Rosberg über Sainz: "Schwieriger geht es mental nicht mehr"
Beim Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix in Imola unterlief Ferrari-Pilot Carlos Sainz der nächste folgenschwere Fahrfehler - Ist der Druck zu groß für den Spanier?
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz musste beim Ferrari-Heimspiel im Imola einen weiteren Dämpfer für seine Titelaspirationen hinnehmen. Im zweiten Qualifyingsegment unterlief ihm in der letzten Kurve einen Fahrfehler, wodurch er in die Streckenbegrenzung krachte.
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Sind mit dem Abflug in der zweiten Rivazza-Kurve bereits alle Titelträume für Carlos Sainz geplatzt? Der Spanier läuft Gefahr durch seine Fehler eine klare Nummer zwei hinter Leclerc bei Ferrari zu werden. Zoom Download
Besonders ärgerlich ist für Sainz, dass mit Max Verstappen und Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc seine Hauptrivalen in der Weltmeisterschaft die erste Startreihe für das Sprintrennen am Samstag buchen konnten.
Während der Spanier insbesondere in der vergangenen Saison durch seine unglaubliche Konstanz aufgefallen ist, widerfuhr ihm in Italien bereits der zweite folgenschwere Fehler der Saison nach seinem Ausritt beim Grand Prix von Australien, der ihm wichtige Punkte kostete.
Druck zu groß für Sainz?
Laut Sky-Experte Nico Rosberg sei der erhöhte Druck auf Sainz für seine ungewöhnlichen Fehler verantwortlich, da er zum ersten Mal in seiner Karriere ein Auto hat, was gut genug ist, um Rennsiege einzufahren und um den WM-Titel mitzukämpfen.
"Es ist eine schwierige Situation für ihn, aber man muss auch verstehen, dass in einem Ferrari zu sitzen, um die WM und um Rennsiege zu kämpfen, mit einem Teamkollegen, der unglaublich in Form ist, eine extrem schwierige Situation ist. Schwieriger geht es wahrscheinlich mental nicht", erklärt Rosberg.
"Ich glaube, man sieht, dass der Druck gerade bei Carlos liegt. Er macht immer mehr Fehler, was untypisch für ihn ist und er muss jetzt einen Weg herausfinden. Heute war es ein großer Rückschlag für ihn."
Sainz: Habe nicht einmal hart gepusht
Dabei sagt Sainz nach dem Qualifying, das Auto nicht einmal überfahren zu haben, als ihm das Heck in der Rivazza ausbrach: "Ehrlich gesagt habe ich gar nicht so hart gepusht, da ich wusste, dass ich während der gesamten Session immer auf P1 oder P2 lag", sagt er.
"Ich wollte eine neue Messlatte setzen, da wir wussten, dass der Regen kommen würde. In der letzten Kurve hat mich das Auto ganz schön überrascht und dann habe ich es verloren", analysiert Sainz.
"Die Streckenbedingungen waren sehr schwierig und ich habe einen Fahrfehler gemacht, der mir das gesamte Wochenende erschweren wird. Jetzt geht es darum, nach vorne zu blicken und ein paar Punkte zu retten."
Sprintrennen bietet zusätzliche Möglichkeit auf Wiedergutmachung
Nach dem Qualifying hat sich der Spanier zuallererst beim Team entschuldigt: "Das Auto sah ziemlich schlecht aus und es wird für die Jungs über Nacht nicht einfach werden, es zu reparieren."
Der Ferrari-Pilot versucht dennoch das Positive in der aktuellen Situation zu sehen, da er nun sowohl das Sprint- als auch das Hauptrennen habe, um sich von Platz zehn wieder nach vorne zu kämpfen.
"Das Wochenende ist noch längst nicht vorbei, es ist ja gerade einmal Freitag, also haben wir noch genug Zeit. Klar schmerzt es, weil wir locker in Q3 gewesen wären, aber im Regen weiß man halt nie genau, was passiert."