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Lewis Hamilton jubelt über Platz vier: So geil wie beim ersten Qualifying 2007!
Lewis Hamilton ist über seinen vierten Startplatz ziemlich euphorisch, glaubt aber an ein schwierigeres Rennen - Wie George Russell kurz über Slicks nachgedacht
(Motorsport-Total.com) - Dass sich Lewis Hamilton einmal so über einen vierten Startplatz freuen würde, hätte vor der Saison wohl auch keiner gedacht, doch der siebenmalige Weltmeister war über Platz vier in Kanada richtig angetan: "Ich kann euch nicht sagen, wie glücklich ich bin", strahlt der Mercedes-Pilot nach der Qualifikation in Montreal (Formel 1 2022 live im Ticker).
© Motorsport Images
Lewis Hamilton freut sich über seinen vierten Startplatz in Montreal Zoom Download
"Ang (Physiotherapeutin Angela Cullen; Anm. d. Red.) und ich hatten hinten in der Garage die größte Umarmung, weil wir beide so hart gearbeitet haben", sagt Hamilton. "Die vergangene Woche war so eine Herausforderung, und ich bin so dankbar, dass sie jeden Tag bei mir ist und mich durch die Schmerzen bringt."
Das Ergebnis des Samstags ist eine Belohnung und für Hamilton auch eine große Überraschung, nachdem er am Freitag noch weit weg von der Musik war und von einem "Desaster" gesprochen hatte. "Wir haben immer noch Probleme und sind im Trockenen weit von der Performance weg, aber hier in die Top 5 zu kommen, ist fantastisch", sagt er.
Für Hamilton ist das sogar der beste Startplatz des Jahres, denn in der zweiten Startreihe stand er 2022 noch nicht. Er vergleicht seine Euphorie daher sogar mit seinem allerersten Formel-1-Qualifying in Australien 2007. "Es fühlt sich in Sachen Aufregung fast so an", meint Hamilton.
Der Weg bis zu Platz vier war aber ein schwieriger. Hamilton hatte wie alle anderen Fahrer auch die regnerischen Bedingungen auf dem Circuit Gilles Villeneuve zu meistern und zudem mit einigen Bremsproblemen zu kämpfen, bei denen die Temperaturen der Bremsscheiben auf beiden Seiten unterschiedlich waren. "Zum Glück konnte ich das in der Outlap beheben", sagt er.
Am Ende war noch mehr drin
Am Ende sei sogar noch etwas mehr drin gewesen, glaubt er. Denn bei 100 Prozent sei er nicht gefahren. Stattdessen wollte er konstante Runden drehen. Zudem seien seine Reifen am Ende nicht mehr im besten Zustand gewesen. "Und als ich auf der Inlap war, wusste ich, dass alle noch fahren, und dachte mir nur: Jesus, bitte."
Die Ansicht bestätigt auch der leitende Renningenieur Andrew Shovlin: "Wir hätten auf dem letzten Run etwas mehr Zeit herausholen können, indem wir die Reifen für eine entscheidende Runde am Ende aufgespart hätten, aber man weiß nie, ob es eine rote oder gelbe Flagge geben wird, also sollten wir nicht enttäuscht sein", sagt er.
Carlos Sainz und Fernando Alonso schoben sich noch vorbei, doch der Abstand nach vorne war mit acht Zehntelsekunden zu Platz drei schon gewaltig.
Doch Hamilton erging es besser als Teamkollege George Russell, der mit Slicks auf Risiko gegangen war - und verlor. Auch Hamilton hatte die Slicks kurzzeitig in Erwägung gezogen, weil die Strecke an vielen Stellen schon recht trocken war. "Aber mir war das Risiko zu hoch, vor allem bei den Temperaturen", entschied er sich dagegen.
"Wir haben daher entschieden, auf den Intermediates zu bleiben, und ich denke, das war die richtige Entscheidung", sagt er. "Vielleicht hätten wir noch zehn Minuten gebraucht, bevor ich auf die Slicks gegangen wäre."
Wird es im Rennen wieder schwieriger?
Die Frage ist nun, ob sich das Ergebnis auch im Rennen reproduzieren lässt. Diesbezüglich ist Hamilton skeptisch, denn am Sonntag wird es wieder trocken und warm werden - und bei den Bedingungen lief es für ihn am Freitag nicht rund.
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Mercedes hatte einige Experimente gewagt und auch unterschiedliche Set-up-Richtungen zwischen Hamilton und Teamkollege Russell ausprobiert. "Wir hoffen immer, dass eine passt, aber meins war nicht so gut zu fahren", sagt Hamilton.
Vor dem Qualifying standen die Piloten dann vor der Entscheidung, mit einem etwas größeren oder einem etwas kleineren Flügel zu fahren. Während Russell einen kleinen Vorteil im Qualifying haben wollte, wählte Hamilton eher die Rennvariante. "Ich hoffe, das war richtig und gibt mir morgen das beste Auto", so der Brite.
Hamilton winkt ab: Auto nicht gefährlich
Im Trockenen könnte aber auch das Porpoising wieder zum Thema werden. Motorsportchef Toto Wolff hatte das Auto zuletzt sogar als "gefährlich" bezeichnet, doch darauf angesprochen bleibt Hamilton ruhig.
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"Im letzten Rennen war es nicht das sicherste Auto, aber an diesem Wochenende war es okay", sagt er. "Wir haben die richtige Fahrhöhe, was schon einmal hilfreich ist, aber wir setzen immer noch auf. ich fühle aber nicht, dass es gefährlich ist."
Hamilton hofft für seinen Rücken nicht, dass Mercedes in Montreal die gleichen Probleme wie in Baku haben wird: "Bisher haben wir sie nicht", sagt er. "Es sollte okay sein. Wir arbeiten jeden Tag am Rücken, stretchen, und ich bin immer noch verspannt, aber es passt schon."