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Nach Stallorder: Perez sieht Gesprächsbedarf, Red Bull nicht
Sergio Perez war mit der Stallorder in Barcelona nicht zufrieden, doch bei Red Bull betont man, dass ein Kampf der beiden Piloten keinen Sinn hatte
(Motorsport-Total.com) - "Wir müssen nach dem Rennen noch einmal reden", sagte Sergio Perez nach dem Rennen in Barcelona trocken am Funk. Trotz eines zweiten Platzes in Spanien war der Mexikaner nicht sonderlich glücklich darüber, dass er Teamkollege Max Verstappen augenscheinlich den Sieg überlassen musste. "Das ist unfair", merkte er während des Rennens an.
Perez ist überzeugt, dass er heute hätte gewinnen können, doch bei Red Bull betont man nach dem Rennen, dass ein Sieg des Mexikaners heute nicht drin war - obwohl Teamkollege Verstappen einen Ausflug ins Kiesbett hatte und durch Probleme mit DRS lange hinter George Russell feststeckte. "Sie waren auf zwei unterschiedlichen Strategien", winkt Helmut Marko im 'ORF' ab.
Denn während Verstappen durch das DRS-Problem auf drei Stopps geschickt wurde, um an Russell vorbeizukommen, sollte Perez nur zwei Stopps machen. "Es war kein fairer Kampf", bestätigt auch Teamchef Christian Horner. "Max hatte einen großen Reifenvorteil, und natürlich hätten 'Checos' Reifen auch nicht bis zum Ende durchgehalten."
Verstappen habe zu dem Zeitpunkt in Runde 49 ein Reifendelta gehabt, dass teilweise zwei Sekunden schneller war als das von Perez, behauptet Horner. "Daher hätte es keinen Sinn, sie kämpfen zu lassen", sagt er und betont, dass Red Bull generell aber beide Fahrer frei fahren lassen würde: "Natürlich, aber unsere Verantwortung ist es, beide Autos mit so vielen Punkten wie möglich nach Hause zu bringen."
"'Checo' konnte zu diesem Zeitpunkt nicht sehen, dass er noch einen langen Stint auf dem Medium-Reifen hatte. Max hatte aus Teamsicht einen solchen Reifenvorteil, dass es keinen Sinn hatte, bei einem gestörten DRS und steigenden Temperaturen so ein Risiko einzugehen", so Horner. "Es war absolut das Richtige."
Horner sicher: Perez wird das verstehen
Denn: "Das Letzte, was du willst, ist, einen Ausfall zu riskieren, wenn deine Autos potenziell einen Doppelsieg einfahren können." Das würde man seinem Piloten auch genau so erklären und das würde er auch verstehen, ist sich Horner sicher.
"Wir werden das besprechen, und er wird sich den Rennverlauf ansehen. Er wird sehen, dass er fast 30 Runden auf diesen Reifen fahren musste, und am Ende mussten wir an die Box, um sicherzustellen, dass wir Russell covern."
Dass Perez das während des Rennens anders sah, kann der Teamchef nachvollziehen: "In der Hitze des Gefechts kann man das verstehen. Wenn er diese Art von Dingen nicht zur Ansprache bringt, macht er seinen Job nicht", so der Brite.
Nach dem Rennen muss auch Perez einsehen, dass er auch ohne Stallregie wohl die schlechteren Karten gehabt hätte: "Heute war klar, dass drei Stopps besser waren. Wenn ich in diese Richtung gegangen wäre, hätte ich das Rennen gewonnen", sagt der Mexikaner. "Aber es ist für Max gutgegangen."
"Mir wurde gesagt, dass ich den Platz zurückbekomme"
Trotzdem ist aus seiner Sicht nicht alles ganz astrein gelaufen. Denn Perez hatte Verstappen zu Rennbeginn vorbeigelassen, als dieser nach seinem Dreher hinter ihn zurückgefallen war. "Mir wurde gesagt, dass ich den Platz zurückbekommen würde", sagt der Red-Bull-Pilot.
Als er dann aber später auf frischen Reifen auf Russell und Verstappen auflief und vorbei wollte, musste er warten, bis Verstappen zum Boxenstopp kam. "Ich hatte das Gefühl, dass ich hätte vorbeigehen können und dann vermutlich bessere Karten mit meiner Strategie gehabt hätte", sagt er. "Aber das werden wir besprechen."
Doch ganz der Teamplayer verlässt Perez die Pressekonferenz nicht, ohne den Teamgedanken zu betonen: "Es ist trotzdem ein gutes Teamergebnis. Die Saison ist noch jung, und das Momentum im Team ist gut. Wir müssen ein paar Dinge intern klären, aber es gibt nichts, worüber ich besorgt bin. Ich kann nur sagen, dass die Atmosphäre und das Momentum beispiellos sind. Darüber freue ich mich."