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Lewis Hamilton: Ohne Safety-Car hätte ich die Ferraris bekommen!
Lewis Hamilton glaubt, dass ihm durch das Safety-Car der Sieg beim Formel-1-Rennen in Silverstone 2022 entglitten ist - Wie der Mercedes-Pilot sein Rennen analysiert
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Formel-1-Grand-Prix in Silverstone hat Mercedes-Pilot Lewis Hamilton einen persönlichen Negativrekord aufgestellt. Noch nie zuvor in seiner 16-jährigen Formel-1-Karriere bleib der Brite nach zehn Saisonrennen sieglos, dabei hätte er sein Heimrennen 2022 beinahe gewonnen.
Nach dem Neustart und den technischen Problemen von Max Verstappen verstrickten sich die beiden Ferrari-Piloten in einen Zweikampf, den Hamilton nutzte, um auf den Medium-Reifen Boden gut zu machen. Zu diesem Zeitpunkt war der Mercedes-Pilot der schnellste Mann im Feld, sodass ihm vor dem Boxenstopp von Charles Leclerc nur noch 1,7 Sekunden auf die Führung fehlten.
Nachdem sich Carlos Sainz und der Monegasse neue harte Reifen an der Box abholten, übernahm Hamilton die Führung des Rennens und konnte auf dem alten Medium-Reifen weiterhin starke Rundenzeiten fahren, die nur marginal langsamer als die Zeiten der Ferrari-Fahrer auf frischen Pneus waren.
Lewis Hamilton: "Pace war großartig"
Als Hamilton in Runde 34 selbst an die Box steuerte, verpatzten die Mechaniker jedoch den Reifenwechsel mit einer Standzeit von 4,3 Sekunden, was bedeutete, dass der Brite 2,5 Sekunden hinter den Ferraris auf die Strecke zurückkam.
Der siebenmalige Weltmeister setzte nun zur Aufholjagd an, da seine harten Reifen um 13 Runden frischer als die von Sainz und um acht Runden als jene von Leclerc waren. "Wir haben beim Boxenstopp ein bisschen Zeit verloren und dann habe ich sie gejagt und gejagt. Die Pace war auf beiden Reifensätzen großartig", sagt Hamilton.
In der ersten Phase seines zweiten Stints verlor der Brite etwas Zeit, da die harten Reifen noch nicht ganz auf Temperatur waren. Doch innerhalb von wenigen Runden verkürzte er den Rückstand auf Sainz, der Leclerc zuvor passieren ließ, von vier auf nur noch eineinhalb Sekunden, ehe Esteban Ocon mit einem technischen Defekt eine Safety-Car-Phase auslöste.
Safety-Car vereitelt Siegchance für Hamilton
Während Leclerc überraschenderweise mit den alten harten Reifen auf der Strecke blieb, nutzten Sainz und Hamilton die Chance, um auf neue weiche Reifen zu wechseln. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch klar, dass der Mercedes-Pilot das Rennen nicht mehr gewinnen würde, da sein Reifenvorteil gegen Sainz obsolet wurde.
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"Ich habe einfach versucht, mich so gut wie möglich abzuheben [mit dem Reifenunterschied]. Ich wurde immer schneller, die Reifen wurden immer stärker und ich fing langsam an, den Rückstand aufzuholen. Wenn wir das Safety-Car nicht gehabt hätten, wäre ich wohl in der Lage gewesen, die beiden am Ende zu schlagen. Aber es hat nicht sollen sein", analysiert Hamilton.
Beim Restart konnte sich Sainz ziemlich schnell an seinen Teamkollegen vorbeischieben, während sich dahinter ein großartiger Kampf zwischen Leclerc, Hamilton und Red-Bull-Pilot Sergio Perez, der ebenfalls auf neuen roten Reifen unterwegs war, abspielte.
Sainz und Perez am Ende zu schnell für Hamilton
Die Position gegen Perez musste Hamilton zunächst hergeben, doch als der Red-Bull-Pilot in der Folge Leclerc hart in der letzten Kurve attackierte, nutzte der Brite die Chance, um innen durchzuschlüpfen und zwischenzeitlich auf den zweiten Platz vorzufahren.
Doch Perez zog erneut vorbei und auch Leclerc gab sich nicht wehrlos geschlagen und überholte den Briten außenrum in der schnellen Copse-Kurve. Hamilton konnte sich danach jedoch endgültig gegen den Monegassen durchsetzen.
"Sie waren heute einfach zu schnell für uns", sagt Hamilton über Rennsieger Sainz und den Zweitplatzierten Perez. "Am Ende war es einfach ein bisschen schwierig, sobald man einen Red Bull hinter sich hat, denn sie sind auf den Geraden so schnell. Wir müssen also noch einige Verbesserungen vornehmen. Aber es ist ein großer Bonus für uns, auf dem Podium zu stehen."
Dreikampf mit Leclerc und Perez: "Formel 1 in ihrer besten Form"
Spaß am packenden Dreikampf hatte er trotzdem: "Das hatte ich definitiv! Das hat mich sehr an meine Kartzeit erinnert und ich denke, das ist die Formel 1 in ihrer besten Form. Die Tatsache, dass wir in der Lage waren, Runde für Runde so zu fahren, ist ein Beweis für die richtige Richtung, in die wir uns meiner Meinung nach jetzt bewegen."
"Ich war einfach dankbar, dass ich mitkämpfen konnte. Denn ich war schon eine Weile nicht mehr in solchen Kämpfen. Ich bin auch so dankbar für die harte Arbeit, die das ganze Team geleistet hat, um hier ein Upgrade zu bekommen. Wir sind einen Schritt näher an sie herangekommen. Also müssen wir weiter Gas geben."
Hamilton: Noch nicht siegfähig, aber "nicht mehr weit weg"
Die aufstrebende Mercedes-Performance beobachtet Hamilton mit Wohlwollen: "Ich denke, es ist sehr ermutigend, dass wir im Kampf dabei waren. Es gab schon andere Zeiten. Ich meine, eine ganze Zeit lang konnte ich die Pace der Ferraris mitgehen und in einigen Phasen war ich sogar schneller. Und am Ende hatten wir auch die schnellste Runde, was uns, glaube ich, in diesem Jahr noch nicht gelungen ist."
"Wir hatten an diesem Wochenende ein Upgrade und ich denke, dass die Rennpace definitiv besser geworden ist. Das war in diesem Jahr generell unsere Stärke, aber es hat uns definitiv geholfen, noch ein bisschen näher heranzukommen. Ich glaube aber nicht, dass wir schon aus eigener Kraft gewinnen können. Aber wir sind nicht mehr weit davon entfernt", so Hamilton.
Hamilton weiterhin sieglos in Formel-1-Saison 2022
Dass er zu diesem Zeitpunkt der Saison immer noch kein Rennen gewonnen hat, lässt Hamilton kalt: "Es ist überhaupt kein seltsames Gefühl. Solche Dinge passieren einfach. Ich hatte in meiner Karriere vielleicht nicht viele solche Jahre, aber es gab definitiv Jahre in meiner Karriere, in denen ich eine Zeit lang nicht gewonnen habe."
"Die Fortschritte, die wir in den vergangenen paar Rennen gemacht haben, geben uns aber definitiv Hoffnung, dass noch mehr kommen kann. In diesem Auto steckt Potenzial, und wir müssen einfach weiter unsere Arbeit machen, den Kopf unten halten, konzentriert bleiben und nicht aufgeben."