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F1-Training Monaco 2022: Ferrari laut Wurz "eine andere Welt"
P1 und P2 für Ferrari in Monte Carlo: Charles Leclerc fährt Bestzeit im Freitagstraining und hängt die beiden Red Bulls um vier Zehntelsekunden ab
(Motorsport-Total.com) - Normalerweise ist der Freitag in Monaco trainingsfrei, und abends steigen im Fürstentum glamouröse Partys. Doch diesmal wurde in Rascasse nicht getrunken, sondern Formel 1 gefahren, und die Bestzeit sicherte sich Lokalmatador Charles Leclerc mit einer beeindruckenden Vorstellung im Ferrari.
© Motorsport Images
Charles Leclerc fuhr in beiden Freitagstrainings in Monaco Bestzeit Zoom Download
Im ersten Sektor war Leclerc um fast zwei Zehntelsekunden schneller als seine nächsten Verfolger, und im dritten Sektor konnte nur sein Teamkollege Carlos Sainz halbwegs mit ihm mithalten. Am Ende lagen die beiden Ferraris auf den Positionen eins und zwei, getrennt nur durch 0,044 Sekunden - aber 0,379 Sekunden vor Sergio Perez (Red Bull/linken Rückspiegel verloren) auf Rang drei.
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Wurz: So überlegen ist Ferrari
Besonders der letzte Sektor sei "mega" von Ferrari, analysiert 'ORF'-Experte Alexander Wurz und hält fest: "Das ist eine andere Welt." Zumindest für Monaco-Verhältnisse, denn auf dem engen Stadtkurs ist eine schnelle Einzelrunde im Qualifying und im besten Fall die Poleposition schon die halbe Miete für den Sieg.
Freitag Monaco: Das "Bouncing" ist zurück!
Lewis Hamilton wurde im Freitagstraining in Monte Carlo so extrem durchgeschüttelt, dass er um Ellenbogenschützer gebeten hat. Weitere Formel-1-Videos
Max Verstappen, schon im ersten Freien Training langsamer als Perez, wurde Vierter, 0,447 Sekunden hinter Leclerc und 0,191 Sekunden vor Lando Norris (McLaren), trotz abklingender Mandelentzündung "Best of the Rest". Die FIA hatte Norris aufgrund seines Gesundheitszustands erlaubt, die offizielle Pressekonferenz vor Trainingsbeginn auszulassen.
George Russell (Mercedes/+0,750) wurde Sechster, gefolgt von Pierre Gasly (AlphaTauri/+0,980) und Fernando Alonso (Alpine/+1,256). Neunter wurde Sebastian Vettel (Aston Martin) mit einem Rückstand von 1,403 Sekunden. Bereits vor FT2 hatte Teamchef Mike Krack im Interview mit 'Sky' gesagt: "Wir hatten wenig Probleme. Unser Auto war ganz okay."
Hamilton mit Tag 1 nicht zufrieden
Nicht okay war das Fahrverhalten des Mercedes am Freitag. Nach der ersten Session hatte Lewis Hamilton sogar Ellbogenschützer gefordert, weil das "Porpoising" so extrem war. Aber: Das Hoppeln des Mercedes scheint diesmal mehr am extrem steif abgestimmten Fahrwerk zu liegen als an aerodynamischen Effekten, wie das in den ersten fünf Saisonrennen der Fall war.
Hamilton unterlief am Freitagnachmittag ein Fahrfehler bei Mirabeau, einen Einschlag konnte er aber mit einem harten Bremsmanöver auf Kosten seines Reifensatzes verhindern. Letztendlich belegte er mit 1,611 Sekunden Rückstand den zwölften Platz. Damit war er um 0,861 Sekunden langsamer als sein Teamkollege, der seinerseits gegen Ende über einen schwachen Motor klagte.
McLaren: Es beginnt zu knirschen ...
Eine angespannte Situation gab's am McLaren-Boxenfunk. Die Session war erst 14 Minuten alt, da flog Daniel Ricciardo nach einem Versetzer in der ersten Schwimmbadkurve im zweiten Teil der Passage ab. Doch anstatt sich zu erkundigen, ob Ricciardo okay sei, wollte sein Renningenieur Tom Stallard zuerst wissen, ob das Auto intakt ist.
"Mir geht es gut", knurrte Ricciardo, offensichtlich etwas irritiert, zurück. Da dürfte Stallard sein Fauxpas bewusst geworden sein, denn er funkte dann: "Ich bin sehr froh, dass es dir gut geht!" Keine "good Vibes" zwischen McLaren und Ricciardo, nachdem CEO Anfang der Woche erstmals öffentlich Kritik am Australier geäußert hatte ...
Die Unterbrechung nach dem Crash - es sollte die einzige am Nachmittag bleiben, nachdem Mick Schumachers MGU-K-Defekt in FT1 ebenfalls eine Rotphase ausgelöst hatte - dauerte neun Minuten. Ricciardo konnte danach nicht mehr auf die Strecke gehen und blieb somit als einziger Fahrer ohne Rundenzeit.
Schumacher & Bottas: Es war Ferraris MGU-K
Schumacher wurde im zweiten Training 17., war allerdings erneut um 0,655 Sekunden langsamer als sein Haas-Teamkollege Kevin Magnussen (11.). Valtteri Bottas (Alfa Romeo), der FT1 ebenfalls wegen eines MGU-K-Defekts verpasst hatte, drehte diesmal 28 Runden. Mehr als P13 war mit dem als heißen Außenseiter geltenden Alfa Romeo zunächst aber nicht drin.
Doch für viele war letztendlich die größte Überraschung, dass Verstappen langsamster der vier Topfahrer war: "Max war ein bisschen neben der Spur", beobachtet 'Sky'-Experte Nico Rosberg. "Er wurde zweimal von Perez geschlagen, was sehr ungewöhnlich ist. Er hat sich im Auto einfach noch nicht so wohlgefühlt."
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