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Gasly: Ich musste kreativ werden, um in Monaco zu überholen
Pierre Gasly suchte sich bei seiner Aufholjagd in Monaco "ungewöhnliche Orte" zum Überholen - Im Nachhinein sagt er: Keine Ahnung, "wie oft ich fast gecrahst wäre"
(Motorsport-Total.com) - Nach einem enttäuschenden Qualifying zum Grand Prix von Monaco, das Pierre Gasly nur als 17. beendete, hatte der AlphaTauri-Fahrer sein Team vor dem Rennen am Sonntag darauf eingeschworen, "bereit zu sein", Risiken bei der Strategie einzugehen, um möglichst viel Boden gutmachen zu können.
© Motorsport Images
An Ricciardo ging Gasly an einer eher ungewöhnlichen Stelle vorbei Zoom Download
Das führte dazu, dass Gasly nach dem Neustart als erster Fahrer im Feld von Regenreifen auf Intermediates wechselte. Er meisterte einige schwierige Runden im Nassen, bevor sich die Bedingungen verbesserten und er der schnellste Mann auf der Strecke war.
So konnte der Franzose jene Fahrer, die noch auf Regenreifen unterwegs waren, schnell einholen. In der 14. Runde schloss er in der Hafenschikane zum an zwölfter Stelle liegenden Daniel Ricciardo auf und zeigte sich auf der Innenseite von Tabac (Kurve 12), bevor er sich zunächst wieder hinter dem McLaren einreihte.
Gasly: "Wir Formel-1-Fahrer sind eine Art Künstler"
Doch dank seiner überlegenen Bodenhaftung mit den Intermediates gelang es Gasly, sich ausgangs der Kurve neben Ricciardo zu setzen und das Manöver am Eingang zum Schwimmbad - in Monaco nur selten ein Überholpunkt - schließlich erfolgreich zu beenden.
"Ich war so viel schneller als diese Jungs, ich musste mich selbst ein wenig zügeln", gesteht der AlphaTauri-Pilot im Rückblick. "Ich hatte sie so schnell eingeholt, und dann denkst du dir: 'Okay, ich will überholen, aber wenn der Kerl gut verteidigt, hast du plötzlich keinen Platz mehr auf der rechten oder linken Seite.'"
"Dann musst du kreativ sein. Das habe ich versucht zu tun. Schließlich sind wir Formel-1-Fahrer eine Art Künstler, wir müssen immer neue Ideen finden. Ich habe also versucht, mir ungewöhnliche Stellen zum Überholen auszudenken, und das hat geklappt, also bin ich damit zufrieden", reflektiert er seine Attacken.
Am Ende verfehlt Gasly die Punkteränge nur knapp
Dabei räumt Gasly ein, dass er gar nicht aufzählen könne, "wie oft ich beinahe gecrahst wäre". Als er die Boxengasse als Erster auf Intermediates verließ, habe er zunächst gezweifelt, ob das eine gute Idee war. "Aber ich musste es irgendwie schaffen", betont er.
"Es ist auch eine Übung, die ich sehr mag. Es ist eine große Herausforderung, den Grip zu finden, und ich muss sagen, dass ich fahrtechnisch wirklich gut war. Leider sind wir einfach zu weit gestartet und haben den Preis für unsere schlechten Entscheidungen im Qualifying bezahlt." Denn Punkte gab es nicht.
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Gasly beendete das Rennen auf Platz zwölf und wurde nach der Bestrafung von Esteban Ocon (Apline) als Elfter gewertet, womit ihm ein Platz auf die Punkteränge fehlte. "Ich bin ein bisschen traurig, dass ich am Ende nicht mit einem Punkt belohnt wurde, denn ich hatte das Gefühl, dass ich ihn wahrscheinlich verdient hätte."
Mitverantwortlich dafür sieht er auch die Stopps: "Wir haben bei unserem ersten Boxenstopp ziemlich viel Zeit verloren, sechs oder sieben Sekunden, beim zweiten Boxenstopp etwa drei Sekunden. Das sind zehn Sekunden Rennzeit, die wir liegen gelassen haben, was uns vermutlich einen Punkt gekostet hat."
"Aber am Ende können wir viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen, wenn man sich das Freie Training und die Pace im Rennen ansieht, und daran werden wir uns erinnern", zieht der AlphaTauri-Pilot am Ende ein wohlwollendes Monaco-Fazit.