Mercedes: Porpoising im Griff, Rückstand auf die Spitze wird kleiner
In Spielberg stand Mercedes inzwischen bereits zum vierten Mal in Folge auf dem Podium - Laut Toto Wolff fehlen allerdings noch zwei bis drei Zehntel auf die Spitze
(Motorsport-Total.com) - "Manchmal konnten wir ihre Zeiten mitgehen. Aber wir sind noch nicht ganz an dem Punkt, an dem wir tatsächlich vor ihnen sind", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Rahmen des Österreich-GP am vergangenen Wochenende in Spielberg.
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Gemeint ist der Rückstand der Silberpfeile auf Red Bull und Ferrari. Denn obwohl Lewis Hamilton beim Rennen in Silverstone eine Woche zuvor gute Siegchancen hatte, betont Wolff, dass Mercedes 2022 bislang noch nie das schnellste Auto gehabt habe.
Tatsächlich seien die beiden Topteams in Spielberg sogar wieder "etwas weiter vorne" als noch in Silverstone gewesen, "besonders bei der Rennpace", so Wolff. Und trotzdem holte Mercedes dank Hamilton in Spielberg bereits das vierte Podium in Folge.
Zwar profitierte der Rekordchampion dabei von den Ausfällen von Sergio Perez und Carlos Sainz. Doch Wolff ist mit Plätzen drei und vier am Sonntag trotzdem zufrieden, denn er erinnert: "Österreich ist nie eine gute Strecke für uns."
Rückstand im Sprint am Sonntag halbiert
Selbst in den Jahren, als Mercedes vergleichsweise locker die WM gewann, "war das die eine Strecke, auf der wir Probleme hatten", betont Wolff. Von daher ist er nicht unglücklich, obwohl Hamilton im Ziel 40 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatte.
Das ist allerdings unter anderem auf die schlechte Ausgangslage des Briten zurückzuführen, der lediglich von Rang acht ins Rennen gestartet war. Am Sonntag sei man laut Wolff nämlich "viel schneller" als im Sprint am Samstag gewesen.
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"Die Pace war da", betont er und erklärt, dass man am Samstag noch im "Niemandsland" gewesen und eine halbe Sekunde pro Runde auf die Spitze verloren habe. Im Rennen am Sonntag habe man es dann geschafft, diesen Rückstand zu halbieren.
Man sei schneller gewesen, "aber nicht schnell genug, um wirklich schon ganz vorne anzugreifen", räumt Wolff ein. Er sei war "ziemlich zufrieden" mit dem Ergebnis. "Aber uns fehlen noch immer zwei oder drei Zehntel bei der Performance", so Wolff.
In Frankreich wieder so stark wie in Silverstone?
Damit sind die Silberpfeile aber zumindest bereits deutlich näher an der Spitze dran als noch zu Saisonbeginn. "Ich denke, das Porpoising haben wir jetzt im Griff", nennt Wolff einen entscheidenden Grund für den Aufschwung der vergangenen Rennen.
"Ich glaube, wenn wir jetzt noch einmal in Monaco und Baku fahren würden, dann wären wir zwar nicht großartig, aber wir hätten sicher nicht die Probleme, die wir vor einigen Wochen gesehen haben", erklärt Wolff optimistisch.
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Und obwohl man die starke Form aus Silverstone nicht ganz halten konnte, seien auch in Spielberg "wieder einige Verbesserungen am Auto" gelungen, betont Wolff, der hofft, dass die kommende Strecke in Le Castellet dem W13 wieder mehr entgegenkommen sollte.
Der Kurs sei "etwas mehr wie Silverstone", erklärt er optimistisch und sagt in Richtung Red Bull und Ferrari: "Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre ich wirklich gerne in dem Kampf dabei, den sie vorne austragen."
Konkurrenz hat Mercedes auf dem Zettel
Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat Mercedes übrigens auf jeden Fall auf der Rechnung. "Wir erwarten, dass sie in [Frankreich] schnell sein werden", so Horner, der erklärt, Mercedes habe sein Potenzial zuletzt immer wieder aufblitzen lassen.
"Die vergangenen beiden Rennen waren sehr ordentlich für sie und es gab überhaupt keine Anzeichen von Porpoising mehr. Sie scheinen sich also langsam wieder ins Spiel zu bringen", so Horner, der Mercedes auch in der WM noch nicht abgeschrieben hat.
"Sie sammeln konstant Punkte", erinnert er. Allerdings wäre es für die Silberpfeile noch ein weiter Weg bis zum neunten WM-Titel in Folge. Denn in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt man bereits 122 Zähler hinter den Bullen.
Doch wenn Mercedes weiter in dem Tempo der vergangenen Wochen aufholt, dann werden die Silberpfeile bald zumindest wieder für Rennsiege gut sein. Vielleicht ja schon beim nächsten Rennen in zwei Wochen.