• 12. Juni 2022 · 18:33 Uhr

Mick Schumacher auf P14: Abstand auf Magnussen ist "zu groß"

Wie Mick Schumacher sein Formel-1-Rennen in Baku einschätzt, warum der Speed nicht da war und was Teamkollege Kevin Magnussen hätte erreichen können

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Fahrer Mick Schumacher wirkt ernüchtert nach dem Grand Prix von Aserbaidschan 2022 in Baku. Sein Fazit: "Es war nicht das Wochenende, das wir uns erhofft hatten." Denn schon im Freitagstraining war es nicht rund gelaufen, im Qualifying wurde Schumacher Letzter im Haas VF-22 und im Rennen sah er das Ziel als vorletztes fahrendes Auto.

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Mick Schumacher im Porträt beim Formel-1-Rennen 2022 in Baku Zoom Download

Und: Im Direktvergleich hat sein Haas-Teamkollege Kevin Magnussen erneut besser abgeschnitten: Der Däne klassierte sich im Qualifying vor Schumacher und war auch im Rennen auf das bessere Ergebnis gepolt, bis ihn ein technischer Defekt mattsetzte.

Schumacher profitierte nur bedingt vom Ausfall des Schwesterautos und der vier weiteren Fahrer, die nicht über die Distanz kamen. Am Ende belegte der Deutsche nur P14.

Schumacher mit Schmerzen nach Baku

Er fühle sich "nicht so toll" nach diesem Grand Prix, meint Schumacher, bezieht das aber vor allem auf das Bouncing seines Autos auf den Geraden: "Mein Rücken tut mir ein bisschen weh." (Ähnliches hatte davor auch schon Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton gesagt.)

Überhaupt sei sein Haas-Fahrzeug schwierig zu fahren gewesen. "Das Auto tendierte zum Untersteuern in der Kurvenmitte und auch am Kurvenausgang", erklärt Schumacher. "Das ist nicht ideal. Wir haben deshalb die Reifen ziemlich beansprucht. Bis zum letzten Stint lief es nicht so toll. Dann war es recht okay. Dann war es aber schon zu spät und alle zu weit weg."

Insgesamt, so sagt Schumacher bei 'Sky', habe die Pace bei Haas einfach nicht gepasst. Das sei aber auch auf das verpasste Freitagstraining zurückzuführen. Ein technischer Defekt hatte für Schumacher in der ersten Einheit schon nach drei Runden das Aus bedeutet. "Leider hat dann das Set-up nicht gepasst", meint er. "Und das haben wir mitgeschleppt ins Rennen."

Haas hat kein Glück mit Reifen und Abstimmung

Doch nicht nur die Abstimmung habe Haas Rätsel aufgegeben, sondern auch die Pirelli-Reifen, sagt Schumacher, der auf der harten Mischung losgefahren war. "Wir sind dann reingekommen, weil wir dachten, dass wir ein Problem haben auf dem Reifen. Ich weiß aber nicht, ob es im Endeffekt ein Problem gab oder nicht."


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Das war in Runde neun und Schumacher ging auf Medium. In Runde 23 wechselte er zurück auf Hard für den letzten Stint im Rennen. Kurz danach schied Magnussen aus.

Warum Magnussen deutlich schneller war

Warum er denn am gesamten Wochenende nicht mit dem Teamkollegen habe mithalten können, wird Schumacher bei 'Sky' gefragt. Antwort: "Ich weiß es nicht. Ich muss mir das Rennen mal anschauen. Ich habe wie gesagt keine Informationen im Rennen darüber, was um mich herum passiert."

"Wie gesagt: Das ganze Wochenende [war] schon schwierig mit dem ersten Training, was nicht ganz so gelaufen ist, sodass das zweite Training auch nicht mega [war]. Von daher: Um jetzt 14. zu sein, war es eigentlich ganz okay. Und Kanada ist ein Neustart."

Das will Ralf Schumacher bei 'Sky' aber so nicht stehenlassen und meint: "Also da muss er rein. Das muss er sich anschauen warum, wieso, weshalb, weil das war auffallend. Da muss er auf jeden Fall ran, weil es sah dieses Wochenende nicht gut aus."

Die Abstände zwischen den Haas-Fahrern - im Qualifying war Magnussen um 1,1 Sekunden besser - seien schlicht "zu groß" gewesen, sagt Mick Schumachers Onkel. "Natürlich bedingt auch durch das erste Training. Aber trotzdem, im Rennen sollte es dann besser gehen", meint Ralf Schumacher. "Aber vielleicht war auch irgendwas nicht ok im Auto, das muss man dann analysieren."

Schumacher erkennt generellen Haas-Nachteil

Mick Schumacher wiederum verweist bei 'Sky' auf einen generellen Speed-Nachteil seines Teams. O-Ton: "Wir wissen natürlich, dass unser Auto nicht weiterentwickelt worden ist. Viele andere Autos wurden weiterentwickelt. Was natürlich dann nicht unbedingt uns hilft, weil wie gesagt das Mittelfeld sehr eng beisammen ist."


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"Wie gesagt: Von daher müssen wir mal schauen, ob uns andere Strecken mehr liegen als hier, weil natürlich Topspeed jetzt nicht gerade unsere Stärke war. Was natürlich in Kanada nochmal eine Rolle spielen wird. Von daher müssen wir kucken, wie es dort läuft." Es werde dort "ganz klar schwierig" für Haas, so Schumacher.

Magnussen glaubt dennoch, es hätte in Baku zu Punkten reichen können. Er war vor seinem Ausfall zeitweise in den Top 10 oder kurz dahinter gefahren. "Es schien, als wäre ich auf Kurs gewesen zu P8 oder P9, irgendwas in dieser Region", sagt Magnussen.

"Wir hatten uns erhofft, eine solche Pace gehen zu können. Denn leider hatten wir im Qualifying Pech mit den Umständen gehabt, weil es uns nicht gelungen war, vor der Schlange rauszukommen. Deshalb", so Magnussen, "war das Qualifying viel schlechter als die eigentliche Leistung des Autos es hergegeben hatte."

Näheres zu seiner Ausfallursache kann Magnussen indes nicht berichten. "Antrieb", sagt er schlicht. "Abgesehen davon weiß ich nichts."

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