F1-Training Imola: George Russell Schnellster im Abschlusstraining
Nach dem Regen am Freitag hat das Wetter gedreht, und bei trockenen Bedingungen war am Samstagmittag plötzlich ein Mercedes Schnellster
(Motorsport-Total.com) - George Russell sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix der Emilia-Romagna in Imola 2022. Der Mercedes-Pilot absolvierte seine schnellste Runde in 1:19.457 Minuten und verwies in der einstündigen Session Sergio Perez (Red Bull/+0,081) und Charles Leclerc (Ferrari/+0,283) auf die Plätze.
© Motorsport Images
George Russell sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training in Imola Zoom Download
Große Bedeutung sollte man den Rundenzeiten aber nicht beimessen. Normalerweise wird im Samstagstraining auf das Qualifying hingearbeitet, sodass alle auch mal mit weniger Benzin fahren und man Vergleiche anstellen kann. Doch weil am Samstag kein Qualifying, sondern ein F1-Sprint als "Hauptact" ansteht, testeten die Fahrer und Teams ganz unterschiedliche Programme.
Lewis Hamilton (Mercedes) wurde mit einer halben Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen Vierter, gefolgt von Fernando Alonso (Alpine) und Carlos Sainz (Ferrari). Max Verstappen (Red Bull) wurde Siebter. Er hatte 0,914 Sekunden Rückstand.
Zum Thema:
Ergebnis
F1-Liveticker: Stimmen und News aus Imola
F1-Livestream: Die Analyse ab 22:00 Uhr
Probleme gab's bei McLaren. Daniel Ricciardo musste das Training komplett auslassen. Bei ihm wird ein Defekt im Bereich der Powerunit vermutet. Lando Norris beschwerte sich über seine Bremsen, als er nach nur drei Runden an die Box kam. Und bei Valtteri Bottas (Alfa Romeo) verhinderte der Auspuff eine Ausfahrt auf die Strecke.
"Nach dem guten Tag gestern ist das kein guter Auftakt", bedauert McLaren-Teamchef Andreas Seidl. "Über das Problem bei Daniel möchte ich nichts sagen. Bei Lando war es das Bremssystem. Bis auf eine Installationsrunde am Ende konnte er dann nicht mehr fahren. Kein idealer Start."
Bottas: Problem am Auto vom Team unterschätzt
Beim Bottas war die Ursache eine späte Folge seines Ausrollens in Q3 am Freitag. Bei der Inspektion des Autos stellte das Team fest, dass ein Kabelbaum und andere Systeme geschmort waren, sodass der Einfachheit halber das ganze Chassis getauscht wurde. Damit konnte wegen der Parc-ferme-Regeln erst am Samstagmorgen begonnen werden. Zu knapp für FT3.
Die Powerunit aus dem Chassis von Freitag wurde ins neue Chassis übertragen, allerdings musste ein neues Getriebe eingebaut werden. Gridstrafe gibt's dafür keine. Teamchef Frederic Vasseur erklärt: "Wir hatten ein Problem mit dem Auspuff. Die Komponenten rundherum sind abgebrannt, einschließlich des ganzen Kabelbaums und des Getriebegehäuse. Da ist es einfacher, das ganze Chassis zu wechseln."
"Wir haben gestern schon insgeheim damit gerechnet, dass wir das tun müssen, aber das Auto ist ja versiegelt. Brichst du das Siegel, startest du aus der Boxengasse - oder du wartest auf heute Morgen und riskierst damit, das zweite Training zu verlieren. Wir hatten gehofft, es rechtzeitig zu schaffen. Aber da waren wir wohl zu optimistisch."
Wie lief's für die beiden Deutschen?
Sebastian Vettel konnte die starke Performance aus dem Qualifying nicht bestätigen und belegte im Aston Martin mit 1,698 Sekunden Rückstand Rang 15. Mick Schumacher (Haas) wurde 13., unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Kevin Magnussen auf P12.
Gefahren wurde - nach dem verregneten Freitag - bei trockenen Bedingungen und Temperaturen von knapp 20 Grad Celsius. Das nutzten Fahrer und Teams, um an ihren Set-ups für trockene Strecke zu tüfteln. Und um Longruns im Hinblick auf den F1-Sprint am Samstag (16:30 Uhr MESZ im Formel-1-Liveticker) und das Rennen am Sonntag zu testen.