• 24. Juli 2022 · 20:51 Uhr

Mick Schumacher: "Punkte waren eh nicht in Aussicht"

Wie Haas-Fahrer Mick Schumacher sein Formel-1-Wochenende in Frankreich einordnet und warum Punkte in Le Castellet nicht unbedingt drin gewesen sind

(Motorsport-Total.com) - "Alles lief nach Plan", sagt Haas-Teamchef Günther Steiner über den Frankreich-Grand-Prix 2022 in Le Castellet. Dann aber kam es zu einer Safety-Car-Phase und die Rennstrategie bei Kevin Magnussen und Mick Schumacher war dahin. Am Ende blieb das Team ohne Punkte, einzig Schumacher kam ins Ziel - und das auch nur auf der vorletzten Position.

Foto zur News: Mick Schumacher: "Punkte waren eh nicht in Aussicht"

Mick Schumacher im Haas VF-22 beim Frankreich-Grand-Prix 2022 in Le Castellet Zoom Download

Es sei eben "eines dieser Wochenenden" gewesen, meint Steiner. Unterm Strich sei es für Haas auf dem Circuit Paul Ricard "enttäuschend" verlaufen. Man könne nur mitnehmen: "Das Auto ist schnell."

Warum aber hat es Haas dann nicht in WM-Punkte umgesetzt? Beide Fahrer waren mit Handicaps ins Rennen gegangen: Magnussen aufgrund einer Motorenstrafe nur von P20 in der Startaufstellung, Schumacher nach einem Tracklimits-Verstoß im Qualifying von P17.

Der Start ins Rennen verläuft eigentlich gut ...

"Zwischenzeitlich lagen wir auf P12 und P14, was nicht schlecht ist, wenn man [von so weit hinten] losfährt", meint Steiner. Die Gelbphase aber ließ die Haas-Pläne nicht aufgehen: Nach den frühen Stopps in den Runden acht und neun, die aufgrund von hohem Reifenverschleiß notwendig geworden waren, bogen beide Fahrer auch in Runde 18 nochmals ab an die Box.

"Wir wollten eigentlich noch 15 Runden länger fahren, aber wenn das Safety-Car kommt, was kannst du machen? Bleibst du draußen, war es das für dich. Wechselst du die Reifen, war es das ebenfalls. Denn wir wussten, wir können die Leistung nicht bis zum Schluss halten", erklärt Steiner und fügt hinzu: "Alle anderen hatten eben einen Gratisstopp."


Analyse: Wie soll Ferrari so Weltmeister werden?

Video wird geladen…

Warum Leclercs Boxenfunk missverständlich war. Wie Haas Mick Schumacher in die Parade fährt. Und vieles mehr. Erklärt in unserer Rennanalyse! Weitere Formel-1-Videos

Damit waren die Haas-Fahrer die Schlusslichter im Rennen. Und Schumacher wurde wenig später noch vom Alfa Romeo von Guanyu Zhou in einen Dreher geschickt. Schumacher selbst beschreibt diese Szene als "unnötig, denn er schien ein Problem gehabt zu haben". Erneut verlor der Deutsche Zeit und den Anschluss an die Fahrer vor ihm.

Schumacher spricht von einem "einsamen" Rennen

"Dann sind wir eine Weile alleine unterwegs gewesen, es war recht einsam", meint er. "Wir hätten die Pace gehabt, um im Feld mitzufahren, irgendwo um P10 herum. Wenn wir von P10 herum losgefahren wären, hätten wir das wahrscheinlich halten können. Doch von unserer Ausgangslage war es schwierig, nach vorne zu gelangen, denn die Reifen waren ziemlich am Limit."

"Punkte", so sagt Schumacher bei 'Sky', "waren wahrscheinlich aber eh nicht in Aussicht." Dafür hatte sich das Haas-Team bereits zuvor zu viele Fehltritte geleistet.

"Es ist einfach nicht so gelaufen wie gedacht", meint Schumacher. "Wir hatten uns schon ausgerechnet, dass es schwierig werden würde, aber nicht so schwierig. Wie gesagt: Ich glaube, wenn wir vielleicht ein bisschen weiter vorne gestartet wären, hätte es vielleicht gereicht."

Tracklimits-Verstoß als Ursprung der Schumacher-Probleme

Den Tracklimits-Verstoß im Qualifying aber nimmt Schumacher auf seine Kappe, auch wenn er es nicht frei heraus so sagt, sondern so formuliert: "Im Prinzip hat alles mit der gestrichenen Runde angefangen. Das hat die ganze Herangehensweise an das Rennen verändert und uns wahrscheinlich auch Punkte gekostet."

Denn dass Schumacher von Anfang an so weit hinten lag im Feld, das sei ein "Riesenproblem" gewesen, erklärt der frühere Formel-1-Rennsieger Ralf Schumacher bei 'Sky'. Man sei dann "nicht in diesem Kampf drin, [...] hängt dann beim Start irgendwo im Gemüse drin. Klar war das ein großer Nachteil."


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Le Castellet: Das Wichtigste zum Sonntag

Allerdings habe sich sein Neffe speziell am Freitag schon schwerer getan in Le Castellet im Vergleich zu Teamkollege Magnussen. "Es ist schwer abzuschätzen, ob der Motorwechsel [bei Magnussen] nicht ein bisschen geholfen hat. Mick muss aber auf jeden Fall mal hergehen und sich die Daten genauer anschauen. Das ist auch wieder ein weiterer Lerneffekt."

Kein Vorwurf von Teamchef Steiner

Teamchef Steiner macht seinem Fahrer hier keinen Vorwurf: "Er hat wohl einfach etwas länger gebraucht, um sich an die Strecke zu gewöhnen und ein Gefühl dafür zu kriegen. Das kann passieren. Manchmal braucht man länger. Seine Pace im Rennen aber war okay. Da war nichts falsch."

Allerdings sei der Haas VF-22 in Frankreich "wider Erwarten nicht ganz so gut" gewesen, meint Ralf Schumacher. Mick Schumacher denkt ähnlich und sagt: "Wir waren hier nicht ganz so schnell wie am Red-Bull-Ring. Warum, da bin ich mir nicht ganz sicher."

Er hoffe nur, in einer Woche in Budapest gehe es wieder aufwärts: "Mein Gefühl sagt mir, wir sollten dort wieder in Form sein. Das ist eine Strecke, die dem Auto normalerweise recht gut liegen sollte."

Und das Auto erhält dann das erste große Update in diesem Jahr, Haas setzt als letztes Team Neuteile ein. Doch nur Magnussen bekommt die Ausbaustufe, Schumacher muss noch verzichten: Laut Steiner steht vor der Formel-1-Sommerpause nur ein Satz der Teile zur Verfügung.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
formel-1-countdown
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
Anzeige motor1.com