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Hamilton befürchtet DRS-Züge im Rennen: Nehme mir IPad mit ins Auto
Lewis Hamilton rechnet nicht mit einer schnellen Aufholjagd im Rennen, während Teamkollege George Russell verwundert ist über die schwankende Mercedes-Pace
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton befürchtet, beim Großen Preis von Italien der Formel 1 vom 19. Startplatz aus in einen DRS-Zug zu geraten, und scherzt, dass er ein IPad mitnehmen wird, um sich unterhalten zu können, wenn das passiert.
Der Mercedes-Pilot qualifizierte sich am Samstag in Monza als Fünfter, wird aber von Platz 19 aus ins Rennen gehen, nachdem er eine Strafe für einen Wechsel der Antriebseinheit erhalten hat.
Hamilton hat in seiner Formel-1-Karriere zahlreiche erfolgreiche Aufholjagden mit Mercedes erlebt, erwartet aber, dass im Rennen "jeder in einem DRS-Zug sein wird", nachdem er im Training Schwierigkeiten hatte, Alfa Romeos Valtteri Bottas zu folgen und zu überholen.
Hamilton: Da schaue ich doch lieber Game of Thrones
"Ich war gestern im Training hinter Valtteri und konnte ihn weder einholen noch überholen", sagt Hamilton auf die Frage nach dem DRS-Effekt in Monza an diesem Wochenende. "Also hoffe ich, dass ich morgen nicht hängen bleibe."
"Aber ich könnte mir vorstellen, dass alle in einem DRS-Zug sitzen werden und nur darauf warten, dass die Strategie und der Reifenabbau ins Spiel kommen. Ich habe darüber nachgedacht, ein IPad mitzunehmen und im DRS-Zug einfach das neue Game of Thrones zu schauen, das gerade erschienen ist."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff teilt Hamiltons Befürchtungen, ist aber zuversichtlich, dass der Speed des W13 in den Kurven und eine "clevere Strategie" seinen Fahrer am Sonntag in die Punkte bringen können.
Hamilton kritisiert Pirelli für Reifenwahl
"Nun, er wird das iPad brauchen und wir werden das IPad auch brauchen, um uns zu unterhalten", sagt Wolff. "Ich hoffe wirklich, dass es nicht zu einem DRS-Zug kommt, wie wir aber fürchten. Wir haben aber ein gutes Rennauto, das schneller um die Kurven geht als alle anderen, und wir können eine clevere Strategie spielen und ihn solide in die Punkte zurückbringen, egal was im Rennen passiert."
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"Und das könnte von Vorteil sein, womit er ganz nach vorne kommen kann, aber das ist natürlich sehr unwahrscheinlich", so der Mercedes-Teamchef. Auf die Frage, ob es in Monza viel Spielraum für die Strategie gibt, meint Hamilton, dass Pirellis Beharren auf härteren Reifenmischungen das Rennen zu einem "einfachen" Ein-Stopp-Rennen mache, weshalb er auf ein "nettes Safety-Car" zum richtigen Zeitpunkt hofft.
"Sie sollten die weichsten Reifen hierher bringen, um mehr Boxenstopps zu haben", kritisiert Hamilton den Reifenhersteller der Formel 1. "Aber sie bringen ständig diese harten Reifen und man kann immer mit nur einem Stopp durchkommen."
"Im Allgemeinen ist es morgen ein einfaches Ein-Stopp-Rennen, also wird die Strategie nicht allzu viel bringen. Aber ich hoffe, es gibt Safety-Cars und solche Dinge. Ich hatte dieses Jahr so viel Pech mit den Safety-Car-Phasen, daher wäre es schön, wenn ich morgen ein schönes Safety-Car-Angebot bekommen würde."
Russell enttäuscht: "Haben Startplatz zwei nicht verdient"
Sein Teamkollege George Russell, der nach allen Gridstrafen vom zweiten Startplatz ins Rennen gehen wird, ist mit seinem sechsten Platz im Qualifying ganz und gar nicht zufrieden: "Nach der heutigen Leistung haben wir es nicht verdient, auf P2 zu stehen. Es war wieder eine frustrierende Session, weil wir das Auto nicht in das richtige Fenster bekommen haben."
"In FT1 fühlte sich das Auto großartig an, in FT2 und FT3 wesentlich schlechter. In Q1 fühlte sich das Auto dann wieder großartig an, [wir waren] ein paar Zehntel hinter Ferrari. Q2 war schlechter, und Q3 noch schlechter. Aber das war in dieser Saison schon immer so."
"Wir haben die besten Ingenieure der Branche, die Tag und Nacht daran arbeiten, zu verstehen, warum unsere Leistung nach 15 Rennen so stark schwankt, und wir haben immer noch keine Ahnung, woran das liegt. Das ist schon ein wenig enttäuschend", so Russell.
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"Wir befinden uns am Samstag im Niemandsland, was die Leistung angeht, weil wir so weit hinter den ersten beiden und ein wenig vor dem Mittelfeld liegen. Wenigstens haben wir ein schnelles Rennauto."
Toto Wolff über Formschwankungen: "Keine Ahnung"
Teamchef Wolff stimmt seinem Schützling zu: "Wir haben es gewusst: Das ist eine Strecke, die wie Spa ist, die uns nicht liegt. Und dann kam natürlich dazu, dass unser Reifen wieder nicht im Fenster war, aber hoffentlich wird es morgen besser."
Allzu große Hoffnungen für das Rennen kann sich Mercedes daher nur aufgrund der Flut an Gridstrafen machen: "Ich denke, dass man Verstappen nicht halten kann, weil er da durchfahren wird durch das Feld", vermutet Wolff.
"Aber Sainz kommt von weit hinten und Perez auch, man sollte auf jeden Fall auf ein Podium zielen. Wir haben es aber das ganze Wochenende gehabt, dass es mal besser ging und dann ging nichts mehr und das muss man verstehen, keine Ahnung."