Lando Norris ärgert sich nach P7: "Es hätte Platz fünf sein müssen!"
Warum McLaren-Fahrer Lando Norris beim Formel-1-Rennen in Monza mit Platz fünf spekuliert hat und warum es am Ende nur Platz sieben für ihn geworden ist
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris ist "ein bisschen enttäuscht" vom Italien-Grand-Prix 2022 in Monza. Denn er glaubt: Durch mehrere Fehler hat McLaren ein besseres Abschneiden selbst vergeigt. "Wahrscheinlich hätte ich auf Platz fünf einlaufen müssen", sagt Norris. Geworden ist es aber Platz sieben, und das hatte Gründe.
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Lando Norris im McLaren MCL36 vor Nyck de Vries im Williams FW44 in Monza 2022 Zoom Download
Schon sein Start ins Rennen sei "extrem schlecht" gewesen, meint Norris. Er schiebt das auf "falsche Einstellungen" in seinem Auto und erklärt: "Da konnte ich wirklich nichts machen. Du brauchst einfach bestimmte Einstellungen für den Start, aber nach dem Ein-Minuten-Signal, oder so, kannst du sie nicht mehr ändern."
Was den Schluss zulässt, dass Norris bewusst war, wie sein Start erfolgen würde. Das bejaht der McLaren-Fahrer auf Nachfrage: "Das Team hatte es mir gesagt und ich rechnete mit einem schwachen Start. Du musst aber trotzdem reagieren, wenn die Ampel erlischt, und du willst natürlich auch losfahren."
Erst der schwache Start, dann ein schwacher Boxenstopp
Für Norris bedeutete das den Verlust von Platz drei. Er fand sich am Ende der ersten Runde nur auf Position sechs wieder - aufgrund des Fehlers beim Startvorgang, "der so noch nie passiert ist und wohl auch nie wieder passieren wird", meint er. "Dreimal auf Holz klopfen!"
Anschließend habe er ein Rennen "mit Höhen und Tiefen" gehabt, sagt Norris. Gut sei der Speed seines McLaren MCL36 gewesen, schlecht ein "schwacher Boxenstopp, der uns wohl die Position gegen Lewis [Hamilton] gekostet hat", so erklärt er.
Tatsächlich zählt Norris' Reifenwechsel in Runde 35 mit einer Gesamtzeit von 26,714 Sekunden in der Boxengasse zu den langsamsten im Feld. Im Direktvergleich zu Hamilton, der zwei Runden eher gestoppt hatte, büßte Norris 2,5 Sekunden ein - und den sechsten Platz.
Wenn Norris Hamilton hätte halten können, dann ...
"Wahrscheinlich hätte er mich ein paar Runden später ohnehin noch überholt", sagt Norris. "Doch wir hätten dann ein Rennen gehabt und zumindest eine Chance. Vielleicht hätte ich mich bis zur Safety-Car-Phase halten können." Dann wäre auch Sergio Perez im Red Bull nicht mehr an Norris vorbeigekommen.
"Also ja, es hätte Platz fünf sein müssen, aber es wurde Platz sieben", meint Norris. "Das klingt nicht nach viel, für den Einsatz, den wir erbracht haben, aber so ist das manchmal im Leben. Wir lernen daraus und es geht weiter."
Und eine konkrete Lektion aus dem Italien-Grand-Prix sei sein Reifenhaushalt, nach einem "unglaublich langen" ersten Stint im Rennen. "Das war wahrscheinlich eines meiner besten Formel-1-Rennen, was das Reifenmanagement angeht und die Geduld und dergleichen", sagt Norris.
Wo McLaren in Singapur stehen könnte
Was das aber für das restliche Programm der Saison 2022 zu bedeuten habe, das sei "schwer zu sagen". Norris: "Ich hatte nicht gedacht, dass wir in Monza so stark sein würden, vor allem nicht im Rennen. Wir waren aber deutlich schneller als Alpine, und das ist positiv."
McLaren habe zuletzt wieder neuen Schwung geholt: "In den vergangenen Wochen haben wir vieles gelernt, das uns geholfen hat, in die richtige Richtung zu arbeiten. Aber ob wir auch in Singapur gut aussehen? Keine Ahnung. Normalerweise stehen wir etwas besser da, wenn es um viel Abtrieb geht, und dort fährt man mit allem, was man hat. Also schauen wir mal."