• 12. September 2022 · 10:25 Uhr

Ferrari kritisiert Rennleitung für Umgang mit Safety-Car-Phase

Warum sich Ferrari-Teamchef Mattia Binotto an der Safety-Car-Phase am Ende des Italien-Grand-Prix 2022 in Monza stört und was er stattdessen vorschlägt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist nicht einverstanden damit, wie die Rennleitung beim Italien-Grand-Prix 2022 in Monza mit der Safety-Car-Phase kurz vor Schluss umgegangen ist. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto übt Kritik an den Verantwortlichen, indem er sagt: "Wir verstehen nicht, warum es so lange gedauert hat, bis die Autos zwischen Safety-Car und dem Führenden vorbeigelassen wurden."

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Das Safety-Car vor Max Verstappen beim Rennen in Monza 2022 Zoom Download

Er habe grundsätzlich Verständnis für die "vielleicht komplizierte" Ausgangslage am Ende des Rennens, als der McLaren MCL36 von Daniel Ricciardo zwischen den Lesmo-Kurven am Streckenrand stand und zunächst nicht fortzubewegen war.

"Ich glaube dennoch, wir hätten es mit dem Safety-Car besser lösen können, damit das ganze Feld bereit gewesen wäre für einen Restart. Das ist aber nicht passiert", meint Binotto. Tatsächlich endete das Rennen unter Gelb, nachdem das Safety-Car in der letzten Runde die Strecke verlassen hatte. Max Verstappen musste also nur noch die Ziellinie überqueren.

Warum Binotto das Vorgehen für "falsch" hält

Ein solches Szenario, in dem das Rennen nicht mehr freigegeben wird, hält Binotto in diesem konkreten Fall für "falsch". Weiter sagt er: "Ich glaube, das hätte man besser machen können, ohne die Regeln zu ändern. Die Regeln stehen, aber wir müssen sie besser anwenden, für eine bessere Show in der Formel 1."

Es gehe ihm bei seiner Kritik aber "nicht um Ferrari und die Tifosi" und auch nicht darum, von der Niederlage Ferraris gegen Red Bull abzulenken, versichert Binotto. "Denn wie wäre das Rennen ausgegangen, wenn die Safety-Car-Phase eher zu Ende gewesen wäre? Ich weiß es nicht. Max [Verstappen] war immer noch das schnellste Auto und er hatte neue Reifen."


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"Ich glaube nur: Wir sollten generell versuchen, Safety-Car-Phasen möglichst schnell zu beenden, um den Fahrern mehr Streckenzeit zu ermöglichen. Und enttäuschend war dieses Mal, wie lange es gedauert hat für die Entscheidung. Da hat [die FIA], so glauben wir, keine gute Arbeit geleistet. Das muss besser werden, weil so ist es nicht gut für die Formel 1."

Niemand will an den Regeln rütteln, aber ...

Mercedes-Sportchef Toto Wolff pflichtet Binotto in diesem Punkt bei. Es hätte vielleicht schneller gehen können, meint Wolff bei 'Sky', grundsätzlich aber müsse sich die Rennleitung der Formel 1 nichts vorwerfen. Denn: "Sie hat sich an die Regeln gehalten und akzeptiert, dass das Rennen hinter dem Safety-Car beendet wird. So sollte es sein."

An den Regeln will auch Binotto nicht rütteln. "Darum geht es nicht", meint er. "Die Regeln sind ausführlich besprochen worden, vor allem nach Abu Dhabi im vergangenen Jahr. FIA, Formel 1 und die Teams waren in die Gespräche involviert. Wir kamen zu dem Schluss, dass das aktuelle Format wahrscheinlich das richtige ist, auch künftig. Es ist also dieses Mal kein Regelthema."


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Monza: Das Wichtigste zum Sonntag

"Enttäuscht bin ich aber sicherlich darüber, wie lange es gedauert hat, die Entscheidung zu treffen. Das Safety-Car kann da nicht der Grund sein", so der Ferrari-Teamchef. Er hätte sich eine raschere Sortierung der Fahrzeuge gewünscht, womit die Wahrscheinlichkeit eines Restarts größer gewesen wäre.

FIA gibt Statement zum Rennende heraus

Denn man dürfe nicht vergessen: "Wenn du [am Safety-Car] vorbeifahren darfst, kannst du nicht mit Vollgas um die Strecke brettern, weil es ja eine Minimalzeit gibt, die so auch in den Regeln steht. Diese Minimalzeit ist da, damit sicher gefahren wird." Und diese Minimalzeit bedeute vor allem: Es braucht Zeit, bis das Feld korrekt aufgereiht ist, mit den Überrundeten am Ende.

So viel Zeit hatte die Formel 1 in Monza schließlich nicht mehr, weil das Rennende schon erreicht wurde. Und ein FIA-Sprecher stellte noch am Sonntagabend klar: "Das Timing einer Safety-Car-Phase innerhalb eines Rennens hat keinerlei Auswirkung auf diese Prozedur." Die "einzige Priorität" sei in einem solchen Fall die Sicherheit aller Beteiligten, nicht ein Zieleinlauf unter Grün.

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