verstappen verhindert, kümmert ihn nicht: Er schaut nur auf sich - Fehler in letzter Quali-Runde ohne Auswirkung
(Motorsport-Total.com) - Etwas unverhofft hat Charles Leclerc am Samstag seine zweite Singapur-Pole in Folge geholt. Der Ferrari-Pilot hatte kurz vor Ende von Q3 eine Bestzeit gesetzt, konnte diese im finalen Versuch aber nicht noch einmal verbessern, als die Strecke die besten Bedingungen hatte. Max Verstappen lag gleich zweimal deutlich vor Leclercs Zeit, brach aber beide Runden überraschend ab.
Und so konnte sich der Ferrari-Pilot nach 2019 schon zum zweiten Mal über die Poleposition in Singapur freuen. "Es war ziemlich schwierig mit den Bedingungen. Wir waren in Q1 und Q2 mit den Intermediates wirklich schnell, aber dann wird in Q3 wieder alles auf null gestellt, wenn du endlich auf Slicks fährst", sagt er.
Seine entscheidende Runde für die Pole sei für die Bedingungen auch "sehr gut" gewesen, doch Leclerc wusste, dass es auf die letzte Runde ankommen würde, wo die Bedingungen am besten waren. "Aber leider habe ich dort einen Fehler gemacht. Am Ende hat es keinen Unterschied gemacht, aber wenn Max seine Runde beendet hätte, hätten wir durch den Fehler vermutlich die Pole verloren."
Zuerst habe er in Kurve 13 einen Fehler gemacht, der ihm viel Zeit gekostet habe, "und dann bin ich in Kurve 16 geradeaus gefahren. Und das war's", sagt Leclerc, der daraufhin in die Box abbog und warten musste, was Max Verstappen, Lewis Hamilton und Co. machen. Doch keiner konnte Leclercs Zeit der vorletzten Runde schlagen.
Im letzten Moment für Slicks entschieden
"Abgesehen davon waren wir im gesamten Qualifying konkurrenzfähig, was großartig ist", sagt er. "Das Auto hat sich so gut angefühlt, von daher war es eine positive Session. Es ist nur schade, dass ich die letzte Runde nicht zusammenbekommen habe."
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In Q3 kam es aber auch auf die richtige Reifenwahl an. Bis auf Kevin Magnussen und Yuki Tsunoda waren beim ersten Versuch alle auf Slicks gegangen. Bei Ferrari hat man sich im letzten Moment noch einmal umentschieden, was sich letzten Endes als richtig herausgestellt hat.
"Ja, wir haben es diskutiert. Und im allerletzten Moment habe ich gesehen, dass praktisch alle auf Softs rausfahren, also habe ich Zweifel bekommen und bin zurück auf meine ursprüngliche Wahl gegangen, was die Softs waren", so Leclerc.
Wiederholung von 2019 nicht gewünscht
Womöglich kommt es auch im Rennen heute auf die richtige Reifenwahl an, denn Regen wird für das Rennen nicht ausgeschlossen. Vor drei Jahren war Leclercs Taktik im Rennen nicht aufgegangen, sodass er den Grand-Prix-Sieg letzten Endes an Teamkollege Sebastian Vettel verloren hatte - bis heute dessen letzter Formel-1-Erfolg.
"Damals war ich natürlich frustriert, und ich erinnere mich sehr gut daran", sagt der Monegasse, der damals seinen dritten Sieg in Folge hätte feiern können. "Rückblickend haben wir damals aber wohl die richtigen Entscheidungen für das Team getroffen, weil wir dadurch einen Doppelsieg geholt haben, der sonst wohl nicht möglich gewesen wäre."
"Sollte das aber diesmal wieder passieren, werde ich vermutlich genauso frustriert sein wie 2019, weil ich hier bin, um zu gewinnen", stellt er klar. "Gewinnen ist das einzige, was ich morgen möchte. Ich werde mein Bestes geben und dann schauen wir mal."
Verstappen-Krönung verschieben? Egal!
Möglicher Regen würde ihn dabei aber nicht aus der Bahn werfen: "Nein, unsere Performances waren sehr stark", macht er sich keine Sorgen darüber.
"Vor dem Wochenende lag unser Fokus darauf, die Ausführung am Sonntag zu verbessern. Wir werden also alles daran setzen, am Sonntag zwei Stunden sauber zu fahren, und wenn wir das schaffen, bin ich mir ziemlich sicher, dass die Leistung stimmen wird", so Leclerc.
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Mit einem guten Ergebnis könnte er auch verhindern, dass Max Verstappen am Sonntag schon vorzeitig Weltmeister wird. Doch dessen Krönung um eine Woche zu verschieben, ist dem Ferrari-Piloten nicht so wichtig.
"Für mich ist es wichtig, bis zum Ende der Saison so viele Rennen wie möglich zu gewinnen", sagt er. "Realistisch betrachtet ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Max seinen Titel holt. Wir werden uns also auf uns selbst konzentrieren und versuchen, die letzten Rennen so gut wie möglich zu nutzen und unser Paket zu maximieren. Das ist für mich wichtig. Der Rest ist mir egal."