Latifi von "Hero to Zero": Fahrfehler verhindert sicheren Q2-Einzug
Während Nicholas Latifi im dritten Training noch für die Sensation im Williams sorgte, folgte im Qualifying die Ernüchterung - Fahrfehler verhindert Q2-Einzug
(Motorsport-Total.com) - Williams-Pilot Nicholas Latifi sorgte am Qualifying-Samstag von Ungarn für einige Überraschungen, landete aber schließlich dann doch wieder auf dem letzten Platz im Zeittraining und muss das Rennen damit aus der letzten Reihe starten.
Im verregneten dritten Freien Training fuhr der Kanadier völlig überraschend auf den ersten Platz und konnte dabei unter nahezu gleichen Bedingungen sogar Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Max Verstappen von Red Bull schlagen.
Im Qualifying, welches unter trockenen Bedingungen stattfand, bahnte sich die nächste Sensation von Latifi an, der in der Schlussphase von Q1 in seiner entscheidenden Runde den schnellsten ersten Sektor des gesamten Feldes fahren konnte. Allerdings bekam der Williams-Pilot die anderen beiden Sektoren nicht zusammen, wodurch er nur 20. wurde.
Latifi gesteht Fehler: "Habe letzte Kurve verhauen"
"Nach dem positivem dritten Training im Regen, war ich kurz davor ins Q2 einzuziehen, aber ich habe die letzte Kurve ziemlich verhauen", analysiert Latifi. "Dieser Fehler ist frustrierend, denn ich bekam etwas Übersteuern durch einen starken Rückenwind in der letzten Kurve."
Dass der Williams besonders anfällig für Wind ist, ist nichts Neues, da sich Alexander Albon nach dem Frankreich-Rennen darüber erneut beklagt hatte. "Wir wissen, dass unser Auto dort sehr anfällig ist und mit dem neuen Upgrade-Pakt wahrscheinlich noch mehr", fügt Latifi hinzu.
"Dass ich dabei einen lila ersten Sektor gefahren habe, hat mich überrascht. Aber am Ende setzt sich die Rundenzeit hauptsächlich aus dem zweiten und dritten Sektor zusammen. Es ist trotzdem frustrierend, denn es war buchstäblich von 'Hero to Zero'", so das Tagesfazit des Williams-Piloten.
Williams einig: Hätten lieber ein Regenqualifying gehabt
Tatsächlich zeigen die Daten, dass wenn Latifi seine drei besten Sektoren in einer Runde zusammenbekommen hätte, der Einzug in Q2 möglich gewesen wäre. Im letzten Sektor verlor Latifi über acht Zehntel gegenüber seiner vorherigen Runde und wäre damit ohne seinen Fehler auf den 14. Platz in Q1 gelandet.
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Latifi hatte ohnehin auf ein verregnetes Qualifying gehofft, da die Williams-Pace am Freitag "nirgendwo" war. Sein erster Platz in FT3, was zudem die erste gewonnene Williams-Session seit Monza 2017 war, stellt zumindest "einen moralischen Sieg" dar.
Dave Robson, verantwortlich für die Fahrzeugperformance bei Williams, bedauert ebenfalls, dass der Regen nicht für das Qualifying angehalten hat: "In den nassen Bedingungen haben wir eine starke Pace gezeigt. Mit den trockenen Gegebenheiten im Qualifying war es allerdings klar, dass es für uns etwas schwieriger werden würde."
Geldstrafe für Williams nach Reifenpanne
"Beide Fahrer hätten erneut mit einer perfekten Runde das Q2 erreichen können, aber der zunehmende Wind machte dies ziemlich schwierig", sagt Robson.
Das Williams-Team erhielt nach dem Qualifying zudem eine Geldstrafe von 1.000 Euro, nachdem Alexander Albon, der Q2 ebenfalls knapp verpasste, einen Reifensatz benutzte, der eigentlich nach den Trainings schon an Pirelli elektronisch zurückgegeben wurde.