• 09. Mai 2022 · 18:31 Uhr

Beobachter Ocon gibt Asphalt die Schuld für Vettel-Schumacher-Crash

Alpine-Pilot Esteban Ocon konnte sich beim Formel-1-Rennen im Miami nach einem Boxengassenstart bis auf P8 vorkämpfen - "Körperlich nur bei 50 Prozent gewesen"

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Unfall im dritten Freien Training konnte Alpine-Pilot Esteban Ocon nicht am Qualifying teilnehmen, weshalb er beim Miami-Grand-Prix aus der Boxengasse starten musste. Von dort gelang ihm eine Aufholjagd bis auf Platz acht, womit er die einzigen Punkte des Tages für Alpine holte.

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Esteban Ocon während des Rennens in Miami Zoom Download

"Ich freue mich sehr, denn das ist heute wie ein Sieg für uns", jubelt Ocon nach dem Rennen in Florida. "Wir mussten einen ganz schönen Berg erklimmen, aber ich denke, von der Strategie bis zu den Funksprüchen und dem Reifenmanagement war heute alles perfekt."

Zudem betont er, dass sich er nach dem 51g-Crash am Samstag, woraufhin er Rennleiter Niels Wittich scharf kritisierte, nicht fit gefühlt habe: "Am Ende in die Punkte zu kommen, wenn man körperlich nur bei 50 Prozent ist, ist für mich wie ein Sieg."

Ocon: Miami anstrengend wie Singapur

"Es war eine große Herausforderung, denn wie ich schon sagte, war es nicht gerade angenehm mit meiner körperlichen Verfassung, aber auch die Hitze und die Luftfeuchtigkeit haben mir zu schaffen gemacht. Es war genauso hart wie in Singapur."

Mit einem langen ersten Stint auf den harten Reifen nutzte er die Safety-Car-Phase am Ende des Rennens aus, um zeitsparend auf die Soft-Reifen zu wechseln. Zudem konnte er von der Kollision zwischen Sebastian Vettel und Mick Schumacher profitieren sowie von Fernando Alonsos Zeitstrafen, die den Franzosen auf die achte Position beförderten.


Fotostrecke: Formel 1 2022 Miami: Das Wichtigste zum Sonntag

"Wir wussten, was wir zu tun hatten", sagt Ocon. "Wir wollten mit den harten Reifen sehr lange fahren, und weil wir wollten, dass dieser Reifen sehr lange hält, habe ich ihn am Start ziemlich viel gemanagt" Dabei habe er zu Beginn des Rennens Probleme gehabt, Temperatur in die Reifen zu bekommen.

Ocon: Nach Crash war "alles kaputt"

"Es war schwieriger als erwartet. Ich dachte, der Reifen würde nie warm werden. Daher waren wir am Anfang nicht sehr schnell, aber dann konnte ich das Tempo langsam anziehen und wir wurden im Vergleich zu den anderen Autos sehr schnell", analysiert der Franzose.

Der Trainingscrash am Samstag hat aber nicht nur bei Ocon, sondern auch am Auto einige Schäden hinterlassen: "Ich muss den Jungs ein großes Dankeschön sagen, denn gestern war alles im Auto kaputt. Der Sitz war in Stücke gerissen. Die Pedaleinheit ist komplett kaputt, das Gaspedal, die Bremsen, alles ist kaputt und natürlich auch das Chassis."

Auf die Frage nach seinen konkreten Beschwerden infolge des Unfalls antwortet er: "Hauptsächlich die Knie, der untere Rücken und ein paar Prellungen hier und da an den Fersen. Es waren 51g, also ziemlich schmerzhaft."

Beobachter Ocon schiebt Vettel-Schumacher-Unfall auf Asphalt

Ocon war am Ende des Rennens auch Zeuge der Kollision zwischen Vettel und Schumacher, als sich die drei Fahrer bekämpften. Nach dem Rennen habe er mit seinem Freund Mick Schumacher im Parc Ferme darüber gesprochen, maßt sich aber kein klares Urteil an.

"Mick war auf einem 30 Runden alten Reifen unterwegs, Sebastian auf einem neueren und ich auf einen noch neueren Satz Softs, also kämpften wir alle sehr eng. Natürlich passieren solche Dinge, aber es ist nicht mein Thema, sie zu kommentieren", so Ocon.

"Wir haben darüber gesprochen, aber Mick weiß genau, was er zu tun hat. Er ist ein Formel-1-Fahrer, hat viel Talent und braucht daher meinen Rat überhaupt nicht." Zudem glaubt Ocon, dass der umstrittene Streckenbelag in Miami seinen Teil dazu beigetragen haben könnte.

Ocon: Wunderasphalt aus Georgia eine "Katastrophe"

"Wir haben, bevor wir hierher kamen gehört, dass diese Steine aus Georgien die besten der Welt sind, einer der besten Asphaltbeläge der Welt. Aber es war eine komplette Katastrophe, denn wir konnten nicht überholen", moniert der Alpine-Pilot.

"Mick berührte Sebastian zum Teil deshalb, weil man nicht auf der Innenseite angreifen konnte, denn wenn man die Ideallinie verlässt, verliert man eine halbe Sekunde. Das funktioniert also überhaupt nicht. Wir sollten auf einen Asphalt wie in Dschidda fahren, denn ich denke, der ist perfekt."

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