Helmut Marko: Leclerc hat genau so viel Glück wie Hamilton - "Unglaublich"
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko führt die erstarkte Red-Bull-Pace beim Formel-1-Rennen in der Emilia-Romagna auf die neuen Updates am RB18 zurück
(Motorsport-Total.com) - Während Max Verstappen und Sergio Perez noch vor zwei Wochen in Australien von Ferrari klar besiegt wurden, konnte das Red-Bull-Team beim Heimspiel der Scuderia in Imola zurückschlagen und den ersten Red-Bull-Doppelsieg seit Malaysia 2016 einfahren.
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Mit P6 konnte Charles Leclerc nach seinem Unfall noch Schadensbegrenzung betreiben - Laut Helmut Marko ist er dabei noch mit einem blauen Auge davongekommen Zoom Download
Laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hat sich dabei die Risikobereitschaft des Teams ausbezahlt, neue Updates an den RB18 zu bringen, obwohl man nur wenig Zeit hatte, diese auf ihre Funktionalität zu überprüfen. Beim Sprintwochenende in der Emilia-Romagna mussten sich die Teams bereits nach dem ersten Freien Training am Freitag auf das Set-up festlegen.
"Maßgeblich war, dass wir den Mut gefasst haben, trotz nur einen Freien Trainings unser Upgrade zu montieren. Es hat alles funktioniert, weshalb auch unser Aerodynamiker oben auf dem Podium steht", sagt Marko.
Im Gegensatz dazu will sich Rennsieger Verstappen noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, ob die Updates ausschlaggebend waren: "Ich glaube, das ist schwierig zu sagen, weil wir das gesamte Wochenende wechselhafte Bedingungen hatten."
"Es ist ohnehin immer schwer zu sagen, wie viel die Upgrades bringen, aber ich denke, sie haben schon gut funktioniert", fügt Verstappen hinzu, der davon ausgeht, erst beim nächsten Formel-1-Rennen in Miami genau zu wissen, wie viel Rundenzeit die neuen Teile gebracht haben.
"Wir hatten die Dinge etwas besser im Griff als in Australien. Ich bin einfach zufrieden, wie wir das ganze Wochenende ausgeführt haben. Dass wir alles im Griff hatten, ist manchmal wichtiger als die Updates", so der Niederländer.
Red Bull hat Startprobleme vom Samstag behoben
Die Grundlagen für den Doppelsieg haben die Red-Bull-Piloten bereits am Start gelegt, da Verstappen, anders als im Sprint am Samstag die Führung verteidigen konnte und Teamkollege Sergio Perez den an Position zwei gestarteten Charles Leclerc überholen konnte.
"Das gestern war eine Schwäche in der Software-Programmierung", erklärt Marko. "Heute war alles optimal und beim Boxenstopp haben wir, glaube ich, auch wieder die schnellsten hingelegt, also heute ist wirklich alles super gelaufen, mehr geht nicht."
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Nach dem gewonnenen Start hatte Red Bull leichtes Spiel, wie Marko sagt: "Es war eigentlich ein langweiliges Rennen, aber sehr nervenzehrend. Für Max war es ein einfaches Rennen und Perez hat auch sein Bestes getan. Das war die richtige Antwort auf Melbourne."
Marko: Leclerc "glücklich" wie Hamilton
Beim Rennwochenende in Imola konnte Verstappen mit 34 Punkten die maximale Ausbeute und damit 19 Punkte mehr als Titelrivale Charles Leclerc mitnehmen, weshalb sich sein Rückstand in der Fahrerwertung auf den Monegassen von 46 auf 27 Punkte verringert hat.
Dass Leclerc mit seinem Unfall im Rennen Nerven zeigte, hat Marko nicht überrascht: "Das war schon am Freitag im Training, als er sich gedreht hat - aber glücklich wie der Hamilton, unglaublich. Er schlägt an und kann weiterfahren. Aber das ist schon in Ordnung."
Zudem macht der Red-Bull-Motorsportberater klar, dass man bei Red Bull nie die Hoffnung aufgegeben habe, um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können: "Für uns war klar, dass es noch offen ist, aber es ist sehr eng. Ferrari ist sehr stark und wir müssen daher weiter mit voller Kraft arbeiten."
"Aber wir haben jetzt vor allem zwei sehr starke Fahrer. Perez wird immer stärker, also so gesehen blicken wir leicht optimistisch in die Zukunft", sagt Marko.