• 11. September 2022 · 18:44 Uhr

Red Bull: "War mehr als genug Zeit" für Neustart des Italien-Grand-Prix

Trotz des Siegs von Max Verstappen in Monza, hat Red Bull kein Verständnis, warum der Italien-Grand-Prix hinter dem Safety-Car enden musste: "Kein würdiges Ende"

(Motorsport-Total.com) - Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner war noch genügend Zeit für einen Neustart des Großen Preises von Italien, der jedoch nach dem Ausfall von Daniel Ricciardo unter Safety-Car-Bedingungen zu Ende geführt wurde.

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Der Grand Prix von Italien musste unter Safety-Car-Bedingungen zu Ende gehen Zoom Download

Obwohl das Safety-Car den elften Saisonsieg von Max Verstappen sicherte, betont der Red-Bull-Teamchef, dass dies nicht die Art und Weise war, wie er sich das Ende des Rennens gewünscht hätte.

Das Safety-Car fing zunächst George Russell statt dem Führenden Verstappen ein, was die Zeit unter Safety-Car-Bedingungen verlängerte und somit bedeutete, dass die Autos, die durchgelassen wurden, um schließlich auf den Führenden aufzuschließen, nicht genug Zeit hatten, um aufzuholen.

Leclerc enttäuscht: Die Strecke war doch frei

Dadurch hatten die Fans vor Ort nicht die Möglichkeit, zu sehen, ob Ferrari-Pilot Charles Leclerc doch noch eine Möglichkeit hat, an Verstappen vorbeizuziehen, um den Heimsieg für Ferrari zu erringen. Besonders Leclerc zeigte sich nach dem Rennen sichtlich enttäuscht, nicht noch eine Chance auf den Sieg bekommen zu haben.

"Das Ende war frustrierend. Ich wollte unbedingt, dass dieses Rennen noch einmal gestartet wird. Im Auto habe ich es auch nicht verstanden, weil die Strecke freigeräumt war [in der vorletzten Runde]. Daher dachte ich, dass wir noch einmal fahren würden, aber das ist nicht passiert."

"Wir wollen kein Rennen unter einem Safety-Car gewinnen", fügt Christian Horner von Red Bull hinzu. "Und das ist etwas, worüber wir seit vielen, vielen Jahren reden, dass die Rennen unter normalem Racing beendet werden sollen. Und es war genug Zeit, um das Rennen zu beenden. Ich glaube, sie haben einfach das falsche Auto aufgefangen, nämlich George Russell."

Horner: "Die größten Verlierer sind die Fans"

"Wir hatten das schnellere Auto und hätten das Rennen gerne auf der Strecke gewonnen, nicht hinter dem Safety-Car. Wir teilen also die Enttäuschung aller Fans, denn dadurch wurde uns ein tolles Finale genommen."


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Der Brite fragt sich auch, warum die Aufräumarbeiten an Ricciardos Auto so lange andauerten, da das Auto einfach am Streckenrand stehen blieb: "Ich denke, das widerspricht den Prinzipien, die wir zuvor besprochen haben. Die größten Verlierer waren heute also leider die Fans. Aber wir müssen das Problem schnell angehen."

"Wir müssen uns mit den Einzelheiten befassen. Aber für mich gab es mehr als genug Zeit, um das Rennen wieder in Gang zu bringen. Und wieder mit einem Auto, das nicht in einer Barriere stand. Es hat einfach am Streckenrand geparkt."

Helmut Marko deutlich: Dann müssen sie eben schneller arbeiten!

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko stimmt der Einschätzung seines Teamchefs zu: "Das war sicher nicht die richtige Entscheidung. Ich glaube, das Safety-Car hat den falschen Fahrer gepickt und man muss aufhören, dass diese Überrundeten durchgewunken werden. Das spielt überhaupt keine Rolle und das wäre ein tolles Finish gewesen."

"Also, das wäre für uns vielleicht auch enger geworden und wir hätten einen Nachteil gehabt, aber wir müssen den Sport in den Vordergrund stellen", so Marko, der auch die Ausrede nicht gelten lassen will, dass man wegen Sicherheitsbedenken den Traktor erst noch holen musste.

"Wenn ein Traktor auf der Strecke steht, geht es natürlich nicht, aber dann müssen die halt schneller arbeiten. Es war Zeit genug und die Rundenzeit ist hier lang. Also, das war kein würdiges Ende dieses Rennens."

Warum die Bergungsaktion so lange dauerte

McLaren-Teamchef Andreas Seidl erklärt, warum das Abschleppen von Ricciardos Auto so lange gedauert hat: "Gut, am Ende, glaube ich, hat der Renndirektor das Reglement angewendet. Man hat leider bei unserem Auto, dem Daniel, den Gang nicht herausgekriegt und deswegen hat es so lange gedauert, was, glaube ich, nicht vorhersehbar war."

"Und von daher, glaube ich, war es richtig, wie es am Schluss ausgegangen ist, auch wenn es natürlich schade ist für die Fans, auch für uns, dass wir keine Chance mehr bekommen haben", so Seidl.


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Auf die Frage, ob man die Regeln diesbezüglich überarbeiten sollte, sagt der McLaren-Teamchef: "Da haben wir in vielen Stunden mit allen Teamchefs, der FIA und der Formel 1 diskutiert über mehrere Monate und haben keine Lösungen gefunden, von daher, glaube ich, Deckel drauf. Passiert manchmal, ist nicht ideal, aber am Schluss ist die Sicherheit das Wichtigste. Das hat heute im Vordergrund gestanden und von daher kann ich damit leben."

FIA rechtfertigt Safety-Car-Finish: Sicherheit geht vor

Die FIA hat sich nach dem unbefriedigenden Finale in Monza für die Fans ebenfalls geäußert: "Obwohl alle Anstrengungen unternommen wurden, um den Wagen [von Ricciardo] schnell zu bergen und das Rennen fortzusetzen, entwickelte sich die Situation so, dass die Streckenposten nicht in der Lage waren, den Wagen in den Leerlauf zu bringen und in die Auslaufzone zu schieben."

"Da die Sicherheit der Bergungsaktion unsere einzige Priorität ist und der Zwischenfall nicht so schwerwiegend war, dass eine rote Flagge erforderlich gewesen wäre, wurde das Rennen gemäß den zwischen der FIA und allen Wettbewerbern vereinbarten Verfahren unter dem Safety-Car beendet. Der Zeitpunkt der Safety-Car-Phase innerhalb eines Rennens hat keinen Einfluss auf dieses Verfahren."

Verstappen und Russell einig: "Zeit ist einfach davongelaufen"

Auch Rennsieger Max Verstappen und Drittplatzierter George Russell glauben, dass das Rennende hinter dem Safety-Car einfach Pech war, obwohl beide das Rennen gerne noch einmal gestartet hätten.

"Ich schätze, ihnen ist einfach die Zeit davongelaufen", sagt Verstappen. "Das war natürlich unglücklich, weil jeder ein Rennen unter Rennbedingungen beenden möchte, aber leider waren nicht mehr genug Runden übrig."

Russell fügt hinzu: "So ist das Racing einfach manchmal. Wir wollen immer unter grünen Flaggen zu Ende fahren, aber es ist auch nicht so einfach, wenn ein Auto in so einer seltsamen Position stehenbleibt. So etwas passiert eben einfach."

"Man kann das Rennen auch nicht einfach verlängern, weil wir nicht genug Sprit haben. Und nach Abu Dhabi 2021 hatten wir auch Diskussionen über Rennen, die hinter dem Safety-Car enden. Es ist schon öfters in der Geschichte passiert."

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