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F1-Qualifying Monaco 2022: Crash sichert Leclerc die Pole beim Heimrennen!
Eine vorzeitige Unterbrechung wegen eines Unfalls sichert Charles Leclerc zum zweiten Mal hintereinander die wichtigste Pole der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc hat dem Druck beim Heimrennen standgehalten und sich zum zweiten Mal hintereinander die Poleposition für den Grand Prix von Monaco (Rennen am Sonntag ab 14:45 Uhr im Formel-1-Liveticker) gesichert. Der Ferrari-Pilot fuhr eine Bestzeit von 1:11.376 Minuten und verwies damit seinen Teamkollegen Carlos Sainz und Sergio Perez (Red Bull) auf die Plätze.
© Motorsport Images
Teamchef Mattia Binotto gratuliert Charles Leclerc zur Poleposition in Monaco Zoom Download
Die Entscheidung brachte letztendlich ein Fehler von Perez eingangs Tunnel. Der Mexikaner flog an der Unfallstelle von Ayrton Senna 1988 ab, Sainz krachte in ihn hinein - und danach konnte niemand mehr an der Passage vorbei. Weil nur noch eine halbe Minute Restzeit übrig war, bedeutete das das Ende der Session.
Max Verstappen (Red Bull), der schon das ganze Wochenende Schwierigkeiten hatte, das Tempo seines Teamkollegen mitzugehen, hatte diesmal das Nachsehen im teaminternen Duell und musste mit Platz 4 vorliebnehmen. Rückstand: 0,290 Sekunden.
Fünfter wurde Lando Norris (McLaren), vor George Russell (Mercedes) und Fernando Alonso (Alpine), der unabhängig von der Perez-Sainz-Situation bei Mirabeau ebenfalls einen Crash baute. "Ich habe einfach die Konzentration verloren", räumt Alonso ein.
Lewis Hamilton (Mercedes) wurde Achter vor Sebastian Vettel (Aston Martin) und Esteban Ocon (Alpine).
Mick Schumacher (Haas) landete auf P15.
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Was war die Ursache für Perez' Crash?
Perez war das ganze Wochenende stark unterwegs und galt als Polekandidat. Möglicherweise wollte er im letzten Versuch zu viel. Auch wenn er selbst eine andere Erklärung parat hat: "Dieser letzte Reifensatz war nicht genug auf Temperatur und war ein bisschen zu spitz. Ich hätte das Auto schon in Kurve 1 beinahe verloren."
"Ich hatte nicht genug Grip am Hinterreifen. Ich habe ein bisschen mit dem Gas gespielt, und dann habe ich die Kontrolle verloren", räumt er ein und befürchtet im Hinblick auf das Rennen, dass ein Getriebewechsel nötig sein könnte. Das würde eine Gridstrafe bedeuten: "Das Heck sieht nicht gut aus. Und dass ich dann auch von Carlos noch eine abbekommen habe, hat auch nicht geholfen."
Perez musste nach dem Unfall ins Medical Center zu einer Untersuchung und verpasste deswegen die ersten Minuten der obligatorischen FIA-Pressekonferenz. "Mir geht es gut, trotz 20g. Zum Glück gibt es dort TecPro-Barrieren", sagt er.
Hätte Verstappen auf Poleposition fahren können?
Das glaubt zumindest Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko: "Ärgerlich. Max war drei Zehntel vor. Sein Schwachpunkt war Kurve 1. Das war jetzt gelöst. Er war in der letzten Runde auf Augenhöhe mit Leclerc", sagt er im Interview mit dem 'ORF'.
Das stimmt nicht ganz. Verstappen hatte im ersten Sektor jener Runde zwar mit 18,854 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Leclerc fuhr aber mit 18,707 Sekunden sogar eine neue absolut beste Zeit im gleichen Abschnitt und war damit auch unabhängig von der roten Flagge auf Polekurs.
Warum lief's bei Mercedes nicht besser?
In Monaco wirken bei weitem nicht die gleichen aerodynamischen Kräfte wie etwa in Barcelona. Daher hätte das "Porpoising" in der Theorie kein Thema sein sollen. Doch die Steifheit des W13 sorgte dafür, dass das Auto trotzdem extrem hoppelte und nahezu unfahrbar war. Bereits in Q1 klagte Russell: "Ich habe überhaupt keinen Grip." Und Hamilton funkte in Q2: "Meine Hinterreifen werden zu heiß."
"Das Auto springt nach wie vor", sagt Teamchef Toto Wolff. In Monaco sei es aber "anders - nicht mehr dieses 'Aero-Bouncing'. Sondern es ist einfach unheimlich steif und damit relativ unkontrollierbar für den Fahrer. Hier brauchst du das Vertrauen. Das haben wir nicht."
