Hamilton auf P7: "Wenn Lewis das DRS nicht eingeht, dann ..."
Wie ein fehlerhaftes Drag-Reduction-System (DRS) Lewis Hamilton das Formel-1-Qualifying in Ungarn ruinierte und was ohne den Defekt möglich gewesen wäre
(Motorsport-Total.com) - Ein Mercedes-Fahrer steht auf der Poleposition zum Grand Prix von Ungarn 2022 bei Budapest (das Rennen am Sonntag hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!), aber es ist nicht Lewis Hamilton. Den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister ereilte im Qualifying ein Fehler an seinem Drag-Reduction-System (DRS), sodass ihm in den entscheidenden Runden nicht die volle Leistung seines Mercedes W13 zur Verfügung stand.
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Lewis Hamilton im Mercedes W13: In Q3 blieb sein Heckflügel geschlossen Zoom Download
Was genau los war? Hamilton selbst spricht von einer klassischen Fehlfunktion und meint: "Bei mir ging einfach das DRS nicht."
Deshalb hat Mercedes-Teamchef Toto Wolff, trotz der Poleposition durch George Russell im anderen Mercedes W13, "gemischte Gefühle", wie er bei 'Sky' betont: "Weil wenn Lewis das DRS nicht eingeht, dann ist er auch unter den ersten Drei, Vier. Und das zeigt, dass wir jetzt ein bisschen mehr verstanden haben beim Auto."
Hamilton widerspricht der Einschätzung von Wolff
Hamilton wiederspricht seinem Boss in diesem Punkt. Denn er kann sich die Qualifying-Leistung seines Teams bisher nicht erklären: "Wir wissen nicht, wo unsere Pace auf einmal herkam. Es kam aus dem Nichts. Am Freitag waren wir noch zu langsam gewesen, aber ganz plötzlich haben wir etwas gefunden."
Noch im Freitagstraining war Mercedes gerade so in die Top 10 gekommen, bei neun Zehnteln Rückstand auf die Ferrari-Bestzeit. Der Unterschied zum Qualifying am Samstag mit P1 durch Russell sei daher "wie Licht und Schatten", meint Hamilton.
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"Wir haben über Nacht sehr viel daran gemacht, auch die Leute im Werk und im Simulator haben viel getan. Das haben wir [auf nasser Strecke] im dritten Training noch nicht gespürt, aber im Qualifying fühlte sich das Auto klasse an."
Jetzt sieht Hamilton eine Siegchance für Mercedes
Daher sei es "unterm Strich frustrierend" für ihn, "nach all den Schwierigkeiten, die wir gehabt haben, [doch] nicht um einen Platz in der ersten Reihe kämpfen zu können", sagt Hamilton. Nachsatz: "Es werden aber andere Zeiten kommen."
Kurzfristig hoffe er, sich im letzten Formel-1-Rennen vor der Sommerpause noch "nach vorne arbeiten" zu können. Vor allem aber drücke er seinem Teamkollegen Russell die Daumen für eine weitere Sensation auch im Grand Prix: "Von der Position aus sollte er auf dieser Strecke dazu in der Lage sein, das Rennen zu gewinnen. Und ich werde tun, was ich kann, um ihn zu unterstützen."
Den Speed dazu hat Hamilton: Sowohl in Q1 als auch in Q2 war er jeweils schneller gewesen als Russell, hatte im ersten Segment sogar die absolute Bestzeit erzielt. Der DRS-Defekt in Q3 raubte ihm dann den Schwung.