Gaspedal bleibt stecken: So verhinderte Charles Leclerc ein mögliches Aus
Bei Charles Leclerc hing der Sieg in Spielberg am seidenen Faden: Der Ferrari-Pilot musste in die Trickkiste greifen, weil sein Gaspedal steckenblieb
(Motorsport-Total.com) - Fünf Rennen lang hatte Charles Leclerc nicht mehr auf dem Podium gestanden, doch mit seinem Sieg in Spielberg hat der Ferrari-Pilot den Fluch gebrochen. Doch der Erfolg geriet in der Schlussphase noch einmal stark in Gefahr, als der Monegasse einige Probleme mit seinem Gaspedal meldete.
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Charles Leclerc brachte sein Auto trotz Problem als Sieger ins Ziel Zoom Download
"Das Gaspedal fühlt sich etwas seltsam an", funkte Leclerc zehn Runden vor Ende an seine Crew. Bei Ferrari konnte man zunächst nichts Ungewöhnliches in den Daten feststellen, doch Leclerc beschwerte sich in aller Regelmäßigkeit über Ungereimtheiten: "Was ist da los mit meinem Gaspedal?"
Zu dem Zeitpunkt hatte er nicht einmal vier Sekunden Vorsprung auf Max Verstappen und musste um seinen Sieg noch einmal zittern - immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass Teamkollege Carlos Sainz kurz zuvor mit einem technischen Problem ausgefallen war. "Das kam seltsamerweise zu einem ähnlichen Zeitpunkt, von daher war das natürlich im Kopf."
Doch mit Leclercs Motor war alles in Ordnung, stattdessen blieb sein Gaspedal stecken und ging nicht wieder in die Ausgangsposition zurück. "Es ist bei 20 oder 30 Prozent geblieben", erklärt er. Damit gab das Auto auch in langsamen Kurven immer Gas.
Vor allem die langsame Kurve 3 wurde für ihn zum Problem: "Da willst du keinen zusätzlichen Speed haben", sagt er.
Doch Leclerc passte sich an die Umstände an und versuchte, die Probleme zu umgehen: "Ich musste einfach ein bisschen Lift-and-Coast machen, um zu wissen, wie viel Gas ich in der Kurve haben würde", erklärt er seine Taktik. Leclerc ließ sich also in die Kurven reinrollen, um keine böse Überraschung zu erleben.
Seinem Auto schien das Ganze aber nicht zu gefallen, denn wenig später meldete der Monegasse Probleme mit dem Getriebe, das einige Vorgänge beim Herunterschalten ablehnen würde.
"Es war nicht nur ein wenig stressig, sondern sehr stressig", sagt er. Doch am Ende konnte Leclerc die Führung behaupten und seinen ersten Sieg seit dem Rennen in Australien einfahren. "Diesen Sieg habe ich definitiv gebraucht", atmet er durch.
"Ich komme immer mit einem Lächeln zu einem Rennen und war immer optimistisch, aber nach einigen harten Rennen hat es sich so angefühlt, als würde alles gegen mich laufen", sagt er. In Spielberg sollte aber alles noch einmal gut ausgehen. "Endlich hatten wir einen Durchbruch und ein gutes Rennen heute. Es fühlt sich einfach gut an, wieder zu gewinnen."