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Hundertstel-Krimi in Spielberg: Wie konnte Verstappen diese Pole holen?
Der Hundertstel-Krimi in Spielberg in der Analyse: Max Verstappen trotz zwei gelber Sektoren zur Pole - Carlos Sainz nach zwei Abschnitten noch in Führung
(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying der Formel 1 in Spielberg wurde am Freitag zu einem echten Hundertstelkrimi. Max Verstappen setzte sich im letzten Moment hauchzart gegen die beiden Ferrari von Charles Leclerc und Carlos Sainz durch, die alle lediglich durch 0,082 Sekunden getrennt waren (zum Ergebnis).
Zunächst sah es so aus, als hätten die beiden Ferraris Verstappen die Butter im letzten Qualifying-Versuch vom Brot genommen. Beide schoben sich nach Ablauf der Zeit vor den Red-Bull-Piloten, der seinerseits nicht an seine vorherigen Zeiten aus dem ersten Q3-Run herankam. Doch mit einem starken letzten Sektor krallte sich der Niederländer doch noch Platz eins.
"Es war knapp, und ich wusste, dass es knapp werden würde. Aber es ist natürlich immer schön, vorne zu sein", sagt Verstappen, der vor allem im ersten Sektor die entscheidende Zeit holte. Mit 16,478 Sekunden sicherte er sich dort einen Vorsprung gegen Leclerc (16,548) und Sainz (16,519), obwohl er gerade dort nicht zufrieden mit seiner Runde war.
"Meine Kurven 1 und 3 waren nicht die besten", gibt er zu. Tatsächlich war Verstappen in seinem ersten Run dort schneller - wenn auch nur um eine halbe Zehntelsekunde (16,421). Auch im zweiten Sektor verlor er eine halbe Zehntelsekunde auf seine vorherige Zeit: 28,959 Sekunden statt zuvor 28,903 Sekunden.
Leclerc (28,920) und Sainz (28,891), der auch im zweiten Abschnitt schneller war als sein Teamkollege, konnten im zweiten Sektor ihren Rückstand auf Verstappen verringern. Sainz lag virtuell sogar vor dem WM-Führenden.
Enorme Verbesserung in Sektor drei
"Ich wusste, dass der Rest der Runde perfekt sein muss. Ich musste noch etwas herausholen", sagt Verstappen. Denn vor allem im letzten Abschnitt hatte er zuvor deutlich verloren - fast zwei Zehntelsekunden auf Leclerc. Doch das gelang ihm: "Der letzte Sektor war deutlich besser als das, was ich davor gemacht habe, und natürlich auch knapper, was die Tracklimits angeht."
Der Monegasse fuhr mit 19,545 Sekunden zwar den absolut schnellsten Sektor, doch weil Verstappen nur zwei Tausendstelsekunden langsamer war, konnte er seinen kleinen Vorsprung auf den Ferrari-Piloten halten. Sainz' letzter Sektor war mit 19,656 Sekunden zu schlecht, sodass er noch auf Platz drei zurückfiel.
"Wir waren alle drei ziemlich nah beieinander. Es war ein aufregendes Qualifying.", sagt Leclerc und macht die lange Pause nach den Unfällen der beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell mitverantwortlich: "In der letzten Runde hatte ich ein paar Probleme, die Reifen nach der langen Zeit in der Garage wieder auf Temperatur zu bringen", meint er.
"Max war einfach ein bisschen schneller. Glückwunsch an ihn."
Sainz hadert: Zehntel war sicher drin!
Auch Carlos Sainz hadert etwas mit dem knappen Rückstand: "Wenn man zurückblickt und sieht, wie eng es war, dann findet man immer noch Stellen, wo man eine Zehntel hat liegen lassen, die uns die Pole gebracht hätte", so der Spanier, der aber sicher ist, dass es seinen beiden Kontrahenten genauso geht.
"Das Gute ist, dass wir am Ende eine gute Runde hingebracht haben. Es war nicht einfach, weil die Reifen nach der roten Flagge etwas kalt waren, von daher war es nicht einfach, dem Auto in Kurve 1 und 3 hinein zu trauen. Aber ich weiß, wo die Rundenzeit ist. Ich wünschte einfach, dass ich es ein bisschen besser hinbekommen hätte. Aber Platz drei nehme ich auch."
Verstappen berichtet von ähnlichen Problemen mit kalten Reifen und einem fehlenden Rhythmus und sagt, dass es in Spielberg nicht einfach ist, die Runde zusammenzubekommen. "Es gibt nicht viele Kurven, aber die Kurven, die da sind, sind ziemlich schwierig, und es ist einfach, einen Fehler zu machen", sagt er.
"Aber ich freue mich natürlich sehr über die Pole", meint der Niederländer weiter. "Ich weiß aber auch, dass es Punkte erst morgen und am Sonntag gibt."