F1-Training Ungarn: Latifi sorgt mit Bestzeit für Sensation!
Das gibt Arbeit für Aston Martin: Sebastian Vettel setzt sein Auto in die Barrieren, die Bestzeit auf nasser Strecke sichert sich Nicholas Latifi
(Motorsport-Total.com) - Das befürchtete Unwetter ist gekommen, doch das dritte Freie Training zum Grand Prix von Ungarn bei Budapest hat trotzdem wie geplant stattgefunden. Kurz vor Beginn der Session begann es heftig zu regnen, doch als es auf dem Hungaroring losging, hatte sich der Regen schon wieder beruhigt und das Training konnte pünktlich beginnen.
Der Erste, der es riskierte, mit Intermediates auf die Strecke zu gehen, war Fernando Alonso (Alpine). Sinn und Zweck des Trainings war in erster Linie, den Crossover von Full-Wet zu Intermediate zu finden, weil es auch im Qualifying (Formel-1-Liveticker ab 16:00 Uhr) regnen könnte.
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Im Vorhinein hatte etwa Alfa Romeo erwartet, dass der Crossover bei einer Rundenzeit von 1:38 Minuten liegen könnte. Tatsächlich wurden die Intermediates bereits weit über 1:40 Minuten von allen Fahrern aufgezogen.
Ohne Ausritt oder Dreher kam aber kaum einer durch. Lewis Hamilton (Mercedes) klagte über fehlenden Grip, Mick Schumacher (Haas) meinte, es sei "wie auf Eis", sowohl hinten als auch vorn. George Russell (Mercedes) funkte: "Diese Reifen funktionieren überhaupt nicht. Die sind einfach so kalt!"
Gut zehn Minuten vor Ende gab's dann in Kurve 10 den ersten Crash, für den ausgerechnet Sebastian Vettel (Aston Martin) sorgte. "Ah, sorry, ah!", schrie er verärgert in den Boxenfunk. Während sein Auto geborgen wurde, war die Session per roter Flagge unterbrochen. Seine Mechaniker können jetzt wohl die "Mittagspause" streichen.
Das Ergebnis ist zwar nicht repräsentativ; doch bei Regen scheint ausgerechnet der Williams hervorragend zu funktionieren. Bestzeit fuhr sensationell Nicholas Latifi in 1:41.480, gefolgt von Charles Leclerc (Ferrari/+0,661) und Alexander Albon (Williams/+0,901).
Als Latifi über die Ziellinie fuhr, brandete Jubel durchs Publikum und die Williams-Box. Offenbar scheint das Auto gut dazu in der Lage zu sein, die Temperaturen in die Reifen zu bekommen - anders als die anderen, die das trotz 27 Grad Asphalttemperaturen nicht schafften.
Leclerc konnte es zunächst gar nicht glauben, dass Latifi seine Bestzeit geschlagen hatte, und erkundigte sich: "Auf welchen Reifen?" Dass Williams auch auf Intermediates unterwegs war, damit hätte er wohl nicht gerechnet. Und auch Latifi selbst kam am Boxenfunk erst ins Zweifeln, bevor er das Ergebnis wirklich glaubte.
Max Verstappen (Red Bull) wurde Vierter, Vettel letztendlich Neunter, Hamilton Elfter, Mick Schumacher (Haas) Zwölfter und Sergio Perez (Red Bull) 20. und Letzter.