Bottas verpasst viertes Training in Folge: "Sollte erst Freitagabend anreisen"
Eine defekte MGU-K legt Valtteri Bottas zum vierten Mal in Folge an einem Freitag lahm, während Teamkollege Guanyu Zhou mit einer Schrecksekunde davonkommt
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas bleibt das Pech an den Freitagen weiter treu. In Monaco verpasste der Alfa-Romeo-Pilot bereits zum vierten Mal in Folge eine Trainingssession, weil ihn in der ersten Einheit eine defekte MGU-K stoppte und er gerade einmal zwei Runden fahren durfte (Formel 1 2022 live im Ticker).
"Ich habe Fred (Vasseur, Teamchef; Anm. d. Red.) schon gesagt, dass ich in Baku vielleicht erst Freitagabend kommen sollte", nimmt es der Finne mit Humor. Zumindest konnte er in der zweiten Session noch 28 Runden anhängen und sich so den 13. Rang (+1,812 Sekunden) sichern.
Bottas' Pechsträhne begann in Imola, als er im Qualifying am Freitag einen gebrochenen Auspuff inklusive Feuer hatte und das Training am Samstagvormittag auslassen musste. In Miami verpasste er das Nachmittagstraining aufgrund eines Unfalls im ersten Training, und in Barcelona versagte sein Motor nach nur einer schnellen Runde in der zweiten Session den Dienst.
Im ersten Training von Monaco kam er erneut nur zwei Runden weit, bevor ihn eine defekte MGU-K an die Box beorderte. "Das war einfach Pech - und wieder ein komplett anderes Problem", sieht Bottas nicht einmal einen Zusammenhang zu den anderen Vorfällen.
"Viel konnten wir da nicht machen. Und ich denke nicht, dass wir uns viele weitere Probleme leisten können, denn die Saison ist noch sehr lang", sagt Bottas.
Bei den erlaubten Motorenteilen ist er beim Turbolader, der MGU-H und der Kontrollelektronik schon am Limit. Eine neue MGU-K würde ihn auch bei diesem Element an die erlaubte Grenze bringen. Das heißt: Ein weiterer Tausch würde ihm dann eine Strafversetzung in der Startaufstellung bringen (zur Motorenübersicht 2022).
MGU-K verantwortlich für Strafe
Übrigens: Die defekte MGU-K soll auch der Grund gewesen sein, wieso Bottas in der Boxengasse zu schnell gefahren war. Trotz seiner nur zwei Runden wurde er mit 81,9 km/h bei erlaubten 60 km/h geblitzt, was ihm 1.000 Euro Strafe einbrachte. "Die MGU-K war noch an. Ich war am Begrenzer, aber konnte nicht langsamer fahren", erklärt er. "Das war seltsam."
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Und obwohl Bottas ausgerechnet in Monaco eine Menge Trainingszeit verlor, hofft er morgen auf den Einzug in Q3: "Das Auto sollte gut genug für die Top 10 sein. Ich sehe keinen Grund dagegen", meint er. "Ich muss aber von meiner Seite aus noch etwas finden, und auch beim Set-up müssen wir noch schauen."
Schauen will er mit der steifen Aufhängung und der unebenen Strecke auch noch, wie er das Auto ein bisschen komfortabler machen kann. "Wir schauen, welche Optionen es gibt und wie wir noch mehr Leistung finden können", so Bottas.
Schrecksekunde für Zhou
Teamkollege Guanyu Zhou hatte am Freitag ebenfalls einige technische Probleme. Der Chinese, der den Tag auf Position 15 beendete, erlebte am Ende der ersten Session eine Schrecksekunde, als ausgangs des Tunnels die Bremsen versagten. Zhou konnte einen Unfall vermeiden, verpasste aber die ersten Minuten der zweiten Session.
"Das war ziemlich angsteinflößend", sagt Zhou. "Es war genau am Ausgang des Tunnels, von daher hatte ich Glück. Darum haben wir dann auch etwas später angefangen. Aber alles war repariert, und die Session lief ziemlich glatt."