• 25. April 2022 · 14:48 Uhr

Russell verwundert: Warum hat denn keiner eher Slicks probiert?

George Russell war überrascht, dass von den hinteren Fahrern niemand früh das Risiko mit Slicks einging: Ihm war schon vorher klar, dass das der richtige Reifen ist

(Motorsport-Total.com) - George Russell wundert sich, warum in der Anfangsphase des Formel-1-Rennens in Imola kein Fahrer von Intermediates auf Slicks wechseln wollte. Der letztplatzierte Daniel Ricciardo wagte nach 16 Runden den ersten Vorstoß, dem anschließend viele folgten, doch laut Russell war das schon zu spät.

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George Russell musste warten, bis andere an die Box fahren Zoom Download

"Ich habe schon drei Runden vor unserem Boxenstopp darum gebeten, auf die Slickreifen zu wechseln", sagt der Mercedes-Pilot. Doch auch ihn holte man nicht in die Box, denn: "Kein anderer war in der Box, und ich wäre nur mitten im Feld hinter den Jungs auf Intermediates herausgekommen", sagt er.

Darum hatte Russell bis nach Runde 18 warten lassen, bis er seinen Boxenstopp einlegen konnte. "Ich weiß nicht, warum nicht hinten mal jemand das Risiko eingegangen ist. Für mich war schon drei Runden vor meinen Stopp klar, dass man Slicks braucht."

Die Reifen sind sehr schwierig zu managen", sagt der Engländer. "Wenn die Strecke trocken ist, bauen sie sehr schnell ab, wenn sie zu nass ist, kann man die Temperatur nicht halten." Hinzu kommt, dass vor der Saison die vorgeschriebene Höchsttemperatur in den Heizdecken von 90 auf 70 Grad heruntergesetzt wurde.

"Seltsam, es war eindeutig!"

"Ich denke, die Regelung mit den niedrigen Temperaturen in den Heizdecken macht es den Fahrern und Teams sehr schwer", kritisiert Russell. "Zum Glück trocknete die Strecke ab, aber als wir bei der Fahrerparade waren und wie viel Wasser wir zu diesem Zeitpunkt hatten, wäre es mit der Temperatur für alle ein Albtraum gewesen, mit den Regenreifen zu fahren."


Fotostrecke: Formel 1 2022 Imola: Das Wichtigste zum Sonntag

Womöglich war die Reifentemperatur eine Sorge, wieso einige Piloten noch nicht so früh zum Wechseln wollten, weil sie Angst hatten, Positionen zu verlieren. Doch Russell winkt ab: "Ich denke nicht, dass das eine Sorge war. Ich wäre einfach auf Platz 13 mit einer Menge Verkehr herausgekommen."

"Wir haben einen Boxenstopp von ihnen gebraucht, damit wir Platz für unseren Stopp haben. Ich war geschockt, dass keiner früher reingekommen ist. Das war seltsam, denn es war eindeutig", so der Mercedes-Pilot.

Mercedes verpasst Flügel-Anpassung

Als es trockener war, hatte Russell dann noch Probleme mit dem Frontflügel. Sein Auto untersteuerte stark, sodass er eine Anpassung wollte. "Der rechte Vorderreifen ist in seine Einzelteile zerfallen, so weit aus dem Fenster war ich mit dem Set-up", sagt er. "Aber wir haben es beim Boxenstopp nicht geschafft, es zu verstellen."

Warum, das weiß er aber auch nicht. "Es war doppelt schwierig, weil ich schon auf dem Intermediate mit viel Untersteuern zu kämpfen hatte. Deshalb wollte ich zunächst einen großen Schritt machen und dann einen weiteren großen Schritt auf dem Slick."


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"Aber ich musste es dann managen und mich am Rennende verteidigen", sagt Russell, der sich im Kampf gegen Valtteri Bottas an das Vorjahr und den unrühmlichen Crash erinnert fühlte.

"Diese Strecke hier ist so fantastisch, sie hat so viel Charakter, aber es ist einfach unmöglich, ein Rennen zu fahren, vor allem bei diesen gemischten Bedingungen", sagt er. "Es gibt eine Überholmöglichkeit, eine trockene Linie, da kann man nichts machen."

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