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"Viel schneller als Mercedes": Alonso trauert Alpine-Podestchance hinterher
Warum Fernando Alonso nach dem Formel-1-Rennen in Australien davon überzeugt ist, dass Alpine beim dritten Saisonlauf einen Podestplatz verschenkt hat
(Motorsport-Total.com) - "Um ehrlich zu sein: Ich bin sprachlos." Das sind die ersten Worte von Alpine-Fahrer Fernando Alonso nach dem Grand Prix von Australien 2022 in Melbourne. Denn er hatte sich deutlich mehr versprochen vom dritten Formel-1-Rennen des Jahres als den 17. Platz im Ziel. Alonso glaubt: Wäre das Wochenende anders verlaufen, Alpine könnte jetzt sogar einen Podestplatz bejubeln.
© Motorsport Images
Fernando Alonso im Alpine A522 beim Grand Prix von Australien 2022 in Melbourne Zoom Download
Dafür hätte es aber schon am Samstag besser laufen müssen: Im dritten Qualifying-Segment war Alonso nach einem technischen Fehler abgeflogen und eingeschlagen, fuhr deshalb in Q3 keine Zeit und startete als Zehnter. Und wäre im Rennen keine frühe Safety-Car-Phase eingetreten, er hätte seine Strategie mit Hard im ersten Stint deutlich besser umsetzen können - vielleicht für ein Topergebnis.
Alonso rechnet vor: "Unter Garantie haben wir in Saudi-Arabien P6 verloren und hier sah es ebenfalls nach P6 oder P7 aus vor der Safety-Car-Phase. Wenn wir dann noch den Samstag in Betracht ziehen, hätte es heute leicht ein Podium geben können, wo Max [Verstappen] ausgefallen ist."
Warum Alonso an die Trendwende glaubt
Gegen den Ferrari von Charles Leclerc und gegen den Red Bull von Sergio Perez wäre er wohl machtlos gewesen, meint Alonso. Doch George Russell im Mercedes hielt er für schlagbar: "Ihn hätten wir für P3 hinter uns lassen können", so der zweimalige Weltmeister. "Ich denke, wir waren ziemlich schnell, viel schneller als Mercedes auf dieser Strecke. Wir haben aber leider eine Chance verloren."
Und so hadert Alonso mit dem Alpine-Schicksal in der Formel-1-Saison 2022: "Es ist schwierig zu akzeptieren, dass im Moment alles schiefläuft. Es sind aber bisher nur drei Rennen gefahren, es kommen noch 20. Wir kompensieren das früher oder später sicherlich mit Glück an anderer Stelle."
Alonso am Ende eines DRS-Zugs
Eben dieses Glück hat Alonso in Melbourne gefehlt. Dabei war zunächst alles nach Plan verlaufen im Rennen: "Mit Hard am Start hatten wir gewissermaßen die umgekehrte Strategie. In den ersten Runden haben wir die Position gehalten, P10. Als die Leute mit Medium an die Box gefahren sind, fühlte sich mein Auto gut an. P6 oder P7 wären möglich gewesen, wie ich schon sagte. Die Pace hätte das hergegeben."
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Doch zwei frühe Gelbphasen, eine von Runde drei bis Runde sechs und eine weitere von Runde 23 bis Runde 26, ermöglichten der Konkurrenz den Wechsel von Medium auf Hard, Alonso aber musste weiter auf Hard bleiben. "Eigentlich wollten wir erst in Runde 42 oder so reinkommen", sagt er. Tatsächlich bog er in Runde 39 ab zum Reifenwechsel. Da sei die Strategie bereits "im Eimer" gewesen.
Mehr noch: Nach dem Boxenstopp geriet Alonso vollends aus dem Tritt. "Es lagen vier Autos vor uns, ein DRS-Zug. Das war schwierig", meint der Alpine-Fahrer. Alonso fand sich auf einmal hinter Mick Schumacher, Valtteri Bottas, Pierre Gasly, Esteban Ocon und Alexander Albon wieder, nachdem er vor dem Stopp noch direkt hinter den Mercedes gewesen war, auf P6.
Dann aber hing Alonso plötzlich außerhalb der Top 10 fest. "Fahren die Autos vor dir einzeln, kannst du sie überholen. Vier in direkter Abfolge und jeder hat DRS, dann ist es unmöglich", sagt Alonso. "Wir haben nur unsere Reifen ruiniert."
Zweiter Boxenstopp kommt Alpine teuer zu stehen
Tatsächlich legte Alonso in Runde 53 einen ungeplanten zweiten Reifenwechsel ein, so sehr litt er unter dem Reifenverschleiß. Vor allem der linke Vorderreifen ging schneller in die Knie als gedacht. "Das ist hart, aber so ist es nun mal", meint Alonso. Er fügt hinzu: "Wir dürfen nicht zurückschauen, sondern nur nach vorne: Imola ist eine neue Chance."
Immerhin: Alonso hat die Renndistanz in Australien überstanden, obwohl er sich beim Crash am Samstag die Hände leicht verletzt hatte. "Es war schwierig, vor allem zu Beginn", räumt er ein. "Dann wurde ich warum und es ging. Aber die Runden in die Startaufstellung und der erste Stint waren hart."