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Charles Leclerc klagt: Hat Ferrari-Boxenstopp das Podium gekostet?
Mit Platz fünf beim Formel-1-Rennen in Montreal konnte Charles Leclerc nach seiner Startplatzstrafe Schadensbegrenzung betreiben, trotz einiger Schwierigkeiten
(Motorsport-Total.com) - Mit dem fünften Platz beim Kanada-Grand-Prix der Formel 1 verliert Charles Leclerc weiter an Boden in der Weltmeisterschaft zu seinem größten Titelrivalen Max Verstappen, der in Montreal bereits seinen sechsten Saisonsieg aus insgesamt neun Rennen feiern konnte.
Der Monegasse ging von Platz 19 aus ins Rennen, nachdem er einige Motorenkomponenten tauschen musste, was zu einer Startplatzstrafe führte. Mit seiner Aufholjagd im Rennen auf dem fünften Platz hatte er sich jedoch mehr erhofft.
"Es war nicht allzu schlecht, aber natürlich hat uns der Boxenstopp in eine etwas ungünstige Situation gebracht", sagt Leclerc. Der Ferrari-Pilot wechselte in Runde 42 auf Medium-Reifen, nachdem er das Rennen auf der härteren Mischung startete. Jedoch gab es ein Problem am hinteren Wagenheber, wodurch Leclercs Reifenwechsel ganze 5,3 Sekunden dauerte.
Leclerc musste nach langsamen Stopp Reifen mehr beanspruchen
Dies hatte zur Folge, dass er hinter dem Quartett bestehend aus Stroll, Zhou, Tsunoda und Ricciardo zurück auf die Strecke kam und erneut durch das Feld pflügen musste. "Wir hatten den DRS-Zug schon hinter uns gelassen, aber nach dem langsamen Boxenstopp kam noch ein weiterer DRS-Zug dazu. Ich musste den Reifen somit sofort pushen, was mich am Ende etwas gekostet hat", analysiert Leclerc.
Während des Rennens steckte der Monegasse einige Male fest. Zu Beginn dauerte es einige Runden, ehe er an Alexander Albon und Valtteri Bottas vorbeikam, während er später ein paar Mal hinter den Alpine-Piloten feststeckte.
"Alles in allem war es ein Rennen, bei dem ich geduldig bleiben musste. Am Anfang hing ich hinter einem DRS-Zug fest und in der Mitte des Rennens hinter Esteban [Ocon], der viel neuere Reifen hatte und aus Kurve zehn heraus sehr gut war. Das reichte ihm, um mich hinter sich zu halten."
Leclerc mit Schwierigkeiten bei der Traktion
Leclerc zeigt sich unzufrieden, dass er nicht einfacher überholen konnte: "Am Anfang ging nur darum, an das Rennende zu denken und nicht zu frustriert zu sein, denn ich konnte einfach nichts machen, wenn alle DRS haben."
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Strategisch gesehen, habe es jedoch keine andere Möglichkeit gegeben: "Ich glaube nicht, dass es heute eine andere gute Lösung gab, um freie Fahrt zu bekommen", sagt Leclerc, der am Ende seines ersten Stints auf den harten Reifen arge Traktionsprobleme hatte, vor allem aus der Haarnadel heraus.
"Im ersten Teil des Rennens gab es keine Probleme mit der Traktion. Es war nur so, dass alle DRS hatten und ich nichts machen konnte. Im mittleren Stint gab es dann ein ziemlich großes Traktionsproblem, aber das lag eigentlich nur daran, dass Esteban neue Reifen hatte. Daher hatte er in Kurve zehn, wo man die Reifen braucht, viel mehr Grip als ich. Wenn man das alles bedenkt, war P5 das bestmögliche Ergebnis."
Leclerc zu Rennende chancenlos gegen Mercedes
Am Ende konnte der Monegasse nach der Safety-Car-Phase nichts mehr gegen die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell ausrichten. Ob ohne seine Schwierigkeiten ein Podium möglich gewesen wäre, lässt er offen.
"Ohne diese Dinge hätte es schon anders laufen können. Ich glaube, im mittleren Stint hätten wir nichts besser machen können. Es war einfach die Situation, in der wir uns befanden. Aber der Boxenstopp hat uns heute einiges gekostet."
Wie schwierig das Überholen im DRS-Zug war, zeigte sich am Ende des Rennens, als es Leclerc auf der langen Geraden nicht einmal mehr versuchte und sich die beiden Alpines daher mit zwei beherzten Ausbremsmanövern bereits in der Haarnadel schnappte.
"Ich musste einfach ein bisschen mehr pushen, ein bisschen aggressiver sein und auch etwas mehr Risiko eingehen, um ein paar Punkte mehr zu holen. Am Ende hat es geklappt, also das hat Spaß gemacht", so Leclerc.