Lando Norris kritisiert: McLaren funktioniert nur im Qualifying
Lando Norris kritisiert nach dem Grand Prix von Frankreich die Rennpace von McLaren - Im Qualifying noch vor Russell, aber im Rennen ohne Chance gegen Alpine
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris war nach dem Formel-1-Grand-Prix von Frankreich ziemlich enttäuscht über die McLaren-Performance im Rennen. Der Brite qualifizierte sich auf dem fünften Platz, womit er sogar die beiden Mercedes trennen konnte, doch im Rennen musste man sich sogar Alpine geschlagen geben.
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Lando Norris ist nicht glücklich über die aktuelle McLaren-Performance Zoom Download
Nach dem Rennen kritisiert Norris sein Team ziemlich deutlich, dass der MCL36 nur im Qualifying funktioniert, trotz der neuen Teile: "[Der fünfte Platz im Qualifying] lag eher daran, dass ich so eine unfassbar gute Runde gefahren bin und so die Mercedes splitten konnte."
"Dafür konnten sie fast das Rennen gewinnen, was den Unterschied der Qualifyingpace und der Rennpace zeigt. Und warum auch immer zeigen wir mehr Pace im Qualifying. Die frischen Reifen und die geringere Spritmenge scheinen unsere Probleme zu kaschieren, denn diese werden mit alten Reifen und mehr Sprit ersichtlich. Wir sind einfach zu langsam", moniert der Brite.
McLaren-Teamchef Seidl widerspricht Norris
McLaren-Teamchef Andreas Seidl widerspricht jedoch, als er auf die Aussagen seines Schützlings angesprochen wird: "Ich würde nicht sagen, dass es ein Trend ist. Wir hatten auch schon Wochenenden, wo wir eher am Samstag zu kämpfen hatten, aber dann einen besseren Sonntag hatten."
"Aber wir müssen auch anerkennen, dass wir hier auf dieser Strecke mit diesen Charakteristiken und Streckenbedingungen und mit den Reifen, die wir hier von Pirelli hatten, zusammen mit dem neuen Paket, definitiv so aussahen, als ob wir auf einer Runde stärker wären als im Rennen."
"Das ist etwas, was wir in den nächsten Tagen analysieren müssen, um zu sehen, wie wir das Beste aus dem Auto herausholen können, und das für beide Tage", erklärt Seidl.
Qualifyingpace für Ungarn ein Vorteil?
Für das bevorstehende Rennen in Ungarn sollte jedoch eine gute Qualifying-Pace von Vorteil sein, da das Überholen auf dem Hungaroring historisch schwierig ist aufgrund der kurzen Geraden und nur einer DRS-Zone.
Für Norris ist dies nur ein schwacher Trost: "Das ist sicherlich richtig, aber auf den meisten Strecken braucht man ein gutes Rennauto. Wir brauchen ein Paket, was gut im Qualifying und Rennen funktioniert."
"Ich war im Qualifying vor George [Russell], aber im Rennen ist er auf das Podium gefahren. Daher hätte ich lieber ein Auto, was über die gesamte Saison im Rennen besser ist. Das haben wir im Moment aber nicht", kritisiert Norris.
Norris: Ohne Updates wären wir noch schlechter gewesen
Dabei haben die McLaren-Updates in Frankreich laut Norris sogar geholfen: "Ich denke, viele Teile waren positiv, weshalb wir wahrscheinlich noch langsamer als ohnehin schon gewesen wären. Und auch im Qualifying wären wir schlechter gewesen. Es gibt also auch Positives und wir machen Fortschritte."
Auf seine genaue Prognose für Ungarn gefragt, sagt Norris: "Wenn wir wieder ein gutes Qualifying haben, könnten wir vielleicht alle aufhalten! Ich mag die Strecke in Budapest, aber es ist schwer zu sagen, ob sie uns liegen wird oder nicht."
"Auf eine Runde fühle ich mich immer wohl, aber wenn der Sonntag kommt, sieht es anders aus. Ich merke, dass ich schon Vertrauen für nächste Woche verloren habe, deswegen müssen wir schauen, was wir verbessern können."
Seidl vorsichtig optimistisch für Ungarn: In Monaco waren wir gut
"Budapest ist schwer vorherzusagen", fügt Teamchef Andreas Seidl hinzu. "Wir haben oft gesehen, dass sich die Hackordnung schnell ändern kann. Man konnte es ja [in Frankreich] sehen, wie viele Autos Probleme hatten, die zuvor in Österreich stark waren."
"Die Updates werden uns hoffentlich ein wenig helfen. Wir hatten einige starke Wochenenden wie zum Beispiel in Monaco, was ebenfalls eine kurvenreiche Strecke war. Gleichzeitig ist Budapest immer noch nicht ganz dasselbe wie Monaco. Also ja, um ehrlich zu sein, schwer vorherzusagen."