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Heiße Schlussphase in Miami: Darum konnte Leclerc plötzlich attackieren
Charles Leclerc bekam in der Schlussphase von Miami noch einmal eine unerwartete Chance auf den Sieg und schien Max Verstappen noch einmal gefährlich zu werden
(Motorsport-Total.com) - Die Safety-Car-Phase hat den Kampf zwischen Max Verstappen und Charles Leclerc beim Formel-1-Rennen in Miami noch einmal spannend gemacht. Bis dahin sah alles nach einem lockeren Sieg des Red-Bull-Piloten aus, der mehr als sieben Sekunden vor dem WM-Spitzenreiter lag und eine ähnliche Pace fuhr. Doch dann gerieten Lando Norris und Pierre Gasly aneinander und Leclerc bekam eine neue Chance.
© Motorsport Images
In der Schlussphase wurde es zwischen Verstappen und Leclerc spannend Zoom Download
"Ich war natürlich nicht glücklich über das Safety-Car", sagt Max Verstappen, der den Einsatz nach dem Vorfall aber für vollkommen verständlich hielt und auch keinen Groll gegen das Safety-Car hegt: "Man kann darüber nicht enttäuscht sein, weil ich ja auch in der Vergangenheit davon profitiert habe", weiß er.
Doch was zuvor nach einer klaren Sache aussah, wurde in den letzten elf Runden noch einmal spannend. Beide Piloten waren auf dem harten Reifen unterwegs, wobei die von Leclerc zwei Runden älter waren. Trotzdem schaffte er es, Verstappen nach dem Restart stark unter Druck zu setzen.
"Ich hatte zu Beginn ein paar Probleme mit den Reifentemperaturen, und das Auto ist für meinen Geschmack etwas zu sehr rumgerutscht", sagt Verstappen. Vor allem beim Überfahren der Randsteine, wie in der langsamen Schikane, waren die Probleme mit kalten Reifen zu merken. "Ich habe ein paar Fehler dort gemacht", gibt Verstappen zu.
Doch dank des starken Topspeeds von Red Bull konnte Verstappen auch auf der folgenden Geraden stets vorne bleiben und sich mit wärmer werdenden Reifen auch absetzen. "Als die Reifen wieder auf Temperatur waren, hatte ich wohl ein kleines bisschen mehr Pace und konnte aus dem DRS-Bereich ziehen", sagt er. "Das war sehr wichtig."
Und Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko merkt an: "Gottseidank waren die ersten zwei Runden ohne DRS. Es war eine Zitterpartie."
Leclerc: "Dachte, ich hätte eine Chance"
Leclerc selbst hatte in der Schlussphase seine Chance gewittert, nachdem er auf den Medium-Reifen schnell keine Chance mehr hatte. "Auf dem Hard waren wir dann so schnell wie Max, und nach dem Safety-Car dachte ich, dass wir eine Chance haben würden, uns die Führung zurückzuholen. Aber es hat nicht gereicht", so der Monegasse.
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Man könnte sich fragen, wieso Ferrari nicht die Chance ergriffen hat, um noch einmal an die Box zu fahren und sich frische Reifen zu holen, wie es etwa Sergio Perez hinter den beiden Ferraris gemacht hatte.
Doch das hätte wohl nicht viel geändert, wenn man Helmut Marko glaubt: "Wir haben das genau beobachtet und wir hätten sofort nachgezogen. Also es hätte quasi nichts geändert", betont der Österreicher. "Wenn alle stoppen, wäre es für jeden ein freier Stopp gewesen."
Verstappen leidet unter Hitze
Es gab aber noch einen weiteren Grund, wieso Verstappen nicht unbedingt mehr große Lust hatte, sich noch einmal mit Leclerc zu duellieren. Denn die große Hitze hatte den Fahrern zu schaffen gemacht, wie man auch an den erschöpften Gesichtern nach dem Rennen ablesen konnte.
"Ich wusste, dass es am Ende schwierig werden würde, denn es war ziemlich anstrengend. Ich wusste, dass wir in den letzten zehn Runden Vollgas geben müssen. Das ist auf so einer Strecke nicht einfach", sagt er.
Vor allem im kurvigen zweiten Sektor sei dem Red-Bull-Piloten ziemlich warm geworden. "Und weil es ein Rennen bei Tag ist, ist es sehr heiß", so der Niederländer. "Ich war immer glücklich, wenn wir auf die Gerade gekommen sind, weil man dadurch etwas Luft bekommen hat. Während des Safety-Cars habe ich das Visier auch eine Raste nach oben geklickt, um etwas frische Luft zu bekommen."
Doch auch danach behielt Verstappen einen kühlen Kopf und setzte sich gegen Leclerc durch, um seinen dritten Saisonsieg einzufahren.