Häufige Spurwechsel: Alonso rechnete mit Strafe für Leclerc in Silverstone
Fernando rechnete damit, Platz vier in Silverstone zu erben, weil er von einer Strafe für Charles Leclerc ausging - Doch diese kam zur Verwunderung des Spaniers nicht
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Großbritannien am vergangenen Wochenende holte Fernando Alonso im Alpine mit Platz fünf sein bisher bestes Saisonergebnis. Insgeheim rechnete der Spanier aber damit, noch eine Position zu gewinnen. Denn er erwartete, dass Charles Leclerc noch bestraft werden würde.
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Fernando Alonso war überzeugt, dass Charles Leclerc bestraft werden würde Zoom Download
Der Ferrari-Pilot lieferte sich in der Schlussphase des Rennens einen spektakulären Kampf mit Sergio Perez (Red Bull) und Lewis Hamilton (Mercedes), die auf den schnelleren Soft-Reifen unterwegs waren, während Leclerc die harten Reifen fuhr.
Am Ende fiel Leclerc auf den vierten Platz zurück. Er überquerte die Ziellinie knapp vor Alonso, der den Dreikampf von einem Logenplatz mitverfolgen konnte. "Am Ende hat es wirklich Spaß gemacht. Wir waren natürlich nicht im Kampf, aber wir waren direkt dahinter und sahen die ganze Action", sagt Alonso.
Alonso: Leclerc hat dreimal die Richtung gewechselt
"Wir lagen auf P5, also hatte ich gehofft, dass sich zwei Autos berühren würden, und das Podium wäre für uns drin gewesen. Aber am Ende fuhren sie sehr hart, aber mit viel Respekt", analysiert er weiter. Alonso selbst war beim Boxenstopp unter dem Safety-Car an Lando Norris (McLaren) vorbeigegangen.
"Es war gut, Lando am Ende zu überholen. Wie schon gesagt, P5 ist mega. Trotzdem muss ich sagen, dass es wohl P4 wird, denn ich habe gesehen, wie Charles auf der Gegengeraden dreimal die Richtung gewechselt hat, um sich vor Lewis zu verteidigen."
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Deshalb rechnete der Alonso damit, dass Leclerc bestraft werden würde. Schließlich hatte der Alpine-Pilot in Montreal eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten und deshalb zwei Plätze verloren, weil er sich in der letzten Runde Valtteri Bottas (Alfa Romeo) verteidigt und dabei zu oft die Spur gewechselt hatte.
Spurwechsel in Montreal noch bestraft, diesmal nicht
"Ich habe das einmal in Kanada gemacht und fünf Sekunden bekommen", erinnert sich der Spanier, "also denke ich, dass drei Spurwechsel nicht erlaubt sind. Nach dem Rennen gibt es immer Action, aber ich schätze, dass ich diesmal nicht bei zu den Stewards muss, sondern von außen Spaß haben werde - hoffe ich."
Am Ende wurde Alonso enttäuscht. Es gab keine Strafen und es wird davon ausgegangen, dass der Vorfall mit Leclerc nicht einmal bis zu den Stewards vorgedrungen ist.
Von den Fortschritten, die Alpine mit den jüngsten Updates gemacht hat, zeigte sich Alonso aber ermutigt, vor allem im Hinblick auf den Kampf mit McLaren um den vierten Platz in der Meisterschaft. "Ich denke, das Auto war hier sehr gut", sagt er.
Alpine-Updates positiv - Glückwunsch an Carlos Sainz
"Im Vergleich zu anderen Rennen fühlte ich mich konkurrenzfähiger als je zuvor. Wir waren auf dem Tempo von Lando. Wir wissen, dass Red Bull, Ferrari und Mercedes im Moment unantastbar sind, aber ich denke, wir waren einigen Autos aus dem Mittelfeld weit voraus. Es war also definitiv ein Schritt nach vorn."
"Ich weiß, dass Silverstone für McLaren eine der besten Strecken war, und ich denke, wir konnten ihr Tempo mitgehen. Ich erwarte also, dass die nächsten Wochenenden ziemlich stark für uns werden." In der Tabelle fehlen Alpine nur sechs Punkte auf McLaren.
Für den ersten Formel-1-Sieg seines Landmannes Carlos Sainz hatte Alonso nur wohlwollende Worte übrig: "Ich freue mich sehr für ihn. Erst die Poleposition und dann der Rennsieg, hier in Silverstone, einem der besten Orte in der Meisterschaft. Das wird ein Tag sein, an den er sich sein Leben lang erinnern wird.
"Ich freue mich sehr für Carlos und seinen Vater, der ein sehr guter Freund von mir ist. Wir kennen uns seit mehr als 30 Jahren. Das ist ein Tag, den er nicht vergessen wird, und hoffentlich der erste von vielen." Sainz ist neben Alonso nun der einzige spanische Fahrer, der in der Formel 1 ein Rennen gewinnen konnte.