Norris mit scharfer Kritik: Miami-Strecke "hat sich in Scheiße verwandelt!"
Die Formel-1-Piloten kritisieren die Strecke in Miami nach ihrem Debüt am vergangen Wochenende heftig - Asphalt und Sektor 2 müssen verbessert werden
(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Kurs in Miami sorgte beim Debüt am vergangenen Wochenende bei den Fahrern eher für Unbehagen und habe es vor allem auf den Streckenbelag sowie dem engen zweiten Sektor abgesehen. Rennsieger Max Verstappen kritisierte die Strecke bereits nach dem Qualifying scharf und legte nach dem Rennen noch einmal nach.
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Der Formel-1-Kurs in Miami konnte bei seiner Premiere nicht überzeugen Zoom Download
"Die Strecke können wir an einigen Stellen noch verbessern. Der erste Sektor war eigentlich ganz nett, aber es wäre schön, den zweiten Abschnitt etwas schneller zu machen. Die Autos sind heutzutage so breit, lang und schwer, dass die Schikane ganz schön knifflig ist."
"Am Anfang war es mit dem Grip eigentlich besser als erwartet, aber während des Rennens wurde es immer schlechter", so Verstappen, der Maßnahmen für die kommende Saison fordert, denn laut ihm haben das neue Strecken wie Saudi-Arabien besser hinbekommen.
Aber auch die anderen Fahrer wünschen sich für das nächste Jahr einige Verbesserungen, so zum Beispiel George Russell, der einen neuen Asphalt fordert: "Sie müssen auf jeden Fall etwas tun. Auf der einen Seite gibt es Sicherheitsbedenken und auf der anderen Seite ist das Racing auch ziemlich schlecht."
Norris: Gutes Racing mit diesem Asphalt unmöglich
Dies sieht auch McLaren-Pilot Lando Norris so: "Ehrlich gesagt ist es eine tolle Rennstrecke, aber der Asphalt ist nicht auf Formel-1-Niveau." Während des Wochenendes sei laut Norris die Strecke immer weiter "aufgerissen", weshalb sie sich "buchstäblich in Scheiße verwandelt" hat.
"Sie sollten die Strecke definitiv neu asphaltieren mit einem Produkt, von dem wir wissen, dass es funktioniert und uns guten Grip und besseres Racing ermöglicht", erklärt Norris.
"Wir sind hierher gekommen und jeder hat ein tolles Rennen erwartet, aber mit diesem Asphalt war es einfach nicht möglich. Jedes Mal, wenn man etwas zu weit rauskommt, verliert man gleich zwei Sekunden", analysiert der McLaren-Fahrer.
Russell: Wenigstens war das Wetter schön
"Man kann kaum Rad-an-Rad fahren, weil es neben der Ideallinie keinen Grip gibt", erklärt Russell, der auch einen interessanten Vergleich parat hat: "Es ist wie als wenn es nur eine trockene Linie auf einer nassen Strecke gibt."
Doch nicht nur der Asphalt ist für den Briten ein Dorn im Auge: "Mir hat die langsame und enge Passage nicht gefallen. Wenn es die wirklich langsame Schikane nicht gäbe, sondern eine lang gezogene Kurve, dann wäre es eine wirklich tolle Strecke. Aber so ist sie ein bisschen ruiniert, wie ich finde."
"Aber das Wetter und die Tatsache, dass wir in Miami waren, haben mir gefallen", lautet Russells ernüchterndes Fazit zur neuen Strecke, die aber "das Potenzial besitzt, klasse zu sein".
Alonso: Rennen war besser als gedacht
Red-Bull-Pilot Sergio Perez fordert genau wie Russell einen neuen Asphalt sowie die Entfernung der engen Schikane in Sektor zwei: "Wir müssen diesen engen Abschnitt unbedingt loswerden, denn es schadet dem Racing sehr."
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Fernando Alonso zeigt sich vom Grip-Level im Rennen jedoch positiv überrascht: "Ich denke, dass Rennen war besser, als wir es noch am Freitag erwartet hätten. Das Überholen ging jedoch nicht so gut, denn ich denke, der Teil zwischen Kurve 11 und 16 ist zu langsam für diese Autos."
Bei der "langsamsten Fahrerparade aller Zeiten" konnte sich der Spanier jedoch einen Vorteil für den Rennstart verschaffen, da er bemerkte, dass die Außenseite von Kurve eins "sehr viel Grip" hatte. Diesen Erfahrungsvorteil nutzte er, um am Start gleich zwei Positionen gut zu machen.