• 23. Juli 2022 · 17:06 Uhr

F1-Qualifying Frankreich: Sainz zieht Leclerc im Windschatten zur Pole!

Teamplay bei Ferrari: Charles Leclerc sichert sich die Poleposition in Le Castellet vor Max Verstappen - Sebastian Vettel als 14. in Q2 ausgeschieden

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc hat sich beim Grand Prix von Frankreich in Le Castellet die Poleposition gesichert. Der Ferrari-Pilot verwies im Qualifying auf dem Circuit Paul Ricard seine Kontrahenten Max Verstappen (Red Bull) und Sergio Perez (Red Bull) um 0,304 beziehungsweise 0,463 Sekunden auf die Plätze.

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Charles Leclerc sicherte sich die Poleposition in Le Castellet Zoom Download

Nach dem ersten Q3-Run hatte Leclerc noch mit einer Bestzeit von 1:31.209 Minuten geführt, 0,008 Sekunden vor Verstappen. Ferrari hatte sich für eine Windschattentaktik entschieden und Sainz, der wegen eines Motorwechsels ohnehin von ganz hinten starten muss, zu Leclercs Gunsten geopfert, um von Kurve 7 bis Kurve 11 Windschatten zu spendieren.

Im zweiten Run wiederholte Ferrari dieses Spiel. Nach zwei von drei Sektoren lagen Leclerc und Verstappen noch gleichauf bei 50,6 Sekunden. Doch Sainz-Windschatten machte im dritten Sektor möglicherweise den Unterschied. "Grande, Carlos", bedankte sich Leclerc bei seinem Teamkollegen - und meinte später im ersten Interview: "Ohne seine Hilfe wäre es viel knapper geworden."

Lewis Hamilton (Mercedes) wurde Vierter, vor Lando Norris (McLaren), George Russell (Mercedes), Fernando Alonso (Alpine) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri).

Sainz wurde Neunter, Kevin Magnussen (Haas) Zehnter. Beide müssen jedoch wegen eines Motorwechsels von hinten starten.

Sebastian Vettel (14./Aston Martin) schied in Q2, Mick Schumacher (19./Haas) in Q1 aus.

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Ist Leclerc jetzt der klare Favorit auf den Sieg?

Die 0,304 Sekunden Vorsprung auf Verstappen sind womöglich irreführend. "Der Abstand ist marginal. Die drei Zehntel sind nicht Realität. Es ist vielleicht ein Zehntel", analysiert Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit 'ServusTV'.

Denn Red Bull hat aus dem Rennwochenende in Österreich, wo man nach starkem Qualifying im Rennen an zu hohem Reifenverschleiss litt, gelernt: "Wir sind ganz klar mit der Absicht hierhergekommen, dass wir einen guten Rennspeed und einen geringen Reifenverschleiß haben wollen", sagt Marko und unterstreicht: "Ich glaube, wir sind im Vorteil."

Wie viel hat der Windschatten ausgemacht?

"Sicher keine 0,3 Sekunden", sagt Verstappen. Marko applaudiert: "Ferrari hat das super gespielt." Trotzdem ist man bei Red Bull zuversichtlich für das Rennen: "Ich denke, dass unsere Rennpace stärker sein sollte", sagt Perez, der sich auch von P3 aus Chancen ausrechnet, ein Wörtchen im Kampf um den Sieg mitzureden.

Warum hat es Red Bull nicht genau wie Ferrari gemacht?

Marko erklärt im Interview mit 'Sky': "Dazu waren die Mercedes zu nahe dran. Das wollten wir nicht riskieren. Zum anderen haben wir gesehen, dass von Reifensatz zu Reifensatz allein schon das Aufwärmen unterschiedlich ist. Und wir haben sicher keine optimale Balance gehabt. Aber da sind wir im Hundertstel- und Zehntelbereich. Das hat Ferrari ganz einfach besser hingekriegt."

War Mercedes nicht Geheimfavorit?

Nicht wenige dachten, dass Hamilton und Russell mit dem neuesten Mercedes-Update womöglich Geheimfavoriten für Le Castellet sein könnten. Auch im Team selbst war der Optimismus groß. Umso größer jetzt die Enttäuschung nach zwei Trainingstagen: "Anstatt vorwärts ist es rückwärts gegangen. Wie so oft in diesem Jahr verstehen wir wieder mal sehr wenig", seufzt Teamchef Toto Wolff im Interview mit 'ServusTV'.

Zwar glaubt er, dass das Hitzerennen dem Mercedes entgegenkommen könnte, weil die Vorderreifen des W13 in der Regel langsamer abbauen als bei der Konkurrenz. Aber es fehle letztendlich einfach an Pace. Wolff: "Ein dritter, vierter Platz wäre richtig gut." Das setze voraus, dass man Sainz schlagen könne, der "von weit hinten" kommt.

