Max Verstappen: Siegesserie erinnert mich an letztes Jahr im Go-Kart
Der Siegrekord von Sebastian Vettel und Michael Schumacher wackelt immer mehr, nachdem Max Verstappen in Italien sein fünftes Rennen in Serie gewinnen konnte
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen ist auf dem Weg zu seiner zweiten Formel-1-Weltmeisterschaft in Folge drauf und dran den Rekord für die meisten Grand-Prix-Siege in einer Saison zu brechen. In Monza feierte der Red-Bull-Pilot seinen fünften Sieg in Serie und seinen elften Erfolg in der Saison 2022 insgesamt.
Den Rekord für die meisten Saisonsiege halten aktuell die beiden deutschen Piloten Sebastian Vettel (13 Siege in der Saison 2013 bei 19 Rennen) und Michael Schumacher (ebenfalls 13 Siege in der Saison 2004 bei 18 Rennen).
Bei noch sechs verbleibenden Saisonrennen sollte dieser Rekord für Verstappen machbar sein, zumal der Red Bull aktuell das Maß der Dinge ist. Mit seinem 31. Formel-1-Sieg in Monza ist Verstappen zudem mit Nigel Mansell in der ewigen Statistik gleichgezogen. Beim nächsten Sieg würde er sich Fernando Alonso schnappen.
Fast noch erstaunlicher: Seit dem vierten Saisonrennen in Imola hat Verstappen 310 von 354 möglichen Punkten an 13 Rennwochenenden geholt. Somit sind dem Niederländer seit Mitte April nur 44 Zähler durch die Lappen gegangen. Im Vergleich dazu kommt sein WM-Rivale Charles Leclerc seit dem Wochenende in der Emilia-Romagna nur auf 148 Punkte.
Verstappen: Auto funktioniert jetzt auf jeder Strecke
Angesprochen auf seinen großartigen Lauf, sagt Verstappen: "Es ist natürlich erstaunlich, was wir innerhalb des Teams erleben, wir haben ein großartiges Jahr. Und es ist wichtig, es auch zu genießen. Ich denke, wir hatten viele verschiedene Herausforderungen auf unterschiedlichen Strecken, aber jetzt scheint das Auto wirklich auf jeder Strecke zu funktionieren."
Auf die Frage ob er schon einmal auf so einer Erfolgswelle geschwommen ist, antwortet der Red-Bull-Pilot: "Ja, mein vergangenes Jahr im Kartsport. Aber es ist sehr unterschiedlich, was die Gefühle angeht. Zu der Zeit ist die Formel 1 dein Ziel."
"Man genießt natürlich, was man erreicht, aber man denkt auch, dass es noch ein langer Weg ist. Man ist also ein bisschen anders aufgeregt und fühlt sich anders. Aber das letzte Jahr im Go-Kart war auch schön", so Verstappen. In seinem letzten Kart-Jahr, 2013, gewann er sechs von acht Meisterschaften, in denen er antrat.
"Sehr guter" Start war Grundlage für Monza-Sieg
In Monza hat er den Grundstein für seinen Sieg am Start gelegt, nachdem der Red-Bull-Pilot infolge eines Motorwechsels eine Startplatzstrafe von fünf Plätzen aufgebrummt bekam und er somit vom siebten Platz ins Rennen gehen musste.
Mit neuen weichen Reifen lag er bereits nach der ersten Runde schon an dritter Stelle, ehe er sich George Russell für Platz zwei schnappte und schließlich zum Führenden des Rennens, Charles Leclerc, aufschloss.
"Der Start war sehr gut", meint auch Verstappen. "Ich hatte eine saubere erste Schikane und dann konnte ich schnell wieder in meinen Rhythmus kommen und den zweiten Platz erreichen. Die Reifen waren wirklich gut, und es hat wirklich Spaß gemacht, heute zu fahren."
Verstappen sicher: Red Bulls Set-up-Poker hat sich gelohnt
Doch nicht nur beim Rennstart, sondern auch bei der Performance während des Rennens schien Verstappen eine Klasse für sich gewesen zu sein: "Wir hatten ein tolles Rennen. Auf jeder Mischung waren wir die Schnellsten und der Reifenverschleiß war auch sehr gut. Wir hatten also ein wirklich gutes Rennauto. Am Ende konnte ich den Abstand kontrollieren", analysiert er.
Der Hauptgrund für die starke Rennpace sei laut Verstappen die Entscheidung seitens Red Bull gewesen, in Monza im Gegensatz zur Konkurrenz mit einem großen Heckflügel zu fahren, was das Reifenmanagement erleichterte und Verstappen erlaubte, in den Kurven mehr Zeit zu gewinnen.
"Heute war es sehr heiß und wir konnten wirklich gut auf unsere Reifen aufpassen", so der Rennsieger. "Natürlich hat es auch sehr geholfen, dass ich eine tolle erste Runde hatte und die meisten Autos überholen konnte, bevor sie in einen DRS-Zug gerieten. Von da an fühlten sich beide Reifensätze großartig an und ich konnte den ersten Stint ein wenig ausbauen. Und auch auf den Mediums hat alles sehr gut funktioniert."