Verstappen lobt Team nach Sieg: Strategie kurz vor Start geändert
Mit dem Sieg beim Formel-1-Rennen in Ungarn baut Red-Bull-Pilot Max Verstappen seinen WM-Vorsprung aus - Red Bull rätselt über Ferrari-Strategie von Leclerc
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Sieg beim Großen Preis von Ungarn feierte Red-Bull-Pilot Max Verstappen seinen achten Saisonerfolg, und das, mit einer überragenden Aufholjagd vom zehnten Startplatz nach den technischen Problemen im Qualifying am Samstag.
Entscheidend war neben der starken Pace auch die Strategie des Red-Bull-Kommandostandes, da man bei Verstappen auf einen Anfangsstint auf den Soft-Reifen gefolgt von zwei Stints auf den Mediums setzte. Hauptkonkurrent Ferrari wählte mit Charles Leclerc fälschlicherweise den harten Reifen.
Dabei habe man als Team die eigentlich geplante Strategie laut Verstappen nach der Runde in die Startaufstellung noch einmal über den Haufen geworfen. Eigentlich wollte Red Bull mit der schlechten Ausgangslage auf den harten Reifen zu Beginn setzen, doch man hat vor dem Rennen noch rechtzeitig gemerkt, dass der weiße Reifen nicht funktionieren würde unter den kalten Bedingungen.
Verstappen: Ferrari hat falsche Entscheidung getroffen
"Wir hatten vor, auf den harten Reifen zu starten, aber dann habe ich auf der Runde zur Startaufstellung sogar mit dem Soft-Reifen Probleme mit dem Grip gehabt. Daher habe ich gesagt: 'Niemals können wir auf den harten Reifen starten.'"
"Das mit Abstand wichtigste heute war, die richtigen Reifen zu nehmen, um den Grip zu haben", analysiert der Weltmeister. "Es war daher richtig, mit den Softs zu starten. Deshalb auch ein Lob an das Team, weil wir die Strategie erst anders geplant hatten, uns dann aber noch schnell umentschieden haben."
"Wir waren schnell, aber Ferrari auch. Und am Ende, denke ich, haben sie einfach die falsche Entscheidung mit den Reifen getroffen. Der harte Reifen war ziemlich übel, was man ja bei Charles sehen konnte, der sehr viel gerutscht ist", erklärt Verstappen.
Verstappen von Sieg überrascht: Habe auf Podium gehofft
In Runde 42 konnte er Leclerc mit den besseren Reifen überholen, der zu diesem Zeitpunkt boxenstoppbereinigt in Führung lag. Das Manöver gegen den Monegassen ging aufgrund der Reifenthematik ziemlich einfach, wie auch Verstappen sagt: "Er hatte große Probleme mit dem harten Reifen."
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Selbst ein zwischenzeitlicher Dreher nach Kurve 13 konnte Verstappen nicht den Sieg gefährden: "Ich hatte ein paar Probleme mit der Kupplung und wir mussten einige Dinge ändern, damit die Kupplung nicht durchbrennt. Und ich denke, das hat mich in der Kurve aus der Fassung gebracht, aber glücklicherweise habe ich nur eine 360-Grad-Drehung gemacht."
Dass er das Rennen am Ende vom zehnten Startplatz aus gewinnen konnte, habe ihn selbst überrascht: "Damit haben wir nicht gerechnet. Ich habe gehofft, dass wir es auf das Podium schaffen können, aber ich denke, wir hatten eine richtig gute Strategie. Wir haben immer zur richtigen Zeit gestoppt und hatten gute Outlaps."
Teamchef Horner: Sieg hat unsere Prognosen weit übertroffen
Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner hätte mit einem Sieg nicht gerechnet: "Unsere Analyse vor dem Rennen hat ergeben, dass die Plätze fünf und sechs realistisch sein würden. Von Platz zehn zu gewinnen hat alle unsere Erwartungen gesprengt."
"Als wir dann gesehen haben, dass Ferrari auf den harten Reifen wechselt, haben wir uns gedacht, dass wir eine Chance auf den Sieg haben könnten. Die Pace, die Max hatte war sehr stark und wir wussten, dass zwischen dem Medium und den harten Reifen etwa eine halbe Sekunde liegen würde."
Mit dem Sieg beim Ungarn-Grand-Prix beträgt Verstappens WM-Vorsprung auf Ferrari-Pilot Leclerc nun schon 80 Punkte, was bedeutet, dass der Niederländer mindestens bis zum Großen Preis von Singapur am zweiten Oktober die Fahrerwertung anführen wird.