Hamilton sagt: "Von der Position her bin ich zufrieden. Meine letzte Runde war großartig. Trotzdem fehlen uns neun Zehntel auf die Spitze. Ich verstehe nicht, warum der Rückstand seit dem letzten Rennen größer geworden ist."

Wie viel fehlte Vettel auf Q3?

0,440 Sekunden. Der Aston-Martin-Pilot belegte in Q2 den 14. Platz. Im letzten Sektor fuhr er einen "pinken" Minisektor, konnte daraufhin aber die nächsten Minisektoren nicht verbessern. Das deutet darauf hin, dass er womöglich zu ambitioniert in eine Kurve eingefahren ist und dann in den nächsten Kurven weg von der Ideallinie gewesen sein könnte.

"Ich hatte einen kleinen Schnitzer in der letzten Ecke", sagt Vettel. Aber: "Das hätte keinen Unterschied gemacht, was die Position angeht." Er erklärt: "Der neue Unterboden kam bei mir erst heute. Damit war die Balance ein bisschen anders und schwer reinzufinden."


Warum Max Verstappen trotzdem Favorit ist

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Man sei "fassungslos" über die "sinnlose Strafe" gegen Mick Schumacher, schreibt eine Zeitung. Warum das Unsinn ist, erklären wir in der Analyse. Weitere Formel-1-Videos

Gemeinsam mit Vettel verabschiedeten sich in Q2 Daniel Ricciardo (McLaren), Lokalmatador Esteban Ocon (Alpine), Valtteri Bottas (Alfa Romeo) und Alexander Albon (Williams).

Ricciardo "hat im ersten Sektor ein oder zwei Zehntel verloren, die ihm dann gefehlt haben, um ins Q3 zu kommen", sagt McLaren-Teamchef Andreas Seidl im Interview mit 'Sky'. "Er hatte einen kleinen Fehler drin in Kurve 3/4. Wenn es dann so knapp ist, reicht es leider nicht, wenn die Runde nicht perfekt ist."

Warum wurde Schumachers schnellste Zeit gestrichen?

Eigentlich hätte sich der Haas-Pilot mit einer Bestzeit von 1:33.114 Minuten (0,358 Sekunden langsamer als Kevin Magnussen, der in Q1 Sechster wurde) als Elfter für Q2 qualifiziert. Doch die Zeit wurde ihm gestrichen, weil er in Kurve 3 über die Tracklimits hinauskam.

Die 'Bild'-Zeitung berichtete daraufhin von einer "sinnlosen Qualifying-Strafe". Die Aufnahmen der Streckenkameras, die dem Haas-Team von Rennleiter Niels Wittich geschickt und von 'Motorsport-Total.com' gesehen wurden, zeigen jedoch ganz klar: Schumacher hat die Strecke abgekürzt und davon auch profitiert.

Obwohl seit Saisonbeginn klar ist, dass die weiße Linie als Streckenbegrenzung gilt, sagt Schumacher: "In Kurve 3 steht dieser Poller. Wenn man den nicht wegfährt, war meine Meinung, dass es okay ist. So bin ich in FP1, FP2 und FP3 gefahren, und ich habe nie eine Verwarnung bekommen. Sehr schade, weil Q2 hätten wir locker starten und dort einen guten Job machen können."

In der gleichen Kurve erwischte es übrigens auch Yuki Tsunoda mit den Tracklimits, der AlphaTauri-Pilot war aber trotzdem schnell genug, um ins Q2 aufzusteigen.

Gemeinsam mit Schumacher schieden in Q1 Lokalmatador Pierre Gasly (AlphaTauri), Lance Stroll (Aston Martin), Guanyu Zhou (Alfa Romeo) und Nicholas Latifi (Williams) aus.

Albon hatte Glück: Er stieg trotz Dreher in Q2 auf, weil er von den gestrichenen Rundenzeiten profitierte.

Wo kann man am Sonntag das Rennen live schauen?

In Deutschland besitzt Sky die Exklusivrechte für die Formel-1-Übertragungen. Das Rennen in Le Castellet zeigt der Sender ab 15:00 Uhr; die Vorberichterstattung beginnt bereits um 13:30 Uhr. (ANZEIGE: Jetzt Sky holen und alle Rennen live und ohne Werbeunterbrechung erleben!)


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Wer kein Sky-Abo besitzt, für den gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de ab 14:30 Uhr erstmals eine Alternative in Form eines Watchalongs (Hier geht's zum Livestream!). Kevin Scheuren und Daniel Windolph laden dazu ein, "unter Freunden" gemeinsam Formel 1 zu schauen. Mit Zuschaltungen von Chefredakteur Christian Nimmervoll und Datenspezialist Kevin Hermann.

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