Charles Leclerc: Motorwechsel in Kanada "die richtige Entscheidung"
Ferrari-Pilot Charles Leclerc startet als 19. in das Formel-1-Rennen in Montreal und setzt sich eine Aufholjagd mindestens auf Platz 4 als Ziel
(Motorsport-Total.com) - Für Charles Leclerc gab's im Qualifying zum Grand Prix von Kanada in Montreal vor allem einen Auftrag: Nur nichts kaputtmachen! Denn wegen des Wechsels seiner Powerunit war klar, dass er im Rennen (ab 20 Uhr im Formel-1-Liveticker) ohnehin von ganz hinten starten muss, und sein einziger Gegner im Kampf um Platz 19 war Yuki Tsunoda (ebenfalls Motorstrafe).
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Charles Leclerc ist im Qualifying in Montreal kein Risiko eingegangen Zoom Download
"Ich liebe das Qualifying. Da war es gar nicht einfach, mit so einer verhaltenen Einstellung reinzugehen", sagt der Ferrari-Fahrer. "Ich wusste, dass ich alles zu verlieren und nichts zu gewinnen habe. Denn wenn ich ein Risiko eingehe, mache ich mir vielleicht fürs Rennen was kaputt und muss aus der Box starten oder so. Aber wir haben das gut hingekriegt."
Mit angezogener Handbremse fuhr Leclerc in Q1 die fünftbeste Zeit, 0,789 Sekunden hinter dem späteren Polesetter Max Verstappen. "Für mich war klar, dass ich keinerlei Risiko eingehen darf. Es ging nur darum, die Runden zu fahren." Und das nicht nur, um vor Tsunoda zu stehen, sondern auch, um die Funktion der neuen Powerunit zu prüfen.
Der Motorwechsel mache ihm das Leben "etwas schwerer, aber es war unausweichlich. Natürlich bin ich einerseits enttäuscht. Andererseits wusste ich ja, dass es so kommen wird. Ob wir diese Saison weitere Strafen nehmen werden, weiß ich noch nicht. Aber ich glaube, so, wie wir es gemacht haben, war es am besten."
Leclerc: Lieber eine große Strafe als viele kleine
Denn in Kanada kann man wenigstens gut überholen. Daher war es "die richtige Entscheidung", die Strafe hier zu nehmen, erklärt Leclerc: "Ich habe lieber alle Komponentenstrafen auf einmal als mehrere Rennen, in denen ich jeweils um zehn Plätze nach hinten muss. Ich versuche jetzt, morgen das Beste draus zu machen."
Im Freitagstraining gewann der Monegasse den Eindruck, "dass das Überholen ein bisschen schwieriger ist als erwartet. Aber insgesamt, glaube ich, dass wir eine gute Pace im Auto haben. Wenn wir die Strategie smart spielen und viel in freier Luft fahren können, ist P4 oder so drin. Das ist das Ziel. Ich werde alles dafür geben."
Selbst wenn er keine realistischen Chancen mehr hat, den Grand Prix von Kanada zu gewinnen: "Wenn ich schon nicht kann, dann hoffentlich wenigstens Carlos! Wäre schön für ihn. Er war das ganze Wochenende nah an Max dran. Vielleicht kann ich mit einem späten Safety-Car auch noch vorn mitmischen. Aber das ist natürlich eine sehr optimistische Annahme."