Sainz gibt nach erneuter Klatsche zu: Leclerc kann mit Ferrari "mehr spielen"
Carlos Sainz muss sich beim Formel-1-Qualifying in Spanien erneut hinter Teamkollege Charles Leclerc einreihen - Der F1-75 passe besser zu Leclercs Fahrstil
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz musste sich bei seinem Heim-Grand-Prix in Barcelona in der Qualifikation erneut seinen Teamkollegen Charles Leclerc geschlagen geben. Das Qualifyingduell mit 0:6 aus Sicht des Spaniers spricht eine deutliche Sprache.
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Carlos Sainz scheint mit P3 beim Barcelona-Qualifying nicht gerade glücklich zu sein Zoom Download
Das Rennen am Sonntag wird Sainz somit von Platz drei aus in Angriff nehmen, nachdem er sich gegenüber Polesetter Leclerc einen Rückstand von 0,416 Sekunden einhandelte und Max Verstappen die beiden Ferrari-Fahrer trennen konnte.
Der Ferrari-Pilot glaubt, dass sein derzeitiges Defizit im Vergleich zu Leclerc einem "bissigeren" Ferrari geschuldet sei, mit dem der Monegasse "viel mehr spielen" könne. Doch selbst Leclerc zeigte mit seinem Dreher in Q3, dass der F1-75 am Limit nicht gerade leicht zu fahren scheint.
Leclerc kommt mit losem Heck besser klar
Auf die Frage, ob der Ferrari zu unnachgiebig sei, übernahm Leclerc jedoch die Verantwortung für den Fehler und sagte, dass er "zu viel versucht" und der Dreher daher "nichts mit dem Auto zu tun" habe.
Doch Teamkollege Sainz, der Leclerc noch in der Saison 2021 in der Fahrerwertung schlagen konnte, meint, dass er den Ground-Effekt-Ferrari des Jahres 2022 eher als einen Rennwagen auf Messers Schneide empfindet.
Da vor allem das Heck besonders schwierig zu handhaben ist, vermutet Sainz, dass Leclercs größere Fähigkeit, mit dem Auto zu spielen, ein großer Faktor für den frühen Rückstand zwischen den beiden Ferrari-Fahrern war.
Bereits in der Saison 2020 zeigte sich, dass der Monegasse mit einem nicht perfekt liegenden und zum Übersteuern neigendem Auto sehr gut klarkommt, als er seinen damaligen Teamkollegen Sebastian Vettel deutlich schlagen konnte.
Sainz: "Ich mache schon meine Hausaufgaben"
"Ich finde es etwas kniffliger und bissiger als das letztjährige Auto", sagt Sainz, angesprochen auf seine Probleme mit dem F1-75. "Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich noch nicht ganz auf diesem Level bin."
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"Ich kann sehen, dass Charles offensichtlich glücklicher mit dem Handling ist und auch viel mehr als ich damit spielen kann. Ich muss mich einfach an das Gefühl gewöhnen, viel mehr mit dem Heck zu spielen."
Sainz betont zudem, dass er sowohl auf als auch neben der Rennstrecke seine "Hausaufgaben" mache, indem er sehr viel im Simulator probiere: "Ich versuche, mich selbst zu pushen, um mich an diese Balance zu gewöhnen und ich werde es auch schaffen."
Leclerc: Longrun im dritten Training war "viel besser"
Dass er in Barcelona mit dem großen Rückstand im Qualifying wieder einen Schritt zurück gemacht hat, führt der Ferrari-Pilot auf die heißen Temperaturen in Spanien zurück, welche die Reifen stärker beanspruchen, was wiederum zu noch mehr Übersteuern führt.
Dennoch waren sowohl er als auch Leclerc der Meinung, dass Ferrari nach den enttäuschenden Rennsimulationen im zweiten Freien Training "etwas gefunden" habe. Während am Freitag Verstappen in den Longruns noch klar die Oberhand hatte, konnten die Ferrari-Fahrer mit einer zusätzlichen Rennsimulation im dritten Training aufhorchen lassen.
Dieser zusätzliche Test mit viel Benzin habe sich laut Leclerc ausgezahlt: "Wir haben im FT3 einen Longrun gemacht, der im Vergleich zu gestern viel besser war. Leider hatten wir keine anderen Referenzen, denn wir waren die einzigen, die einen Longrun im FT3 gefahren sind."
"Aber ich habe das Gefühl, dass wir etwas gefunden haben. Ob es reichen wird, um Max und Checo im Rennen herauszufordern, weiß ich nicht. Aber das Gefühl war besser", so der Polesetter.