• 12. Juli 2022 · 12:55 Uhr

Warum Toto Wolff George Russell nicht bestraft hätte

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärt, weshalb die Berührung zwischen George Russell und Sergio Perez aus seiner Sicht keine Strafe hätte nach sich ziehen sollen

(Motorsport-Total.com) - Treffen sich ein Mercedes und ein Red Bull beim Österreich-Grand-Prix in Kurve 4. Das Ergebnis: eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe für George Russell, den die Formel-1-Sportkommissare als Schuldigen für die Berührung mit Sergio Perez ausgemacht haben. Mercedes-Teamchef Toto Wolff aber teilt diese Ansicht nicht.

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Er sagte nach dem Rennen: "Ich bin natürlich befangen, aber ich glaube, ich hätte es mehrheitlich nicht so bewertet. Denn George hatte sein Lenkrad voll eingeschlagen. Ich habe die Bilder gesehen. Voller Lenkrad-Einschlag. Ich hätte das nicht bestraft. Ich versuche aber, eine neutrale Perspektive einzunehmen. Vielleicht sieht man es von der anderen Seite anders."

Doch Russell - im Ziel Vierter hinter seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton - hat eine Strafe erhalten und diese im Rennen auch "abgesessen". Mehr noch: Der Brite beklagt die Folgen des Zwischenfalls mit Perez, weil das weitreichende Folgen für den Grand-Prix-Verlauf gehabt habe. Denn der Mercedes W13 von Russell war nach der Berührung beschädigt.

"Durch den Schaden am Auto verlor ich viel Zeit, wahrscheinlich eine Sekunde pro Runde", sagt Russell. "Dann noch die Strafe, der Frontflügel-Wechsel, ein 20 Sekunden langer Boxenstopp."

Er selbst ist ebenfalls nicht einverstanden mit dem Urteil der Sportkommissare: "Ich habe mir das Video angesehen und halte [die Strafe] für hart. In der Startphase sind halt überall Autos. Da kommt so was vor."

Russell: Perez hat mit dem Manöver was riskiert

Außerdem habe Red-Bull-Fahrer Perez auf der Außenbahn ein "mutiges Manöver" probiert, meint Russell. "Er hatte das am Samstag mit Valtteri [Bottas] gemacht und Valtteri war bis auf den Randstein rausgefahren, um ihm aus dem Weg zu gehen. Das habe ich auch versucht."

"Weil aber Carlos [Sainz] vor mir war, hatte ich nicht viel Spielraum beim Bremsen und Lenken. Dann ging mir der Platz aus. Es tut mir leid, wenn damit sein Rennen praktisch beendet war. Es gab aber nichts, was ich hätte noch tun können."


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Er habe schon "so hart wie möglich" gebremst und "so weit wie möglich" eingelenkt, sagt Russell. Und: "Ich befand mich am Limit [meines Autos]. Er aber hat mich auf den Randstein gedrückt und hätte außen wahrscheinlich noch mehr Platz gehabt. Ich will damit aber keine Schulzuweisung vornehmen. Denn auf dem Papier habe ich es falsch gemacht und er es richtig."

Kann gut gehen, muss aber nicht

Die Szene zeige in jedem Fall: Das gleiche Manöver, außenrum überholen in Kurve 4 in Spielberg, könne mal so und mal anders ausgehen. "Mit Valtteri am Samstag und mit Lando [Norris] im vergangenen Jahr hat es aber auch schon geklappt, und das Manöver [mit mir] war genau gleich", meint Russell. "Nur dieses Mal hat sich das Risiko für ihn nicht gelohnt."

Das liege an der "Dynamik des Vorfalls", sagt Russell, die jedes Mal "anders" sei. "Aus Sicht der Sportkommissare ist sowas schwierig einzuschätzen."

Russell fordert mehr Mitspracherecht der Fahrer

Deshalb nimmt Russell als ein Direktor der Formel-1-Fahrergewerkschaft (GPDA) seine Kollegen in die Pflicht: "Wir Fahrer müssen uns einfach viele Zwischenfälle anschauen und eine Rückmeldung dazu geben, ob sowas bestraft werden sollte oder nicht. Das dürfte dann hoffentlich den Sportkommissaren einen besseren Eindruck von unserer Haltung vermitteln."


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"Unterm Strich", sagt Russell, "müssen wir einfach alle wissen, wo wir dran sind. Denn wir alle stehen auf konstante Entscheidungen, wollen aber auch nicht ständig Strafen kassieren. Da müssen wir alle zusammenarbeiten, dass wir uns auf etwas verständigen."

Ähnlich hatte sich Russell bereits zu Beginn des Wochenendes in Österreich geäußert, nachdem es in der Fahrerbesprechung am Freitagabend zu Diskussionen zwischen Fahrern und Rennleiter Niels Wittich gekommen war. Sebastian Vettel hatte daraufhin unerlaubterweise die Besprechung verlassen, was mit einer Geldstrafe auf Bewährung geahndet wurde.

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