• 27. Mai 2022 · 13:30 Uhr

Monaco "noch enger": Wie die neuen F1-Autos zur Herausforderung werden

Erstmals kommt die Formel 1 mit ihrer neuen Fahrzeug-Generation nach Monaco, wo auf die Fahrer eine noch größere Herausforderung zu warten scheint

(Motorsport-Total.com) - Monaco galt schon immer als die wohl schwierigste Strecke im Formel-1-Kalender. Und das könnte in der Saison 2022 noch einmal mehr gelten, denn die neuen Fahrzeuge könnten Monte Carlo zu einer noch größeren Herausforderung für die Fahrer machen.

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"Es ist das erste Mal seit Anfang des Jahres, dass wir auf einem richtigen Straßenkurs fahren, daher könnte es ziemlich schwierig werden", sagt Pierre Gasly. Denn: Die aktuellen Maschinen sind groß, schwer und schwerfällig - und sie neigen zu einem Pendeleffekt, wenn ein Fahrer das Heck seines Autos aus der Kontrolle verliert.

"Es wird sich so anfühlen, als sei die Strecke enger geworden", sagt Haas-Pilot Kevin Magnussen.

Zudem ist die Formel 1 mittlerweile auf Reifen mit einem niedrigeren Querschnitt und steiferen Seitenwänden unterwegs und fährt deswegen auch mit steiferen Aufhängungen. Und das hat wiederum Auswirkungen auf die Fahrzeughöhe, wodurch die Fahrer auf den Randsteinen noch einmal aufmerksamer sein müssen - vor allem am Schwimmbad.


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Und dann wäre ja noch die Frage nach dem Porpoising, sollten die Autos schnell genug fahren, um dieses zu triggern. Schon bei normalen Geraden werden die Fahrer davon gestört, und man darf sich fragen, wie es sein wird, wenn man auf die St. Devote zufährt oder durch den Tunnel kommt. Das könnte die dringend benötigte Aufmerksamkeit weiter beeinträchtigen.

Probleme mit der Sicht

Aber als sei dies alles nicht genug, gibt es ja auch noch die Probleme mit der Sichtbarkeit, die von den Fahrern im Laufe der Saison angesprochen wurde. Denn aufgrund der größeren Reifen und der aerodynamischen Abdeckungen darüber können die Fahrer nicht mehr so genau sehen, wo sie langfahren.

"Ich habe in diesem Jahr nicht viele Scheitelpunkte gesehen", rechnet Kevin Magnussen mit einer größeren Herausforderung. In Dschidda und Miami gab es vereinzelt Stellen, wo das mit Begrenzungen am Kurvenscheitelpunkt schwierig war, doch in Monaco gibt es deutlich mehr Stellen, an denen die Piloten bis auf einige Millimeter an die Leitplanken heranfahren.


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Eine neuralgische Stelle hierfür war in der Vergangenheit die Schikane am Schwimmbad, in der schon einige Fahrer innen an der Leitplanke waren und sich ihre Aufhängung beschädigt haben. Unter anderem wurde Charles Leclerc diese Stelle im Qualifying 2021 zum Verhängnis. Schwierig ist da aber nicht nur der erste Scheitelpunkt, sondern auch der zweite am Ausgang der Schikane.

"Kurve 16 ist immer ein großes Risiko", sagt Magnussen. "Wenn du in Kurve 15 etwas zu schnell bist, dann triffst du den Randstein und fährst direkt in die Mauer. Oder du lenkst eben zu früh ein, berührst in Kurve 15 innen die Mauer und fährst dann hart über den Randstein. Das passiert mit diesen Autos noch einmal schneller."

Der freie Freitag fehlt

Helfen könnte dabei ein gutes Set-up, das schnell und gleichzeitig komfortabel für die Fahrer ist. Die Suche danach wird aber dadurch erschwert, dass es an diesem Wochenende ein anderes Format gibt. Das ist zwar das gleiche wie auf anderen Strecken, aber anders als in den vergangenen Jahren in Monaco.

Da war der Freitag nämlich ein freier Tag. Kaputte Autos konnten repariert werden, neue Teile eingeflogen werden, und man konnte auch mithilfe einer Tages-Session der Simulatorfahrer eingehend am Set-up tüfteln. Das geht jetzt nicht mehr.


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"Ich denke, es wird wahrscheinlich eine der größten Herausforderungen sein, wie man das Auto fahren muss und so weiter", sagt Lando Norris. "Aber alle sitzen im selben Boot." Und Alexander Albon ergänzt: "Ich denke, es wird eine der Strecken sein, auf denen wir um einiges langsamer sein werden als in den vergangenen Jahren."

"Aber es wird interessant werden. Ich denke, man muss ein bisschen mehr wissen, wie man die Randsteine umfahren muss, und man muss einen besseren Rhythmus finden und herausfinden, wo die Bodenwellen sind. Das wird der Strecke ein bisschen mehr Charakter verleihen."

Aber die neue Formel-1-Generation könnte auch für ein paar mehr Zwischenfälle sorgen. Und davor haben die Teams angesichts der engen Budgetgrenze erst recht Angst.

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