Mick Schumacher: Fast ohne Training praktisch aufgeschmissen
Wie Mick Schumacher sich nach nur 17 Trainingsrunden im Formel-1-Qualifying von Monza geschlagen hat und was er sich für das Rennen ausrechnet
(Motorsport-Total.com) - Ein Elektronikdefekt am Freitag, am Samstag noch eine kaputte Kupplung: Mick Schumacher hat auch am zweiten Formel-1-Fahrtag beim Italien-Grand-Prix 2022 in Monza viel Fahrzeit eingebüßt und kam vor dem Qualifying auf gerade mal 17 Runden im Haas VF-22 - zu wenige, um gut auf das Zeitfahren vorbereitet zu sein. Ergebnis: Platz 20 in der Qualifikation bei zwei Sekunden Rückstand.
© Motorsport Images
Mick Schumacher im Haas VF-22 beim Formel-1-Training in Monza 2022 Zoom Download
Vielleicht aber wäre Schumachers Ergebnis anders ausgefallen, hätte er sich nicht bei seinem finalen Versuch in Q1 auf der Anfahrt zur ersten Schikane verbremst und damit seine Runde ruiniert. Dieser Fehler sei "höchstwahrscheinlich" der fehlenden Fahrpraxis zuzuschreiben, sagt Schumacher auf Nachfrage bei 'Sky'.
"Ich meine, der Unterschied an Geschwindigkeiten in dem Fall ist halt schon immens, und dann hat man halt gar keine Referenzpunkte. Und ich möchte dann auch irgendwie nicht langsam fahren, dementsprechend versuche ich dann halt auch, später zu bremsen, und in dem Fall war es halt einfach zu spät."
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Über das Resultat sei er "natürlich nicht allzu happy", er habe aber den Eindruck, "noch das Beste aus der Situation, in der wir gerade drin sind, gemacht" zu haben. "Es war eben sehr wenig Streckenzeit, und das ist an so einem Wochenende natürlich nicht schön", sagt Schumacher.
Aus P20 im Qualifying wird noch Startplatz 17
Der Deutsche ist obendrein einer von mehreren Fahrern, die nach dem Einsatz überzähliger Antriebskomponenten noch strafversetzt werden in der Startaufstellung. Bei Schumacher ergaben ein neuer Motor sowie ein neues Getriebe plus 15 Plätze. Weil andere Fahrer aber nach ganz hinten versetzt werden, rückt Schumacher noch auf P17 auf.
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Was ausgehend davon möglich sein wird für ihn und Haas? Schumacher erwartet ein "schwieriges" Rennen. "Ich freue mich aber auch darauf, weil ich hoffentlich ein paar Runden am Stück fahren und dementsprechend wieder ein bisschen über das Auto lernen kann. Und dann schauen wir einfach, was wir machen können."
Was Haas-Teamchef Steiner dazu sagt
Teamchef Günther Steiner sieht es ähnlich, und er hat nach dem Samstag in Monza nicht viele Worte übrig: Es sei "kein fantastischer Tag" gewesen für Haas. "Wir müssen uns jetzt sammeln und auf einen besseren Sonntag hoffen. Sehr viel mehr gibt es wirklich nicht zu sagen."
Schumacher wiederum sagt noch etwas, nämlich, dass er nach den diversen technischen Defekten an diesem Wochenende kein Fingerzeigen betreiben wolle: "Sowas passiert, niemand ist schuld daran. Unterm Strich gewinnen wir und verlieren wir gemeinsam. Aber weil ich keine Longruns absolviert habe, müssen wir im Rennen wohl etwas improvisieren."