Wie Fernando Alonso seinen "Wow"-Funkspruch erklärt
Was Alpine-Fahrer Fernando Alonso mit seinem "Wow"-Funkspruch beim Formel-1-Rennen in Monza gemeint hat und was schiefgelaufen ist an seinem Auto
(Motorsport-Total.com) - "Haben wir ein Problem mit der Leistungsabgabe oder ist das in Ordnung?" So begann der Dialog zwischen Fernando Alonso und der Alpine-Box im Italien-Grand-Prix 2022 in Monza. "Sieht okay aus [auf] unserer Seite", meldete das Team an seinen Fahrer. Und Alonso sagte nur noch: "Wow!"
Aber wie hat er diesen Funkspruch eigentlich gemeint? Auf Nachfrage erklärt Alonso: "Am Funk will man natürlich nicht allzu deutlich sagen, dass man ein Problem hat. Ich war mir also nicht sicher, ob das ["sieht okay aus"] eine echte Antwort gewesen war oder nur eine Durchhalteparole. Aber ja, wir kamen nicht ins Ziel. Da kannst du dann nichts machen."
Etwas mehr als die Rennhälfte schaffte Alonso im Alpine A522, dann stellte er sein Auto in der Boxengasse ab und stieg aus, auf Anweisung seines Rennstalls. "Irgendwas mit dem Antrieb" habe den Ausfall ausgelöst, sagt Alonso. "Vielleicht [lag es am] Wasserdruck. Ich weiß es nicht genau. Wir müssen uns das erst noch anschauen."
Alonso hatte "von Anfang an" einen Verdacht
Das technische Problem aber bestätigt Alonso in seiner Annahme, dass "von Anfang an" ein Fehler vorgelegen haben müsse. Daher auch sein Funkspruch mit der Frage, ob das Team etwas auf den Daten erkennen könne.
"Mir schien, als hätten wir auf den Geraden nicht die volle Leistungsentfaltung zur Verfügung", so Alonso. "Da kam nicht die ganze Energie an. Und deshalb wurde es ein schwieriges Rennen."
"Es war schwierig, in den Duellen mitzuhalten, denn wir waren nicht besonders schnell. Da müssen wir nachforschen, was die Gründe waren, denn wir sind hier in Monza unter unseren Erwartungen geblieben", meint Alonso.
Im Rennen fällt Alpine nur noch zurück
Der zweimalige Formel-1-Weltmeister war aufgrund diverser Rückversetzungen von P6 ins Rennen gegangen, kehrte aber nur als Siebter aus der ersten Runde zurück. Später, wieder als Sechster, wehrte er sich über Runden erfolgreich gegen Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton, verlor die Position trotzdem und schied kurz darauf aus.
"Du versuchst alles, spürst aber auf den Geraden, dass irgendwas im Busch ist", sagt Alonso. Er sei daher gewissermaßen im "Überlebensmodus" gefahren. "Ich hoffte einfach, es würde reichen bis ins Ziel. Leider waren wir auf P10 oder höchstens P9 gepolt. Es wäre trotzdem gut gewesen, über die Distanz gekommen."
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Und das auf der Highspeed-Strecke in Monza, wo sich Alpine mehr ausgerechnet hatte als einfach nur mitzufahren, mit der Aussicht auf kleine Punkte. Man habe "wahrscheinlich schon auf Monza gesetzt" als einen Kurs, auf dem der A522 seine Stärken ausspielen könne, meint Alonso. "Bis hierhin hatte das Auto ja gut funktioniert."
Wo Alpine wirklich steht
Doch die Pace in Italien werfe Fragen auf: "Jetzt sind wir nicht mehr so sicher, welche [Strecke aus dem restlichen Kalender uns entgegenkommt]", sagt Alonso und fügt hinzu: "Wir kämpfen weiter mit McLaren um P4 in der Konstrukteurswertung. Ich gehe daher davon aus, dass alle restlichen Rennen eng werden mit McLaren."
Tatsächlich hat McLaren in Monza erstmals seit Monaco wieder Punkte gutgemacht auf Alpine und somit den Rückstand in der WM etwas verkürzt. Sechs Rennen vor Schluss aber hat Alpine immer noch ein kleines Polster auf seinen direkten Verfolger.