"Billiges Upgrade" hilft Albon zum besten Quali seit seiner F1-Rückkehr
Williams-Pilot Alexander Albon wird den Großen Preis von Belgien vom sechsten Startplatz in Angriff nehmen - War auch Mercedes ohne Fehler schlagbar gewesen?
(Motorsport-Total.com) - Williams glaubt, dass ein "billiges Upgrade" für das Wochenende des Großen Preises von Belgien 2022 Alexander Albon geholfen hat, die beste Startposition seit seiner Rückkehr in die Formel 1 zu erreichen.
Der Thailänder fuhr im Qualifying in Spa die neuntschnellste Zeit und dabei sogar den schnellsten ersten Sektor aller Fahrer, was zeigt, dass der Topspeed des Williams-Autos gut ist. Nachdem er Q1 als Sechster und Q2 als Zehnter beendet hatte, schaffte er den Sprung in das Top-10-Shootout.
Aufgrund von Strafversetzungen für den Qualifying-Sieger Max Verstappen sowie seinen WM-Rivalen Charles Leclerc und den Alpine-Piloten Esteban Ocon wird Albon jedoch als Sechster ins Rennen gehen.
Warum Williams so konkurrenzfähig war
Das ist das beste Samstag-Resultat seiner Williams- und Toro-Rosso-Karriere. Der ehemalige Red-Bull-Pilot hat seine beste Startposition als Vierter bei den Grands Prix von Österreich, der Toskana, der Türkei und Bahrain 2020 erreicht.
Laut Williams-Performance-Direktor Dave Robson war die Williams-Performance das Ergebnis eines "billigen" streckenspezifischen Upgrades am FW44, welches die Effizienz des Autos verbessert hat.
Die Wetterbedingungen spielten ebenfalls eine Rolle, da das Auto nach wie vor empfindlich auf Wind reagiert. Sowohl Albon als auch seinem Teamkollege Nicholas Latifi machte dieser in der letzten Kurve des Qualifyings in Ungarn einen Strich durch die Rechnung.
Williams: Haben einfach ein Stück vom Heckflügel abgeschnitten
Robson sagt: "Wir haben uns für ein relativ billiges Upgrade entschieden, indem wir einfach das hintere Ende des Heckflügels abgeschnitten haben, aber das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Es hat ein sehr gutes Maß an Effizienz für diesen Luftwiderstand beibehalten."
"Ich denke, der andere Punkt ist, dass die Windverhältnisse hier niedrig sind, sodass sich das Auto gut und konstant verhält, was hilfreich ist. Wenn wir den Abtrieb verringern, ist die Tatsache, dass man immer noch diese Konstanz hat, sehr nützlich."
"Zumindest wissen die Fahrer im Allgemeinen, was sie in jeder Kurve erwartet. Die effektive Effizienz ist also gut", so der Williams-Performance-Direktor Robson.
Hätte Albon sogar die Mercedes knacken können?
Albons Runden in Q2 und Q3 waren dabei sogar von Fehlern geprägt und seine ideale Rundenzeit hätte sogar für den siebten Platz im Qualifying gereicht, was ihn auf den vierten Startplatz vor den beiden Mercedes-Piloten gespült hätte.
Der Thailänder ging die Sache etwas zu ungestüm an, weil er "nichts zu verlieren" hatte, da er wusste, dass er aufgrund der Strafen nicht schlechter als vom neunten Platz starten würde.
Ebenso musste Albon in Q3 früh ohne den Windschatten klarkommen, da sich Williams eigentlich sicher war, dass die Streckenentwicklung nachgelassen hatte, und man somit sicherstellen wollte, dass er freie Luft hatte, um die Reifentemperaturen zu kontrollieren.
Albon warnt: Spa kaschiert unsere Schwächen
Albon, der mit einer brandneuen Mercedes-Power-Unit fuhr, meint, dass Spa die Schwächen des Autos besser als die meisten anderen Rennstrecken "verbergen" konnte. Er sagt: "Wir kennen die Schwächen unseres Autos, aber diese Strecke verbirgt sie ein bisschen mehr als andere Strecken."
"Deshalb wird [das nächste Rennen in Zandvoort] wahrscheinlich nicht so toll sein wie diese Woche. Wir wissen, dass unser Auto geringen Abtrieb mag, und wenn die Streckenbedingungen uns entgegenkommen, können wir eine gute Rundenzeit aus dem Auto herausholen."