Crash: So hat Leclerc in Monaco Pole erobert
Charles Leclerc (Ferrari) steht genau wie 2021 auf Poleposition, und genau wie 2021 verhinderte ein Crash, dass sich andere Fahrer noch verbessern konnten. Zum Beispiel Max Verstappen (Red Bull), der laut Helmut Marko noch zum Sturm auf P1 geblasen hätte.Wir analysieren aber auch den entscheidenden Crash an der Tunneleinfahrt, dort, wo Ayrton Senna 1988 seinen legendären Unfall hatte. Und wir werfen wie immer einen Blick auf die beiden Deutschen im Feld, Sebastian Vettel (Aston Martin) und Mick Schumacher (Haas). Weitere Formel-1-Videos
Am Ende fehlten Russell 0,736 und Hamilton 1,184 Sekunden. Das bedeutete die Positionen 6 und 8 im Qualifying. Russell hatte allerdings einen entscheidenden Vorteil: Er konnte seine schnelle Runde am Ende der Session noch zu Ende fahren, während Hamilton seine wegen der roten Flaggen nicht beenden konnte.
Wolff erklärt: "Lewis war der schnellere Mann. Dann hat er die Runde abgebrochen, weil wir ihm gesagt haben: 'Wenn du den Eindruck hast, dass in Turn 1 der Reifen nicht bereit ist, brichst du einfach ab.' Das hat er gemacht. Und dann läuft er in die rote Flagge hinein."
Warum wurde Q1 2:25 Minuten vor Ende unterbrochen?
Yuki Tsunoda (AlphaTauri) lenkte eingangs Hafenschikane zu früh ein und traf innen die Leitplanke. Er konnte zwar mit lädiertem Auto zurück an die Box fahren, doch mutmaßlich um die Leitplanke prüfen zu können, wurde die Session per roter Flagge unterbrochen. "Da ist der Rennleiter auf Nummer sicher gegangen", analysiert 'ORF'-Experte Alexander Wurz.
Im Nachhinein gab's subtile Kritik vom einen oder anderen Fahrer an Rennleiter Eduardo Freitas. Der hätte, so die Meinung einiger, wegen der Tsunoda-Situation das Qualifying nicht unterbrechen müssen.
Gab es Opfer durch diese rote Flagge?
Ja. Pierre Gasly (AlphaTauri) zählte zu den Geheimfavoriten auf einen Startplatz in der dritten Reihe. Doch weil sich nach der Unterbrechung fast alle Fahrer an der Boxenausfahrt anstellten und Abstand auf den Vordermann nahmen und für die hinteren Fahrer die Zeit zu knapp wurde, konnten sechs Piloten keine schnelle Runde mehr absolvieren. Gasly (17.) war einer davon, Guanyu Zhou (20./Alfa Romeo) ein anderer.
Auch das Haas-Team timte die Runde nicht gut genug und schaffte keinen gezeiteten Run mehr. für Kevin Magnussen (8. in Q1) und Mick Schumacher (14.) spielte das aber keine entscheidende Rolle: Sie zogen ebenso ins Q2 ein wie Hamilton und Bottas.
Wie ging's in Q2 weiter?
Sowohl Magnussen (13.) als auch Schumacher (15. und Letzter) schieden im mittleren Qualifyingsegment aus. Schumacher war aber so knapp an seinem Teamkollegen dran wie schon lange nicht und kam bis auf 0,160 Sekunden an Magnussen heran.
Außerdem schieden Yuki Tsunoda (11./AlphaTauri), der im Vorfeld des Wochenendes hoch gehandelte Valtteri Bottas (12./Alfa Romeo) und Daniel Ricciardo (14./McLaren) in Q2 aus. Über Ricciardo sagt Wurz: "Der Unfall im Training hat ihn aus der Bahn geworfen. Irgendwie passt's bei ihm nicht."
Tsunoda fehlten 0,109 Sekunden auf Alonso (10. in Q2).
Wo gibt's das Rennen in Monaco im TV zu sehen?
In Deutschland exklusiv bei Sky. Das Rennen startet um 15:00 Uhr. Die Übertragung mit Vorberichten und spannenden Interviews beginnt bereits um 13:30 Uhr. (ANZEIGE: Hol Dir jetzt Dein Sky-Ticket und sieh Dir an, wer den Grand Prix von Monaco gewinnt! Das Beste daran: Du brauchst dafür nichtmal einen Receiver!)