Christian Horner: Warum Leclercs Fehler ein "Bonus" ist für Red Bull
Wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner den Doppelsieg beim Formel-1-Rennen in Imola einordnet und warum ihm dieses Ergebnis besonders viel bedeutet
(Motorsport-Total.com) - Ein Doppelsieg beim Heimrennen des großen Rivalen. Sehr viel besser geht es nicht in der Formel 1. Deshalb wertet Christian Horner den Ausgang des Grand Prix der Emilia-Romagna 2022 in Imola auch als "eines unserer besten Ergebnisse überhaupt" und meint: "So zurückzuschlagen, das haben wir gebraucht nach der Enttäuschung von Australien."
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Die Startphase 2022 in Imola: Verstappen im Red Bull vor Leclerc im Ferrari Zoom Download
Denn beim Grand Prix in Melbourne hatte Red Bull, wie zuvor schon in Bahrain, wichtige Punkte aufgrund von technischen Problemen verloren. In Imola aber war es Ferrari, das Federn ließ: Carlos Sainz schied nach einem Unfall bereits in der ersten Rennrunde aus, Charles Leclerc verpasste einen Podestplatz durch einen Fahrfehler und wurde Sechster.
Dabei hätte Horner Leclerc durchaus zugetraut, Sergio Perez in der Schlussphase noch abzufangen und P2 zu übernehmen. Der Ferrari-Fahrer sei in der Variante-Alta-Schikane "konstant schneller [gewesen] als Checo" und habe den Mexikaner sehr unter Druck gesetzt. Dann aber sei Leclerc "etwas zu gierig [geworden] auf den Soft-Reifen", so Horner weiter. Eine Aussage, die sich mit Leclercs Selbsteinschätzung deckt.
Updates von Red Bull zeigen Wirkung
Horner zeigt aber auch Verständnis für Leclerc: "Fehler können passieren." Allerdings habe Leclerc auch "Glück" im Unglück gehabt, weil er das Rennen noch beenden konnte und auf P6 eingelaufen sei. "Für uns war [dieser Ausgang] ein Bonus", sagt Horner. "Denn weil er nicht auf das Podium kam, haben wir ihm noch weitere Punkte abgenommen."
Tatsächlich ist Leclercs Vorsprung in der Formel-1-Fahrerwertung geschrumpft und mit Max Verstappen liegt der Weltmeister von 2021 jetzt auf dem zweiten Platz. In der Konstrukteurswertung hat Red Bull ebenfalls stark aufgeholt auf Ferrari.
All das schreibt Horner einer "phänomenalen Teamleistung" zu, für die Red Bull in Imola "ein paar Risiken" eingegangen sei. Denn als Reaktion auf die vergangenen Rennen habe sein Team "einige kleine Updates" am RB18 eingesetzt. "Und das ist immer schwierig, wenn du [unter dem Sprintformat] nur ein Training [vor dem Qualifying] hast", so der Teamchef.
Imola bringt "viel Selbstvertrauen" für Red Bull
Dennoch sei Red Bull "von Anfang an auf Attacke gefahren" und sei mit Verstappen und Perez "unglaublich" unterwegs gewesen. Verstappen hatte schon im Qualifying die Bestzeit markiert, gewann daraufhin das Sprintrennen und siegte unangefochten schließlich auch im Rennen. Perez steigerte sich von P7 im Qualifying auf P3 im Sprint und P2 im Grand Prix.
Für diese Leistung spricht Horner den Beteiligten ausdrücklich ein "Kompliment" aus für den ersten Doppelsieg seit 2016 und meint, Red Bull nehme "sehr viel Selbstvertrauen" mit aus diesem Wochenende. "Wichtig war natürlich, Ferrari ein paar Punkte abzunehmen. Das ist uns in beiden Gesamtwertungen gelungen", sagt Horner. "Das nehmen wir mit und versuchen, in Miami daran anzuknüpfen."